Westfalenliga 1

Kalle Hoffmann (r.) traf doppelt für die Borussen. Foto: Teipel

Borussen brechen Sinsens Heim-Nimbus


Von Fabian Renger

(04.03.22) Acht Heimspiele lang war der TuS Sinsen eine Heimmacht. Fünf Siege und drei Remis - so lautete die Bilanz zwischen den eigenen vier Eckfahnen. Doch das ist jetzt Geschichte. Im neunten Heimspiel war Borussia Emsdetten zu Gast. Und die Borussen schafften es als erstes Team, den Sinsenern zuhause den Marsch zu blasen. Die Dettener fuhren einen 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg ein, sprangen damit auf Platz sechs. Mann des Tages: Der ewigjunge Kalle Hoffmann.

Den bot Borussias Coach Steffen Molitor gemeinsam mit Henrik Laumann mangels personeller Alternativen - Christian Bußmann ist verletzt, Eduard Wegmann nahm nur für den Notfall auf der Bank Platz - vorne auf. Und Hoffmann überzeugte als Doppel-Torschütze. Der 31-Jährige kann's halt einfach.

Gerade in den ersten 20 Minuten konnten es auch die Borussen. "Die waren richtig gut", lobte Molitor. Richtig gute Möglichkeiten waren dabei, Vincent Schulte hatte an diesem Abend allerdings kein Abschlussglück. Und dann wurde es plötzlich vorm eigenen Gehäuse gefährlich. Nach einer Pressingsituation schlug ein Borusse ein Luftloch, trat über den Ball und beinahe wäre ein Heim-Akteur mit dem 1:0 zur Stelle gewesen. Die Latte rettete. Ein Moment des Schreckens für die Borussia.

Toll herausgespieltes 1:0 - nicht minder schön anzusehendes 1:1

Der war kurz danach aber vergessen. Bilderbuchmäßig mit maximal wenigen Kontakten trieben Moritz Uphoff, Kevin Torka, Eray Bayraktar und Laumann den Ball von hinten links nach vorne. Schließlich flankte Schulte rein und Hoffmann musste im Zentrum bloß noch vollstrecken - 0:1 (24.). "Das war schon sehr, sehr gut gemacht", war Molitor amused. Sehr, sehr gut war indes aber auch die Antwort der Hausherren gemacht. Einen Eckstoß des TuS bekamen die Gäste nicht geklärt. Aus der zweiten Reihe, nahe der linken Strafraumkante, dübelte Niclas Grzelka die Kugel oben rechts in den Knick - 1:1 (32.). Ein Sonntagsschuss am Donnerstagabend. Warum auch nicht.

Kurz vor der Pause knickte Uphoff um, für ihn kam Leon Varelmann ins Spiel und war direkt präsent. Seine Zweikampf-Quote war ordentlich. Das Glück war indes nach der Pause mit den Gäste. Eine Freistoßflanke landete auf dem Emsdettener Querbalken (58.). Eher ein Zufallsprodukt. Viel mehr ließ Borussia aber nicht zu. Was am töften Pressing lag und an der griffigen, positiv aggressiven Spielweise. Der verdiente Lohn: Gäste-Torwart  Lukas Schröder schickte Laumann. Der verlängerte zu Hoffmann, der wiederum Heim-Schnapper Tom Richert umkurvte und zum 2:1 einnetzte (59.). "Es war nur eine Frage der Zeit, bis das dritte Tor fällt", beschrieb Molitor die folgenden Minuten. Das fiel dann auch. Andreas Heckmann war dafür verantwortlich, Hoffmann war auch hier wieder indirekt beteiligt (70.). Die Sache war damit durch.

TuS Sinsen - Borussia Emsdetten 1:3 (1:1)
0:1 Hoffmann (24.), 1:1 Grzelka (32.)
1:2 Hoffmann (59.), 1:3 Heckmann (70.)