Gadomski verabschiedet sich aus Altenberge


Von Mario Witthake

(30.11.15) Spätestens zum 30. Juni 2016 endet die Trainerarbeit von Bodo Gadomski beim TuS Altenberge. Vielleicht trennen sich die Wege auch noch vor oder während der Rückrunde dieser Saison. Sowohl Gadomski als auch der kommisarische Abteilungsleiter Klaus Wollschläger lassen ein Hintertürchen offen.

"Meine Zeit beim TuS Altenberge ist vorbei. In der heutigen Zeit reichen drei Jahre. Vielleicht sind drei Jahre auch schon zu viel", sagte Gadomski am Montag, einen Tag nach dem Opens internal link in current window1:2 gegen den SC Altenrheine. "In meinen Augen habe ich das Maximum für diesen Verein erreicht", sagt er und stellt klar, dass das eine Feststellung und kein Vorwurf sei. Ob er auch in der Rückrunde an der Seitenlinie steht, hänge auch davon ab, wie der Klub die Entscheidung aufnimmt, die Gadomski am Montagmittag offiziell verkündete.

Der 41-Jährige, der 2013 sein Amt am Großen Berg angetreten und erst Ende Januar Opens internal link in current window2015 unter großem Bohei einen unbefristeten Vertrag vermeintlich unterschrieben hatte, beklagt sich schon seit Monaten über die erschwerte Arbeit in Altenberge. Das Auscheiden des Abteilungsleiters Stephan Roters, die Installation von Marcel Geeren als Sportlichen Leiter, Grabenkämpfe mit Teilen der Mannschaft - das hat an allen Seiten Kraft gekostet. Entscheidend aus Sicht des Trainers war nun die Tatsache, dass das "Signal für die Landesliga" nicht gekommen sei. "Ich wäre gerne den nächsten Schritt gegangen", so Gadomski. Dafür braucht es seiner Ansicht nach langfristig mehr Unterstützung aus der zweiten Mannschaft und Jugendabteilung. Gadomski dazu: "Ich bin jemand, der sich an Absprachen hält. Der Verein hat das aber nicht immer getan."

Klub nicht unvorbereitet

Der stellvertretende Abteilungsleiter Klaus Wollschläger kennt Gadomskis Kritik. Dass er die geradeaus in die Öffentlichkeit trägt, sei kein Grund für eine fristlose Kündigung. Gleichzeitig wolle er aber nicht ausschließen, dass er nun schon zur Rückrunde einen neuen Trainer suchen muss. "Es ist doch klar, dass eine frühzeitig kommunizierte Trennung die Motivation beim Trainer und den Spielern beeinträchtigen kann", so Wollschläger. Sagen wir so: Die Entscheidung trifft den Verein nicht ganz unvorbereitet, trotz aller Lobeshymnen der Vergangenheit. Wollschläger spricht von einer "einvernehmlichen Trennung", die ihm bereits seit 14 Tagen bekannt sei. Den unbefristeten Vertrag aus dem Januar dieses Jahres habe Gadomski nie unterschrieben. Wollschläger: "Es gab mündliche Absprachen, aber auch ein Kündigungsrecht." Ist heute zufällig der 30. November? Gadomski dazu: "Es gab definitiv keine einvernehmliche Trennung."

Und Gadomski? Der kokettiert mit einem frühzeitigen Abschied ("Vielleicht bin ich ja ein Feuerwehrmann") und genießt seinen Ruf ("Vielleicht gibt es ja einen Verein, der sich das Abenteuer Gadomski antut").

Gespräche mit dem SV Mesum, wo inzwischen Marcel Langenstroer als Nachfolger von Norbert Tillar feststeht, hat es gegeben. Liebend gerne würde Gadomski in Münster arbeiten. Und wenn daraus nichts wird, gibt es für ihn genügend andere Dinge zu tun: Im September will der seit 19 Jahren als Trainer tätige A-Lizenz-Inhaber einen Marathon laufen.