Hauenhorst pariert BWA-Angriff

Von Christian Lehmann

(29.05.22) Der letzte Spieltag beschert uns ein völlig verrücktes Abstiegsfinale in der Bezirksliga 12 - und dabei werden aller Voraussicht nach 43 Punkte nicht zum Klassenerhalt reichen. Germania Hauenhorst schob sich am Sonntagnachmittag dank eines 1:0 (0:0)-Auswärtssieges bei Emsdetten 05 wieder über den Strich, nachdem zuvor BW Aasee den Druck auf die Elf von Guido Göcke mit einem 4:2-Sieg gegen Gelmer erhöht hatte. GWG ist mit 45 Zählern ebenso noch in der Verlosung wie SuS Neuenkirchen II (44) sowie eben Hauenhorst und BWA (jeweils 43). Der SV Mesum II und Emsdetten 05 (jeweils 46 Punkte) können aufgrund ihres guten Torverhältnisses nur noch theoretisch runter gehen.

"Wir hatten heute das glücklichere Ende für uns und haben es nach wie vor in der eigenen Hand.", sagte Germanias Spielertrainer Guido Göcke nach dem Spiel. Vom Ergebnis aus Münster habe man bei seinem Team vor dem Spiel überhaupt keine Notiz genommen, betonte er. Dennoch war seiner Truppe im ersten Durchgang anzumerken, was auf dem Spiel steht. Emsdetten hatte mehr vom Spiel, baute meist gefällig auf, die Gäste standen in ihrer guten Grundordnung kompakt und lauerten auf Konter. 

Over mit Monster-Parade

Aufregung gab's erstmals in der 22. Minute, als Robin Joel Kamp den Ball im Tor der Germanen unterbrachte - allerdings hatte er den Ball wohl mit der Hand gespielt, was Schiedsrichter Simon Elshoff richtigerweise ahndete. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Hauenhorster mutiger und erzwangen im Offensivpressing Abspielfehler der Emsdettener - so etwa von Schnapper Janis Over, der eine Kerze schlug, seinen Fehler aber umgehend mit einer Wahnsinns-Parade gegen Anil Kesluhoglu wieder gut machte (35.). "Kes" hatte wenig später einen weiteren richtig guten Abschluss (40.), überdies ärgerte sich Germanias Kapitän Jürgen Heckmann maßlos, dass nach seinem Kraftakt an der Torauslinie niemand mitgelaufen war, um seine Hereingabe zu verwerten (45.). "Da muss eigentlich einer stehen und den Ball über die Linie drücken", meinte auch Göcke.

Die wohl spielentscheidende Szene folgte dann in der 62. Minute: Robin Joel Kamp chippte den Ball über Jan Westhoff hinweg ins Germania-Tor, es soll jedoch eine Abseits-Position von Luca Tillmann vorgelegen haben - was die Hausherren natürlich anders sahen. "Wenn das gegeben wird, bin ich mir sicher, dass wir das Ding gewinnen", befand Nullfünf-Coach Markus Heckmann. Er sah wenig später mit Schrecken, wie der für den völlig platten Sven Mersch eingewechselte Luis Westhoff aus acht Metern zum Tor des Tages abstaubte. Dem 0:1 (68.) war ein Angriff über Jan Gottwald und Kesluhoglu vorausgegangen, ehe die Leihgabe aus dem Kader der Zweiten traf. In der Folge sorgten die Gastgeber durch einen Freistoß von Luca Tillmann ans Außennetz sowie einen etwas zu hastigen Abschluss Timo Heinrichs für Gefahr, auf der Gegenseite verpasste Göcke mit einem Kopfball die Entscheidung (86.), sodass es bis zum Ende eng blieb. 

"Wir brauchen die Spannung", meinte Germanias Spielertrainer, der ein richtig enges Match gesehen hatte. "Die Emsdettener haben sich voll reingekniet und gut dagegen gehalten." Das sah auch Nullfünf-Coach Heckmann so. Eine etwaige Kungelei mit seinem ehemaligen Verein oder seinen Brüdern musste er sich gegenüber denjenigen, die das Spiel verfolgt hatten, wahrlich nicht nachsagen lassen. "Ich kann der Truppe nichts vorwerfen. In meinen Augen dürfen wir das Spiel nicht verlieren. Für die Jungs tut's mir mega leid, wir waren im zweiten Durchgang deutlich besser. Mit einem Unentschieden hätten wir leben können, aber das ist echt bitter und schmerzt. Ich bin ehrlich: Wenn Hauenhorst die Klasse hält, freut es mich, aber wir haben uns heute absolut nichts zu Schulden kommen lassen."

Emsdetten 05 - Germania Hauenhorst     0:1 (0:0)
0:1 Westhoff (68.)