Sandra Aertker von SG Telgte musste am Sonntag einmal hinter sich greifen und hatte damit schon mehr zu tun, als die meisten ihrer Kolleginnen.

Halbzeit: Tore als Mangelware


Von Gerrit Gerwing

(04.09.13) Am ersten Spieltag der neuen Bezirksliga-Saison fielen in sechs Partien gerade einmal zehn (!!) Tore. Allein sieben gingen dabei auf das Spiel zwischen SC Dörenthe und dem VFl Ladbergen. Hinzu kamen zwei torlose Remis und drei Partien endeten mit einem 0:1-Gasterfolg. Das macht im Schnitt gerade einmal 1,7 Tore pro Spiel. Und dieser Wert ist schon aufgerundet.

Zum Vergleich: Zum Saisonstart 2012/2013 fielen in acht Spielen 28 Tore, was einen Schnitt von 3,5 Treffern pro Spiel macht. Und dieser Spieltag war auch einer der torärmsten der vergangenen Saison. Im Schnitt fielen nämlich gleich 3,91 Treffer pro Partie.

Doch woran liegt diese Zurückhaltung vor dem gegnerischen Kasten? Liegt es an den besser geordneten Abwehrreihen? Gab es vor dem Spiel vielleicht zu wenig Zielwasser für die Angreiferinnen oder war vielleicht am ersten Spieltag die Nervosität vor Fehlern noch zu hoch? Genau kann man es sicher nicht klären, doch so gut wie alle Trainer bestätigten mir, dass sie chancenarme, von gegenseitigem Beschnuppern geprägte Spiele gesehen haben.

Beschnuppern und abwarten

Ralf Volkmann, Trainer bei TuRo Drafeld, sprach beim 1:0-Sieg über Recke von einem "typischen 0:0-Spiel", Holger Wegmann, Trainer von Borussia Münster, sprach beim 0:0 gegen den 1. FC Nordwalde sogar davon, dass "beide Offensiven kein Tor verdient gehabt" hätten und auch Union Wessums Trainerin Mechthild Wissing, die bei der SG Telgte mit 1:0 gewann, sah auch keine richtig zwingenden Torchancen. Der spielentscheidende Treffer fiel nach einer scharf reingeschossenen Ecke per Ping-Pong-Tor über verschiedene Schienbeinstationen. Die meisten Spiele waren also geprägt vom gegenseitigem Beschnuppern und dem vermeiden von Fehlern in der Abwehr. 

Nur in Dörenthe, wo der Aufsteiger den VfL Ladbergen empfing sah VfL-Trainer Andreas Habben zwei Mannschaften, die "mit offenem Visier" spielten. Gleich 70% aller Tore des ersten Spieltags fielen in dieser Partie. Es bleibt also für die Zuschauer zu hoffen, dass in den kommenden Wochen wieder die Flucht nach vorn gesucht wird. Denn wenn auch am zweiten Spieltag ähnlich wenige Tore fallen, wie zur Premiere fehlt das Salz in der, ansonsten schmackhaften, Fußballsuppe.