FCM entscheidet Spektakel für sich


von Tim Menningen

(11.08.14) Ein Wahnsinnsspiel entwickelte sich in der ersten Pokalrunde zwischen den beiden B-Ligisten RW Milte und dem FC Mecklenbeck. Das Spiel lieferte 120 Minuten Spannung pur, einen fünffach-Torschützen, eine Gelb-Rote Karte, insgesamt 12 Tore und eine Entscheidung im Elfmeterschießen, in dem der FCM die Nerven behielt und mit 11:10 gewann. 

Von Beginn an herrschte ein offener Schlagabtausch, in dem Milte in der 11. Minute durch Michael Sanders ersten Streich mit 1:0 in Führung ging. Die Mecklenbecker steckten aber nicht auf und übernahmen in der Folge die Kontrolle über das Spiel. Nachdem Andy Stebel den Ausgleich schon auf dem Fuß hatte, machte Arthur Kromm es in der 21. Minute besser und glich für den Gast zum 1:1 aus. Die Rot-Weißen standen tief und agierten vorzugsweise mit langen Bällen auf Michael Sander. In der 35. Spielminute wechselte dann zum ersten Mal die Führung: Andy Stebel erzielte für den FCM das zwischenzeitliche 2:1. Dieses Ergebnis hatte aber nicht lange Bestand, einen langen Ball verwandelte Michael Sander zum 2:2-Pausenstand. 

FC Mecklenbeck kommt besser aus der Kabine

Nach der Pause ging es packend weiter. Marius Ambrozuk schoss den A-Liga-Absteiger kurz nach der Pause wieder zum 3:2 (49.) in Front. Auch diese Führung hatte nicht lange Bestand, der bärenstarke Michael Sander erzielte mit einem Doppelpack (61./65.) die erneute Führung für Milte zum 4:3. Der FC drückte nun und vergab durch Artur Kromm und Jonas Estefanios die Möglichkeit auf den Ausgleich. In der 82. Spielminute erlöste Ahmet Parsboga mit dem 4:4 die Mannschaft von Stefan Thoma und führte die Verlängerung herbei. 

Die erste Halbzeit der Extra-Time verlief weitestgehend ereignislos, lediglich Nico Landas flog  nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz (95.). In den letzten 25 Minuten nahm der Wahnsinn seinen Lauf. Erst schoss Ambrozuk mit einem Doppelpack (95./108.) seine Mannschaft mit 6:4 in Führung und damit schon zum eigentlich sicheren Sieg. Das 6:4 löste auch bei den knapp 70 mitgereisten FCM-Fans Jubelstürme aus, die sich der Jubeltraube auf dem Platz anschlossen. Dieses Glücksgefühl hielt jedoch nicht lange an, denn Milte warf nun alles nach vorne und schaffte die Sensation. In der 116. Minute traf zunächst Daniel Füchte zum 5:6 und in der 120. Minute krönte der "Man of the Match" Sander seinen Sahnetag mit dem 6:6.  

Entscheidung im Elferkrimi

Im darauffolgendem Elfmeterschießen behielt der FC Mecklenbeck die Nerven und gewann schlussendlich verdient mit 11:10. "Für mich als Trainer ist dieses Spiel natürlich nicht gut verlaufen, für die Zuschauer jedoch war es ein Spektakel. Mecklenbeck hat hier verdient gewonnen," nimmt Milte-Coach Volker Hoffmann das Spiel mit gemischten Gefühlen hin.

Mecklenbecks Trainer Stefan Thoma sah das ähnlich: "Wir haben hier verdient gewonnen. Beide Mannschaften haben ein super Spiel gezeigt. Dass wir im Endeffekt im Elfmeterschießen erst gewonnen haben, ist zu verkraften." Nicht zu verkraften sei allerdings, dass der FC mit Jonas Estefanios und Stefan Herud zwei verletzte zu beklagen hat. Beide sind zum Saisonstart fraglich.

RW Milte - 1. FC Mecklenbeck     10:11 n.E. (6:6/4:4/2:2)
1:0 Sanders (11.), 1:1 Kromm (21.),
1:2 Stebel (35.), 2:2 Sanders (45.),
2:3 Ambrozuk (49.), 3:3 Sanders (61.),
4:3 Sanders (65.), 4:4 Parsboga (82.),
4:5 Ambrozuk (95.), 4:6 Ambrozuk (108.),
5:6 Füchte (116.), 6:6 Sanders (120.)
Elfmeterschießen: Rompcik, Zenlo, Ar, Ambroczuk und Greb treffen für Mecklenbeck; Griejsen, Füchte, Sanders und Reckermann für Milte