Aljoscha Kamp erneut im Torrausch

Von Christian Lehmann

(11.04.22) Vergangene Woche schaute Aljoscha Kamp trotz sensationeller Leistung und eines Dreierpacks beim 3:4 gegen SuS Stadtlohn noch in die Röhre, diesmal reichte eine Drei-Tore-Gala des Stürmers seinem Team, um Zählbares mitzunehmen. Dabei hätte er beim 3:1 (2:0)-Auswärtssieg bei zum Teil indisponierten Hausherren des SV Gescher sogar häufiger treffen können.

Auf die Frage, ob seine Hintermannschaft den Stürmer nicht in den Griff bekommen habe, antwortete Geschers Trainer Hendrik Maduschka: "Ich würde eher sagen, wir haben ihn gut in Szene gesetzt..." Gleich zweimal, vor dem 0:2 und dem 0:3, lud die Hintermannschaft der Gastgeber Kamp mit zwei zu kurzen Rückpässen regelrecht ein. "Das kannst Du dann auch nicht mehr verteidigen. Wer solche Fehler macht und in der ersten Halbzeit so schwach spielt, der braucht sich über eine Niederlage auch nicht zu beschweren. Wir waren null präsent in den Zweikämpfen und haben gezeigt, wie man einen Gegner wieder aufbaut."

Schon nach zwölf Minuten steuerte Kamp nach Zuspiel von Oliver Dings frei auf Alex Trogemann zu, fand aber in Geschers Keeper noch seinen Meister. Wenig später, nach einem langen Ball und guter Einzelaktion im Strafraum, klingelte es aber erstmals im Kasten der Roten (0:1/19.). Es folgte der erste dicke Bock: Arne Reddemann hätte das Spiel nach vorne vorantreiben können, kappte aber noch einmal ab und versuchte, den Ball nach hinten zu spielen. Kamp hatte das gerochen - 0:2 (30.). In Durchgang zwei patzte dann Mika Büger, wieder spritzte Kamp dazwischen - 0:3 (60.). Bei zwei weiteren Gelegenheiten (75./90.) hätte der Mann des Spiels sogar noch einen drauflegen können, doch die ließ er liegen. Den Gescheranern, die im zweiten Durchgang deutlich präsenter waren, gelang nach einer Kombination durchs Zentrum immerhin noch das 1:3 durch Arne Reddemann, der aus 16 Metern flach abgezogen hatte (86.). Weitere Möglichkeiten, um nochmal ranzukommen, ließen Mika Büger, Jonah Ploss, Marco Ostendarp und Marius Upgang-Rotert verstreichen.

"Hoxfeld hat diszipliniert gespielt und unsere Fehler genutzt, von daher war das verdient", bilanzierte Maduschka. Dem wollte Hoxfelds Coach Dennis Seeger freilich nicht widersprechen. "Das war ein sehr engagierter Auftritt von uns. Wir waren griffig, haben viele zweite Bälle gewonnen und Fehler des Gegners provoziert. Bis zum 3:0 war das sehr souverän, danach haben wir ein bisschen nachgelassen." Letzlich war er froh, dass sich nach dem 1:3 das Trauma der Vorwoche nicht wiederholt hatte. "So richtig beruhigt war ich erst, als das Spiel abgepfiffen war..."

SV Gescher - RC Borken-Hoxfeld     1:3 (0:2)
0:1 Kamp (19.), 0:2 Kamp (30.),
0:3 Kamp (60.), 1:3 Reddemann (86.)