Kreisliga B3

Felix Lohmann (r.) holte gegen Amelsbüren einen Elfmeter raus und verwandelte sicher. Zum Sieg hat es aber nicht gereicht.

"Dann macht es keinen Spaß mehr"

Von Alexander Eckrodt

(15.09.20) Für Andrè Frankrone war es ein Sieg mit gemischten Gefühlen. "Es gab eine sehr schwere Verletzung von Südkirchens Marvin Schulz. Er musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Da wünschen wir natürlich gute Besserung", so der Coach von GW Amelsbüren. Doch auch einige Schiedsrichterentscheidungen waren am Ende fragwürdig. Der 6:2-Sieg seines Teams sei aber - mit Abstrichen - verdient. 

Die ersten 15 Minuten verliefen noch relativ ruhig, dann folgte der Führungstreffer für die Gäste. Aus einer vermeintlichen Abseitsposition kam Niklas Thewes an den Ball und überlupfte Lukas Wünnemann aus 18 Metern (15.). Kurz zuvor wurde eine gute Möglichkeit für Südkirchens noch wegen Abseits abgepfiffen. Das Spiel nahm nun an Tempo auf. Mitte der ersten Hälfte gab es dann einen Strafstoß für Südkirchen. Felix Lohmann lief nach einem langen Ball alleine auf Amelsbürens Schnapper Christopher Mayr zu und kam zu Fall. Auch er stand vor dem Foul in abseitsverdächtiger Position. Das Foul nachher war aber unstrittig. Den Elfmeter verwandelte Lohmann selbst.  

Verletzungen trüben Freude

Dann folgte die 28. Spielminute, in der Amelsbürens Außenverteidiger Timo Pölling sich den Ball zu weit vorlegte und Südkirchens Kapitän Schulz mit offener Sohle traf. Zu dem Zeitpunkt stand es noch 1:1. Für Frankrone war das eine Schlüsselszene. Zehn Minuten lang wurde das Spiel pausiert. Der Schock war groß. Wenig später verletzte sich auch Amelsbürens Alejandro Gomez. "Die Verletzungen haben die Freude sehr getrübt. Dann macht es auch keinen Spaß mehr", so Frankrone. Dann ging es aber sportlich weiter. Kurz vor der Pause bekamen die Gäste dann einen Elfmeter zugesprochen. Thewes wurde auf der rechten Seite gefoult, wie aber beide Seiten bestätigten, war das Foul eigentlich außerhalb des Strafraums - es hätte also nur Freistoß geben dürfen. Lukas Keeren trat aus elf Metern an und verwandelte zur erneuten Führung (38.).

In der zweiten Hälfte legte Amelsbüren dann wieder zügig los. Nach einer Ecke von Emmanuel Boryor stand Keeren am zweiten Pfosten parat und netzte ein (55.). "Da waren wir einfach nicht wach genug", erklärte Michael Luppus. Kurz darauf wurde es dann noch bitterer, als ein katastrophaler Rückpass von Südkirchen bei Thewes landete. Der schob zum 4:1 ein (68.). "Danach hatten wir 15 sehr gute Minuten mit vielen Chancen", so Luppus. So fiel auch das 4:2 nach einem langen Ball, den sich Julian Rohlmann erlief. Er war dann knapp vor Keeper Mayr am Ball und überlupfte den Schnapper (72.). Es folgten mehrere weitere große Chancen für Südkirchen. Nils Dornhege köpfte aus kurzer Distanz über das Tor, einen Schuss von Yannick Schlering aus fünf Metern parierte Mayr stark mit einem guten Reflex. Frankrone: "In der Phase können wir uns bei unserem Torwart bedanken. Das war sehr wichtig."

Wilde Schlussminuten

Die Schlussminuten waren dann nochmal sehr brisant. Amelsbürens Verteidiger Kai Hövelman traf Südkirchens Rohlmann im eigenen Strafraum. Auf den Elfmeterpfiff wartete Südkirchen allerdings vergebens. Im direkten Gegenzug gab es dann aber einen Strafstoß für Amelsbüren, als Lennart Korn gefoult wurde. Boryor traf zum 5:2 (87.). Amelsbürens Coach meinte nach dem Spiel: "Für mich war der Elfmeter auf der anderen Seite noch klarer." Dann traf noch Moritz Leisgang nach Vorlage von Marius Klönne zum 6:2-Endstand (89.). 

"Letztendlich ist der Sieg für Amelsbüren verdient, aber vielleicht zwei Tore zu hoch. Wir sind nicht ganz zufrieden, weil wir nicht das umgesetzt haben, was wir vorher besprochen hatten. Dennoch war es ein gutes Spiel von uns", fasste Luppus die Leistung seiner Spieler zusammen. Auch wenn einige Entscheidungen und die Verletzungen die Euphorie ein wenig bremsen, ist Frankrone glücklich: "Wir haben verdient gewonnen, es war nur ein wenig zu hoch. Ich bin happy, dass unser Start so ist, wie er ist." 

SV Südkirchen - GW Amelsbüren 2:6 (1:2)
0:1 Thewes (15.), 1:1 Lohmann (FE), 
2:1 Keeren (38./FE), 3:1 Keeren (55.), 
4:1 Thewes (68.), 4:2 Rohlmann (72.), 
5:2 Boryor (87.), 6:2 Leisgang (89.)