Kreisliga A

Bestgens Bescherung in neun Minuten

Von Stephan Meyer

(04.10.20) "Unerklärlich" war das Wort, was Velpes Co-Trainer Dominik Sickendieck immer wieder über die Lippen kam. 70 Minuten deutete rein gar nichts darauf hin, dass die Escher Schwarz-Weißen im Heimspiel gegen den Aufsteiger etwas holen würden. Velpe bestimmte das Spiel und hätte höher führen müssen. Dann ließen beim Gast die Kräfte nach und SWE-Trainer Manuel Schnieders wechselte Mats Bestgen ein. Dessen lupenreiner Hattrick bescherte Esch mit 4:2 (1:2) den dritten Sieg in Serie.

Es lief die 81. Minute im Escher Sportpark, als Bestgen in die Partie kam. Neun Minuten später hatte er aus einem 1:2 ein 4:2 gemacht. Zunächst köpfte er eine Flanke von Timo Beyer vorbei an Kevin Junkermann (84.), dann ließ er einen Gegenspieler stehen um eiskalt an Junkermann vorbeizuschieben (86.) und zuguterletzt drückte er einen Querpass von Marco Schnieders über die Linie. Da blieben keine Zweifel, wer "Man of the Match" war.

Unerklärlich fand Sickendieck, dass seine Truppe in der Schlussphase so abbaute. Das nutzten die Hausherren nach Ansicht ihres Trainers konsequent. Schnieders: "Velpe war stehend ko." Unerklärlich fand Sickendieck aber auch schon zuvor, dass seine Elf nicht das 3:1 nachlegte und das Spiel entschied. Esch leistete sich nach einer knappen Stunde sogar einen verschossenen Elfmeter. Tobias Brinkhues setzte das Leder an den Pfosten. Alles schien für Velpe zu laufen. Nur den dritten Treffer machte der Aufsteiger nicht.

Immer wieder "unerklärlich"

Durchgang eins gehörte zuvor schon komplett den Gästen. "Velpe war griffiger in den Zweikämpfen und deutlich die bessere Mannschaft", fasste Schnieders zusammen. In Führung ging inmitten der Velper Drangphase aber zunächst Esch. Jonas Inderwisch blieb nach einem langen Diagonalball cool und vollendete zum 1:0 (31.). Sickendieck: "Unerklärlich, dass wir 0:1 hinten liegen." Aber bis zur Pause rückte Velpe das ganze gerade. Mohammed-Mory Kourouma eroberte zentral vorm Tor das Leder, nutzte seinen starken Antritt und vollendete gegen Oliver Schröter zum 1:1 (35.). Kurz vor der Pause war es dann Ryan Hagan, der die Gäste nach Vorarbeit Helge Przijbijlskis völlig verdient in Front ballerte.

Lange schien Velpe auf der Siegerstraße zu sein. Bis die Kräfte nachließen und Mats Bestgen in die Partie kam. "Das Spiel dürfen wir niemals verlieren. Das ist richtig bitter", resümierte Dominick Sickendieck. Schnieders hofft auf den Lerneffekt: "Ohne Kampf wird's gegen jeden Gegner schwer."

SW Esch - SC VelpeSüd     4:2 (1:2)

1:0 Inderwisch (31.), 1:1 Kourouma (35.),

1:2 R. Hagan (44.), 2:2 Bestgen (84.),

3:2 Bestgen (86.), 4:2 Bestgen (90.).

Bes. Vorkommnis: Eschs Brinkhues schießt Foulelfmeter an den Pfosten (61.).