Kreisliga B2 TE

Robin Lünnemann (r.) und die Zwote des SC Dörenthe haben einen hundsmiserable Saison hinter sich.

Es kann nur noch besser werden


Von Fabian Renger

(22.07.20) Wer aktuell mit Andre Korsmeier schnacken möchte, für den wird's wild. Derzeit treibt sich der Trainer der Zwoten des SC Dörenthe in Österreich auf Wanderwegen rum - grobe geografische Peilung: Wilder Kaiser. Wild, aber wenig kaiserlich verlief hingegen die Saison 2019/20 für die Dörenther. Die Mannschaft - neben Korsmeier ist Stefan Berkemeier Cheftrainer - holte ganze vier Zähler in 17 Partien. In zwölf Auftritten (!) blieb sie obendrein torlos. "Das letzte Jahr war eine Kastastrophensaison", bringt's Korsmeier auf den Punkt. Ja, stimmt.

"Ich glaube, wir haben zweimal mit der selben Mannschaft gespielt", fährt der Trainer fort. "Sonst mussten wir immer umstellen - in jedem Spiel." Unsere kleine fussball.de-Schnell-Recherche ergab gar ausschließlich wechselnde Startformationen. (man mag uns gerne eines Besseren belehren) Aber na gut, in der B-Liga, bei einer Reserve kommt so etwas vor. Zehn Tore ist dennoch eine üble Ausbeute - also, im Grunde genommen, ist das gar keine Ausbeute.

Ausfälle, Ausfälle, Ausfälle

"Das Mittelfeld fehlte uns", spielt Korsmeier auf einige Verletzte und Ausfälle an. Gabriel Stallmeier, Steffen Berkemeier, Pascal Lüdtke - mal machte das Knie oder die Leiste nicht mit, mal rief die Erste nach Unterstützung, weil auch ihr die Kicker fehlten. So taten sich Löcher auf. Stürmer, wenn sie denn fit waren, wanderten ins Defensive Mittelfeld. Als auch Keeper Markus Gripskamp mal nicht konnte, wanderte auswärts bei Arminia Ibbenbüren III Feldspieler Andre Krüer in den Kasten. Ganz normaler Modus irgendwann. "Eine Saison mit so vielen Verletzten habe ich noch nie erlebt, das war schon Wahnsinn", meint Korsmeier.

Wir könnten noch mehr Ausfälle benennen: Oliver Kaiser, David Gripskamp...da waren einige dabei. Doch irgendetwas scheint es in Dörenthe zu geben, was das Völkchen anzieht. Man muss sich das nämlich mal reinziehen: Da spielt eine Mannschaft in der Kreisliga B eine hundsmiserable Saison, kriegt punktetechnisch wenig bis gar nichts auf die Kette - und trotzdem ist auch in den Wintermonaten die Mannschaft hochmotiviert. "Da waren wir im Durchschnitt zwölf Mann beim Training", berichtet Korsmeier, fast schon stolz, und fügt noch an:"Ich bin guter Dinge gewesen, was die Rückrunde angeht."

Rückzug? Nein, Danke!

Doch die gab es ja quasi nicht mehr. Es gab noch ein Punktspiel Anfang März gegen Eintracht Mettingen III (0:1), dann kam Corona. Dank der Pandemie darf die Truppe als Vorletzter in der Spielklasse bleiben. Da geht der DSC auch kommende Saison an den Start. Ein freiwilliger Rückzug zurück in die Kreisliga C, dorthin, wo das Team 2018 hergekommen war, kam nicht in die Tüte.

"Wir haben einmal drüber gequatscht mit dem Spielerrat", erklärt Korsmeier. Flott war das Thema aber ad acta gelegt. Rund 20 Mann gehören zur Bande, Abgänge gibt's keine, Zugänge auch so gut wie gar nicht. Der Blick geht nach vorne. "Es kann ja nur besser werden", sagt Korsmeier. "Schlechter kann's ja nicht mehr werden."