Füchtorf zeigt zwei Gesichter

Von Fabian Renger

(09.08.23) Wie wir uns den SC Füchtorf ungefähr vorstellen dürfen in der neuen Spielzeit? Schwer zu beurteilen nach dem ersten Pflichtspiel. Im Kreispokalmatch bei BW Aasee demonstrierte die Truppe von Coach Veit Usslepp jedenfalls zwei Gesichter. Vor der Pause das einer abwartenden, tief gestaffelten Mannschaft. Und nach dem Seitenwechsel getreu dem Motto 'Alles oder nichts'. Mit beiden Herangehensweisen konnte Usslepp später leben. In der zweiten Runde steht trotzdem BWA, das das Match mit 3:0 (2:0) für sich entschied und den bestmöglichen Start überhaupt erwischte.

Bereits nach zwei Minuten klingelte es nämlich im Füchtorfer Gehäuser. Ein längerer Flugball aus dem linken Halbfeld ins Zentrum verwandelte sich zur Torvorlage für Jannik Ribbers - 1:0 (2.). Der ideale Beginn für die Hausherren. Und der ungünstige frühe Nackenschlag für die anderen. "Da haben wir gepennt und nicht gut verschoben", so Usslepp. Die Umsetzung des defensiven Konzepts bezeichnete er als okay. Hier und da fehlte es noch an der nötigen Abstimmung und Kommunikation zwischen den Ketten. "Da wissen einige noch nicht so richtig, was sie wie machen sollen", so der SCF-Coach. Grundsätzlich habe es aber schon weitestgehend funktionier.

Fabian Ebong erhöht auf 2:0 - zum passenden Zeitpunkt

Den Ton gab in der Anfangsphase Aasee an. "Da waren wir sehr dominant", bestätigte BWA-Co-Trainer Costa Rulle den Eindruck. Sein Team hatte nicht nur Ballbesitz, sondern auch die nötige Ruhe im Spiel. Die größte Möglichkeit zu erhöhen war jedoch eher ein Zufallsprodukt, als eine verrutschte Flanke von Fabian Ebong an der Latte endete. Irgendwann hatten die Gastgeber einen leichten Bruch im Spiel und Füchtorf kam ein bisschen besser rein. "Ich hatte das Gefühl, dass was gehen könnte", so Usslepp. Mitten rein in diese Phase fiel das 2:0. Bei einem Freistoß postierte Füchtorfs Trainer gleich drei Leute an der Mittellinie, um den Gegenangriff zu starten. Das war nicht so klug. BWA spielte die Überzahl und den Freistoß clever aus, schlussendlich schoss Fabian Ebong zum 2:0 ein (34.). Laut fussball.de war's Felix Bergmann, aber das ist ein Märchen. Sorry, Felix. "Definitiv ein Trainerfehler", räumte derweil Usslepp ein.

In der zweiten Hälfte veränderte sich Füchtorfs Matchplan. Irgendwie ja logisch bei dem Spielstand. Der SCF ging nun forsch vorne drauf. "Ich habe gesehen, dass die Jungs relativ fit sind", hob der SCF-Übungsleiter den Daumen. Der gewünschte Effekt kam zum Tragen: Die Gästen waren nun einer Bude relativ nahe. Max Versmold war zweimal im 16er dem Anschlusstor nahe, Nico Sandkühler scheiterte mit einem Freistoß an Heim-Goalie Fabian Kruse. "Wir haben das gut gelöst", kam die Heimelf laut Rulle damit klar. Sie besann sich nun darauf, einfach und unkompliziert zu spielen, um sich nicht selbst zu sehr in Bedrängnis zu bringen. "Das Spiel wurde grundsätzlich ein bisschen hektischer, aber wir haben nie wirklich die Kontrolle verloren", so Rulle. Und als Julian Stumpe eine Kontersituation mit dem 3:0 krönte (66.), war das Ding eh durch. 

BW Aasee - SC Füchtorf 3:0 (2:0)
1:0 Ribbers (2.), 2:0 F. Ebong (34.)
3:0 Stumpe (66.)