Kreisliga A1

Mit Standards zum Punktgewinn


Von Alexander Wilshaus

(03.12.18) Für Peter Talmann war es das erste Spiel als Interimstrainer von BW Greven nach der Entlassung seines Vorgängers Sven Klein. Oder zumindest das erste in dieser Saison, denn bereits im letzten Jahr betreute er die Mannschaft als Feuerlöscher. Ob es am Trainerwechsel lag oder nicht, die Grevener präsentierten sich schlagartig verbessert gegen einen nominell stärkeren Gegner. Talmann ging sogar so weit: "Eigentlich hätten wir zur Halbzeit 3:0 führen müssen." Am Ende stand aber immerhin ein 3:3 (1:1) gegen den SV Ems Westbevern und damit ein Punktgewinn, auf den man vorher nicht unbedingt hätte wetten wollen.

Und in der Tat, nachdem Hannes John in der allerersten Minute in ausrichtsreicher Position die Kugel nicht richtig traf, gingen die folgenden 44 eindeutig an die Seite der Gäste. Allein auf das Konto von Fabian Henkel gingen drei Hunderprozentige, der einmal nur den Innenpfosten trifft, ein anderes Mal einen am Boden liegenden Gegenspieler anschießt. Auch SV-Trainer Andrea Balderi musste zugeben: "Da haben wir wirklich Glück gehabt." Und einen Christian Budde im Tor, der seinerseits Schlimmeres verhinderte. Die Grevener Führung fiel dann zwar durch einen von Nicolai Leonard Lange verwandelten Foulelfmeter (16.), war aber hochverdient. "Das war ein Strafstoß aus der Kategorie 'leider blöd angestellt'", befand Balderi, sein Abwehrspieler war offenkundig zu früh reingegrätscht.

Etwas überraschend endete die erste Hälfte dann doch noch unentschieden 1:1. Weniger überraschend dagegen, dass es mal wieder Hannes John war, der den Freistoß zum Ausgleich direkt verwandelte (34.). Talmann freute sich über die veränderte Reaktion seiner Spieler: "Es war nicht wie in einigen Spielen zuvor, wenn wir einen Rückschlag erhielten, die Jungs haben weiter probiert." Nach dem Seitenwechsel waren nun auch die Hausherren deutlich besser in der Partie und hatten immer mehr Spielanteile. Dennoch besorgte zunächst wiederum Lange per Freistoß von halblinks (50.) die erneute Grevener Führung kurz nach der Pause. Die Freude währte aber nur kurz. Der von Adrian König freigespielte und frei vorm Tor erscheinenden John glich ein zweites Mal aus (60.).

Andere Ansprüche beim SV

Unklar blieb dann eine Situation in der 74. Minute: Daniel Schlunz spielte in einem leicht chaotischen Strafraum einen Grevener Spieler an, der den Ball selbst rein legt - 3:2 für den SV Ems. Der Spielbericht vermerkte kurioserweise Robyn Zenker, den auf der Bank sitzenden Ersatztorwart Grevens, als Eigentorschützen. Nur kurz drauf ertönte zum zweiten Mal der Strafstoßpfiff und Lange besorgte mit seinem dritten Tor den 3:3-Endstand. "Aufgrund der zweiten Hälfte ist das Remis gerecht", befand Talmann, der neue Motivation in der Mannschaft ausmachte: "Ich fand schon, dass von den Spielern draußen mehr Unterstützung kam als zuletzt." Einen weniger positives Fazit zog sein Kollege Balderi: "Greven hat den Punkt verdient, es ist schade, zuhause gegen eine Mannschaft mit zehn Punkten, davon jetzt zwei von uns, nicht zu gewinnen." Optimist bliebt er aber weiterhin. "Fünfter zu werden ist immer noch machbar, wir haben andere Ansprüche und ich will auch andere haben."

SV Ems Westbevern - BW Greven     3:3 (1:1)
0:1 Lange (16., FE.), 1:1 John (34.),
1:2 Lange (50.), 2:2 John (60.),
3:2 Zenker (74., ET.), 3:3 Lange (77., FE.)