Kreisliga A1 MS

Move it: Niklas Leser (rechts) verbiegt sich wieder für seinen TSV Handorf.

"Keiner nimmt uns die Philosophie"


Von Luca Adolph

(23.06.21) Es ist und bleibt ein ungeschriebenes Gesetz beim TSV Handorf, etwas mit Leuten aus den eigenen Reihen aufzubauen. Da scheint es nur logisch für den 2. Vorsitzenden Philipp Herstelle, sich bei der Kaderplanung für die erste Garnitur bei Spielern umzuhören, die sich einst das Handorfer Jersey überstreiften. In Gievenbeck fand er nun das passende Puzzlestück für die Schaltzentrale, in dem das TSV-Gen noch immer schlummert.

"Wir verfolgen die Philosophie, etwas mit Handorfern aufzubauen. Natürlich stehen wir da auch mit denen in Kontakt, die mittlerweile höher in Erscheinung treten", spielt Coach Christian Hölker auf Herstelles neuste Errungenschaft an. Diese trägt den Namen Niklas Leser und kickte zuletzt in der Westfalenliga beim 1. FC Gievenbeck. Damit kehrt der verlorene Sohn, der die Handorfer Jugend durchlief, zurück an seine alte Wirkungsstätte. "Jemand, der drei Ligen höhergespielt hat, kann natürlich eine Bereicherung für uns sein. In den Gesprächen waren wir auf einer Wellenlänge. Wir werden sehen, wo er uns am meisten helfen kann", sagt Hölker weiter.

Verstärkung für die Zentrale

Die Gründe für die Rückkehr des 22-Jährigen, um den ebenso sein Ex-Klub SC Münster 08 buhlte, liegen auf der Hand. Studiumsbedingt zieht es den zentralen Mittelfeldspieler ab Oktober nach Bochum, wo er sein Vermessungsstudium aufnimmt. Drei wöchentliche Trainingseinheiten bei den 49ers sein da nicht mehr drin. "Mit dem Pendeln hätte das keinen Sinn ergeben. Außerdem freue ich mich darauf, wieder mit meinem Bruder zu kicken. Jetzt muss sich nur noch zeigen, wie oft ich am Ende dabei sein kann", verrät Leser.

Sein ein Jahr älterer Bruder Marcel darf sich hingegen nicht nur darüber freuen, künftig von Niklas unterstützt zu werden. Verstärkung erhält der Defensivstratege nämlich ebenso auf seiner Position. Mithilfe der Außenbahnspieler Paul Bussmann (SV Raisting) und Joscha Himmelsbach (FC Rheinsüd Köln) rüstet Handorf seine Abwehr nochmals auf und geht damit in die Breite. "Der defensive Bereich ist genau der, bei dem ich immer sage, dass wir quantitativ noch zulegen können. Wir haben zwar genug Spieler, die alle im Sturm spielen wollen, aber hinten dafür umso weniger. Da freuen wir uns, dass wir mit Joscha und Paul zwei entwicklungsfähige Spieler dazubekommen haben", sagt Hölker.

In der Breite scheint das mittlerweile 28er Aufgebot damit bestens aufgestellt. Doch geht es nach Coach Hölker, dürfe es gern noch etwas abspecken: "Ich sage jetzt nicht wer, aber der eine oder andere hat während der spielfreien Zeit gut zugelegt. Nach den sieben, acht entspannten Einheiten legen wir ab dieser Woche richtig los." Für den ersten Prüfstein am 17. Juli gegen Roland Jungfermanns Warendorfer SU bringt er seine Jungs nun also langsam wieder in Form.