Die Premiere geht an den Borghorster FC

Von Christian Lehmann

(12.12.21) Erstmals überhaupt standen sich der SV Burgsteinfurt und der Borghorster FC gegenüber. Das große Steinfurter Derby hätte einen schöneren Rahmen verdient gehabt als diesen schmuddeligen Sonntagnachmittag im Dezember, aber kann es sich bekanntlich nicht immer aussuchen. Den Gästen wird's ohnehin schnurz gewesen sein, dass sich die Partie vor rund 250 Zuschauern im VR-Bank Stadion dem Wetter über weite Strecken anglich. Sie feierten und skandierten nach dem 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg "Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!"

Bis es soweit war, musste viel gerackert, gerannt und gekämpft werden. Höchst intensiv beharkten sich die Rivalen, Höhepunkte vor den beiden Toren gab es allerdings nur wenige. Die beste Chance zur Führung für die Hausherren vergab der umtriebige Volkan Haziri, dessen Kopfball nach Flanke von Lars Kormann auf die Latte patschte (18.). Kurz vor der Pause ließ dann Hans Dimitri Nguile Inengioni die Möglichkeit liegen, den SVB mit einer Halbzeitführung in die Kabine zu bringen. 

Hollermann erst in der Schlussphase eingewechselt

In Durchgang zwei rückten die beiden Schnapper dann mehr in den Fokus. Borghorsts Keeper Freddy Teupen parierte per Fußabwehr gegen Kormann, den Nachschuss setzte Lars Bode neben das Tor (55.). Ein zunächst abgewehrter Eckball brachte dann das anschließend munter diskutierte Borghorster Führungstor. Ricardo Bredeck feuerte die Kugel wieder in die Gefahrenzone, Marvin Bingold irritierte SVB-Keeper Alex Moll, berührte den Ball aber nicht mehr. Die Abseits-Proteste der Burgsteinfurter waren vergebens, Schiedsrichter Philipp Hagemann gab den Treffer (0:1/55.). "Es war natürlich ein bisschen Glück dabei. Für einen Torwart sind solche Bälle total unangenehm und schwer zu verteidigen", meinte BFC-Coach Florian Gerke. 

Sein Team verpasste zunächst durch Bredeck, der freistehend vor Moll scheiterte (72.) und kurz darauf einen Freistoß an die Latte feuerte (76.), die Vorentscheidung, musste dann aber ein paar Minuten richtig zittern. Eine Kopfball-Bogenlampe von Jens Hauptmeier senkte sich knapp seitlich neben das BFC-Tor (80.), auch Alex Hollermann ließ per Kopf eine Großchance liegen (85.). "Normalerweise macht er den", sagte sein Coach Christoph Klein-Reesink, der den Liga-Toptorjäger erst in der Schlussphase gebracht hatte. "Holli" hatte sich am Donnerstag beim Training verletzt. Das Opfer, das er brachte, blieb letztlich ohne Belohnung: Nachdem Thorben Schlieckmann die sorglose Burgsteinfurter Restverteidigung mit beherztem Nachsetzen düpiert und Alex Wehrmann bedient hatte, machte dieser aus kurzer Distanz den Deckel aufs Derby (0:2/87.).