Chance nicht genutzt

von Julian Schimmöller

(14.11.18) Gegen einen ersatzgeschwächten Gastgeber aus Beckum verpasste es Borussia Münster bei einer 1:3 (0:1)-Niederlage, die Gunst der Stunde zu nutzen und den Anschluss an die Tabellenspitze herzustellen. Gegen einen keineswegs unschlagbaren Gegner haderte Trainer Jens Bertels mit dem schwachen Auftritt seines Teams: „Es war kein Einziger bei 100 Prozent, das war weit unter unseren Möglichkeiten.“

Besonders ärgerte sich Bertels, weil er Beckum verwundbarer sah als es der Tabellenstand (Beckum Zweiter und ohne Niederlage) aussagt. Fußballerisch fiel den Gastgebern wenig ein, der Ball lief zumeist durch die Abwehrreihe hin und her und wurde dann lang nach vorne geschlagen. Münster bekam jedoch auch keinen wirklichen Druck nach vorne aufgebaut und agierte nicht zielstrebig genug. Da ein langer Ball eines Beckumer Innenverteidigers punktgenau in den Lauf von Baran Üstün kam und dieser eiskalt blieb (23.), führte Beckum zur Pause.

Dreifachwechsel ohne Wirkung

Bertels gefiel der Auftritt so gar nicht, er setzte mit einem Dreifachwechsel zur Pause ein Zeichen. So wirklich eine Wirkung hatte das aber nicht: Ein katastrophaler Fehlpass im Spielaufbau lud Beckum ein, die Gastgeber machten das Spiel schnell und Paul Franzpötter schob am Ende einen Querpass zum 2:0 über die Linie (47.). Münster versuchte es zwar anschließend, war aber weiterhin zu umständlich.

Bis auf eine Ausnahme: Nach einer Freistoß-Hereingabe von Linus Vennebörger verlängerte Johannes Steinbach den Ball per Kopf, Franz Brakel spitzelte die Murmel zum Anschluss über die Linie (62.). Wer anschließend einen Sturmlauf der Borussia erwartete, wurde enttäuscht, die fehlende Zielstrebigkeit konnte nicht abgelegt werden. Und Beckum zeigte die Effizienz eines Spitzenteams: Gegen aufgerückte Gäste schlug Beckums Keeper einen langen Ball in den Lauf von Franzpötter, der sich nicht zweimal bitten ließ – 3:1, Doppelpack, Deckel drauf (77.).

SpVg. Beckum – Borussia Münster 3:1 (1:0)
1:0 Üstün (23.), 2:0 Franzpötter (47.),
2:1 Brakel (62.), 3:1 Franzpötter (77.)