Der Schnapper mit eingebautem Torriecher: Westfalia Kinderhaus II Matchwinner Amadeus Heinemann.

Die Sturm-Idee mit Pfiff 


Von Till Meyer

(07.11.17) Genau solch eine Geschichte, wie sie sich bei Westfalia Kinderhaus` II 4:0-Sieg gegen den SC Hoetmar zugetragen hat, sind es, die den Amateursport so faszinierend und zugleich unberechenbar machen. So kam nämlich Westfalia-Coach Stefan Kloer kurzerhand die Idee, seinen Kumpel und gelernten Schnapper Amadeus Heinemann einfach mal eine Viertelstunde vor Schluss auf den Kunstrasen zu schicken. Aber nicht zwischen die Pfosten. Nein, ganz vorne rein natürlich. Warum? Weil Kloer die 1:0-Führung zu dünn war und die Entscheidung her sollte. Und das sich für das Herbeiführen dieser keiner besser eignen würde als Heinemann, bewies der "Ama" in der Folge auf beeindruckende Art und Weise.

Keine fünf Minuten auf dem Platz stellte der stürmende Keeper seinen Torriecher unter Beweis und sorgte mit dem 2:0 für die Vorentscheidung. "Er hat einfach diesen Riecher. Ich habe vorher noch gesagt, dass er treffen wird - darum ja auch die Einwechslung", so Kloer. Wohl dem, der solch ein Bauchgefühl hat. Aber Heinemann kann nicht nur knipsen, er kann auch auflegen. So bereitete er das dritte und vierte Tor von Lars Gorny, ebenfalls zuvor eingewechselt, jeweils mustergültig vor. Mehr Matchwinner geht nicht. Beide haben sich ihren Platz in unserer Auswahl vollauf verdient. Auf der rechten Außenbahn wirbelt Eintracht Münsters Daniel Lorecchio, der für Kontrahent Mauritz niemals zu packen war und neben einem Treffer ebenfalls zwei Vorlagen beim 4:0-Erfolg seiner Farben gab. Mittelstürmer, alleine aufgrund seiner individuellen Klasse, ist (mal wieder) Jo Maffenbeier von der SG Telgte. 15 Buden gehen bereits auf sein Konto.

Drei Derby-Helden

Gleich dreifach vertreten ist dieses Mal Ems Westbevern, das seine Derbybilanz gegen den ewigen Kontrahenten BSV Ostbevern durch einen 1:0-Triumph aufpolierte. Und da es ein durch und durch starker Auftritt der Elf von Ralf Hohmann war, haben es auch drei seiner Schützlinge in unsere Auswahl geschafft: Thilo Dierkes auf der Sechs, Maurice Sandmann auf dem rechten Flügel und Oliver Hollmann in der Dreierkette. Alle drei hatten natugemäß großen Anteil am Erfolg ihrer Truppe. "Hollmann hat hinten alles weggeräumt", lobte auch Hohmann.  

Zweiter Sechser ist Marian Brügger vom SC Everswinkel. Die Dreierkette wird komplementiert von Sebastian Maus (FC Münster 05) und Max Hoffmann von GW Gelmer. Die Teams der zwei letztgenannten Akteure trennten sich im direkten Duell 1:1 und beide Kicker hatten daran ihren Anteil. Hoffmann traf zum 1:0 und Maus sorgte auf seiner Seite für Ordnung und verlieh der zuletzt arg wackeligen Defensive der Nullfünfer viel Stabilität. Im Kasten findet sich derweil ein weiterer Eintrachtler wieder: Onno Suntken. Als seine Kameraden angesichts einer 4:0-Führung gegen Mauritz einen Gang zurückschalteten, blieb er hellwach und sicherte mit mehreren starken Paraden das zu-Null-Spiel. "Wenn Onno nicht in die Elf kommt, weiß ich nicht, was man noch machen muss, um es zu schaffen", ließ im Übrigen sein Coach Christian Hölker wissen. Wir haben es nicht anders gesehen.