Kreisliga A1 MS

Jesse Große-Frie (l.) geht gemeinsam mit zwei Kollegen zum SuS Ennigerloh.

"Aufgeben ist nicht"


Von Pascal Bonnekoh

(04.01.22) Der SC Hoetmar steckt in einer äußerst unangenehmen Situation. Mit nur drei Zählern auf dem Konto und sieben Punkten Abstand zum rettenden Ufer schwenkt man nach zwölf Spieltagen die Rote Laterne. Und da das noch nicht genug ist, verlassen jetzt auch noch vier Spieler das sinkende Boot. Riko Nonhoff, Leon Staratzke und Jesse Große-Frie zieht es allesamt zum SuS Ennigerloh. Oliver Kwiaton wechselt hingegen zum Ligakonkurrenten nach Everswinkel.

Das kam bei Coach Dennis Herrmann natürlich nicht allzu gut an: "Ich bin enttäuscht, da es eine ungünstige Situation ist, den Verein zu verlassen. Ich kann es auf der anderen Seite aber auch nachvollziehen. Die Hinrunde war eine Katastrophe. Die jungen Leute wollen Spaß am Hobby haben. Das ist dann aber eher anstrengend, wenn man so eine Niederlagenserie kassiert. Bis auf Riko hatten alle aber auch keine super gute Trainingsbeteiligung. Daher habe ich eher gemischte Gefühle, was die Abgänge angeht."

Entscheidende erste Spiele

Das alles ist aber für Herrmann noch längst nicht Grund genug, um die Flinte ins Korn zu werfen: "Aufgeben ist nicht. Wir sind in Gesprächen mit Verstärkungen. Und dann gucken wir, dass wir aus den ersten Spielen etwas Zählbares rausholen. Wir haben schon mal zumindest herausgefunden, wie wir es nicht machen sollten." Mit den Abgängen umfasst der Kader Hoetmars inzwischen 16 Feldspieler plus drei Torhüter. "Es darf sich niemand mehr großartig verletzen", so Herrmann.

Da kommen wir auch schon zum nächsten Problem des SCH. Man kann nämlich nicht, wie die meisten anderen Vereine, auf eine zweite oder sogar dritte Mannschaft zurückgreifen. Denn man hat schlicht keine. Daher hört man sich notgedrungen bei den Altherren um. Aus dieser Quelle schöpfte Herrmann wiederum bereits aus der Hinrunde. Eine gute Nachricht gibt es dann aber doch noch. Nach einigen Jahren stellt Hoetmar endlich mal wieder eine eigene A-Jugend, ohne auf die Unterstützung von Nachbardörfern angewiesen zu sein. Und auch im jetzigen Kader sind zahlreiche junge Spieler unterwegs.

Die Grundlagen für eine bessere Zukunft sind somit zumindest schon mal vorhanden. Ob Herrmann dann ebenfalls noch Trainer ist, wird man wiederum abwarten müssen. "Die grundsätzliche Bereitschaft ist schon gegeben. Aber man muss auch gucken, ob sich der Verein, der immer Bezirks- oder A-Liga gespielt hat, dann womöglich in der B-Liga verändern will. Und auch als Trainer muss ich dann gucken, wie es weiter geht. Aber wir haben gesprochen und der Kontakt ist super. Niemand nimmt das hier einem krumm, weil die auch sehen, wie es im Kader aussieht. Es wird sich in den ersten Spielen zeigen, wo die Reise hingeht", so der Übungsleiter.