"Die Kombination aus Spaß und Erfolg stimmt"


Von Gerrit Gerwing

(09.04.13) Kurz vor dem Start in die Rückrunde übernahm Dirk Beßler überraschend den Tabellenzweiten VfL Billerbeck II. Vier Spiele und vier Siege später steht Billerbeck nun souverän auf dem ersten Platz. Grund genug für Heimspiel-online mal nachzufragen, was der Trainerneuling in Billerbeck veränderte, wo die Gründe für den Erfolg liegen, und ob der Familiensegen schief hängt, wenn er seine Schwester auf der Bank schmoren lässt.


Heimspiel-online: Herr Beßler, Glückwunsch zum gelungenen Rückrundenstart. Wie bewerten Sie die ersten vier Spiele mit Ihnen als Trainer?


Dirk Beßler: Vielen Dank. Der Start in die Rückrunde ist natürlich bei den Ergebnissen (12 Punkte, 8:0 Tore) sehr gut. Auch wenn ich sagen muss, dass  im taktischen Bereich noch etwas Luft nach oben vorhanden ist. Aber 450 Minuten (gegen den Landesligisten Turo Darfeld gab es in der Vorbereitung einen 2:0-Sieg) ohne Gegentor freuen mich.


Heimspiel-online: Der VfL war auch in der Hinrunde eins der Top-Teams der Liga. Was konnten Sie noch verbessern, bzw. verändern?


Dirk Beßler: Eigentlich nur Kleinigkeiten. Ich habe einige Positionen verändert und den Fous auf die Viererkette gelegt, denn wenn es ein Manko in der Hinrunde gab, dann dass wir zu viele Gegentore bekommen haben.


Heimspiel-online: Sie sind als Trainer ein unbeschriebenes Blatt, der VfL ist ihre erste Station als Cheftrainer. Wie sind die zu diesem Job gekommen?


Dirk Beßler:
Das fing eigentlich schon in der Hinrunde an. Meine Schwester Yvonne unterstütze als Co schon meinen Vorgänger Mario Popp. Beim Kaffee hat sie mich gefragt, ob ich nicht Lust habe, sie ein wenig zu unterstützen, da ihr gerade die Zeit fehle. In der Vorbereitung zur Rückrunde war ich dann einmal pro Woche beim Training und habe mich hauptsächlich um die Fitness der Mannschaft gekümmert. So bin ich da reingerutscht. Und als sich der Verein dann von Mario getrennt hat, haben mich die Verantwortlichen gefragt, ob ich nicht bis zum Saisonende übernehmen möchte.


Heimspiel-online: Ihr Engagement gilt also nur bis zum Juni?


Dirk Beßler: Erstmal schon. Ich spiele ja noch selber aktiv bei Germania Asbeck (Kreisliga C Ahaus), bin beruflich Polizist, und da kann die Zeit schon mal knapp werden. Die ersten Gespräche für die nächste Saison laufen aber schon. Ich kann nur sagen, dass mir die Arbeit viel spaß macht. Die Mannschaft ist gewillt viel zu tun. Die Trainingsplätze sind immer rappelvoll und die Einstellung stimmt auch. Zur Zeit herrscht einfach eine gute Kombination aus Spaß und Erfolg.


Heimspiel-online:
Ihre Schwester Yvonne assistiert nun auch Ihnen als Co-Trainerin. Ist es Fluch oder Segen mit der eigenen Schwester zusammenzuarbeiten?


Dirk Beßler:
Das trennen wir sehr gut. Yvonne ist eine enorm wichtige Spielerin innerhalb der Mannschaft. Sie hat die meisten Tore (16) geschossen und ist mit ihrer Erfahrung eine richtige Führungspielerin. Wir reden viel miteinander und ich habe der Mannschaft auch gesagt, dass sie keine Sonderbehandlung bekommt. Ich scheu mich nicht davor, sie auszuwechseln, oder sie auf der Bank sitzen zu lassen. Auch wenn der Rest der Mannschaft dann schon mal stutzig schaut. 


Heimspiel-online:
 Nun kamen die ersten Gegner nicht gerade aus der Topriege der Liga. Dennoch die Frage: Wo soll die Reise am Ende der Saison hingehen?


Dirk Beßler:
Ich war ja schon bei der Mannschaftsbegrüßung unter Popp vor der Rückrunde dabei. Da wurde das Ziel ausgeben, unter den ersten drei zu bleiben. Aber mein Blick richtet sich schon weiter nach oben. Wir können und wollen mehr, als wir bisher gezeigt haben. In den kommenden Wochen warten mit Wessum (16.04.) und Recke (28.04.) richtige Brocken auf uns. Zur Zeit stehen wir zu Recht da oben und da wollen wir auch bleiben.


Heimspiel-online:
Vielen Dank für das Gespräch Herr Beßler.