Verirrte Kellerkinder und verärgerte Truppen

von Paula Mertens

(16.11.21) "In der Pause dachten wir: Oh, ups." Das kam wohl unerwartet für Björn Busch und seine Telgter Jungs. Dass es zur Halbzeit gegen das Schlusslicht von Eintracht Münster III nämlich 1:1 steht, hätten sie wohl nicht gedacht. "Die gehören eigentlich mindestens ins Tabellen-Mittelfeld", stellte Busch fest, auch wenn sein Team doch noch mit einem 3:1-Sieg den Dreier einheimste.

Tja, eine Belohnung blieb auch für die Ostbeverner gegen Freckenhorst aus. Die kassierten trotz starker Leistung eine knappe 0:1-Pleite. Von einem torlosen 0:0 in Beelen bis zum 7:0 Sendenhorster Torspektakel gegen Coerde war am Sonntag aber auch mal wieder alles dabei. In Alverskirchen hingegen ärgerte man sich in Grund und Boden...

Quickies, der 13. Spieltag

BSV Ostbevern II - Freckenhorst II 0:1 (0:1)
"Am Ende hat die glücklichere Mannschaft gewonnen." Und damit meinte Christian Klemann seine eigenen Jungs von der Freckenhorster Reserve. Die taten es sich gegen die immer stärker werdenden Hausherren aus Ostbevern II nicht ganz so leicht. Trotzdem war das erste und einzige Törchen der Partie schon nach zehn Minuten gefallen. Eine Ecke von Finn Grünkemeier kam gefährlich vor den gegnerischen Kasten und landete letztendlich bei Maher Al Khlif. Der zimmerte die Pille schließlich in den rechten Knick. Was dann auf der Agenda der Gäste stand? Runterspielen und hinten bloß nichts zulassen. "Ostbevern hatte nämlich eigentlich mehr vorm Spiel, die hatten die besseren Chancen", so Klemann - nur hatten die Hausherren ebenfalls das Problem, dass Schnapper David Bergstein einen Sahnetag erwischte und seinen Kasten mit allen Mitteln sauber hielt. Ostbevern warf zwar alles nach vorne, belohnen wollte sich die Truppe aber nicht. "Wir waren in der Defensive sehr konzentriert und unaufgeregt", lobte Klemann hingegen die Leistung seiner Truppe.
Tore: 0:1 Al Khlif (10.)

SV BW Beelen II - VfL Sassenberg II 0:0

Eintracht Münster III - SG Telgte II 1:3 (1:1)
Wie die Dritte von Eintracht sich in den Tabellenkeller verirren konnte, ist und bleibt ein Rätsel... Gegen Telgte hat das Kellerkind ein weiteres Mal bewiesen, warum es zu Unrecht da unten steht - die Jungs heizten dem Spitzenreiter aus Telgte nämlich ordentlich ein. "Zwar hatten wir bestimmt 70 Prozent Ballbesitz, aber kaum Möglichkeiten nach vorne. Eintracht stand eng und war diszipliniert", berichtete Telgte-Coach Björn Busch. Ob sich die Hausherren hinten versteckten? Keineswegs, "die haben zeitweise wirklich gut mitgespielt und hatten starke Kontersituationen", gab Busch zu. Deswegen machte Eintracht die Telgter Führung aus der 20. Minute auch kurz vorm Pausentee zunichte. Langer Ball, Gestocher im Sechzehner, Bjarne Böther dann mit dem Abschluss zum 1:1. Das war zur Halbzeit auch durchaus gerechtfertigt. Eintracht musste dann hinten öffnen, Telgte stellte um - und das saftete. Der doppelte Daniel Holthusen schraubte das Ergebnis in die Höhe. Ein direkt verwandelter Freistoß und ein eleganter Heber über Goalie Philipp Ludwig sicherten den zehnten Telgter Sieg.
Tore: 0:1 Keller (20.), 1:1 Böther (44.),
1:2 Holthusen (68.), 1:3 Holthusen (92.)

SG Sendenhorst II - Teutonia Coerde II 7:0 (1:0)
Tore: 1:0 Wenzel (34.), 2:0 Wiens (56.)
3:0 Wenzel (64.), 4:0 Wenzel (68.)
5:0 Haske (78.), 6:0 Kammin (88.)
7:0 Brechtenkamp (89.)

RW Alverskirchen - SC Müssingen 2:2 (2:0)
Aua. Alverskirchen hat einen pechschwarzen Tag erwischt. Okay, einen Punkt gab es am Ende noch, schön und gut. Aber wenn man zur Pause 2:0 führt, fühlt sich das eben wie eine bittere Niederlage an. "Vorne machst du die Dinger zum 4:0 oder 5:0 nicht und hinten gehen sie dann natürlich rein", stellte RWA-Coach Andreas Strump schweren Herzens fest. Wenn du im Vier-gegen-Eins vor dem gegnerischen Kasten nur Aluminium triffst, wird es auch schwer mit den Treffern. Dabei sah es die ersten 30 Minuten wirklich nicht schlecht aus: "Da haben wir früh gestört, viele Bälle gewonnen und gut gepresst", lobte Strump - nur die Tore wollten eben nicht her. Wie die Gegentreffer letztendlich fielen, ärgerte die Truppe dann umso mehr. Ein Schlenzer brachte den Anschluss, dann kullerte die Pille durch die Hände und Beine von Torwart Lion Geßmann zu Hartmann, der am zweiten Pfosten goldrichtig stand. Zum Verrücktwerden.
Tore: 1:0 Gebauer (8.), 2:0 Kröger (18.)
2:1 Overlöper (48.), 2:2 Hartmann (59.)

GW Westkirchen - RW Milte 4:0 (3:0)
Hinten stand die Null, vorne klingelte es dafür umso öfter - das war wohl ein entspannter Westkirchener Nachmittag gegen RW Milte. Die Truppe um Trainer Robin Westhues fackelte auch nicht lange und sorgte in der ersten Halbzeit direkt mal für klare Verhältnisse. Pausenstand von 3:0. Not bad. "Das gab dann natürlich Sicherheit, wir hatten die Partie eigentlich durchgängig im Griff", stellte Westhues zufrieden fest. Das 2:0 von Yanik Kleemann war dabei besonders geschmeidig: Flugball von Jossel Pelke hinter die Kette, Kleemann daraufhin mit dem lässigen Lupfer in den Rot-Weißen Kasten - erneut not bad. Milte musste dann Schadensbegrenzung betreiben: Hinten reinstellen und auf Konter hoffen. Ab dem 4:0 in der 50. Minute klappte das schließlich auch. "Irgendwann hat uns die Zielstrebigkeit gefehlt und unser Kurzpassspiel wurde zu unsauber", hatte Westhues nach der Partie als einziges Manko auszusetzen.
Tore: 1:0 Selhorst (18.), 2:0 Kleemann (33.)
3:0 Kleemann (35.), 4:0 Lange (50.)

TSV Ostenfelde - Wacker Mecklenbeck III 0:4 (0:2)
Eine Wette, eine beendete Durststrecke und eine herausragende Einzelleistung: Ja, Wacker III hatte gegen Ostenfelde so einiges zubieten. Nach mehreren Wochen griff die Truppe mal wieder mit dem kompletten Kader an - und sieh an, sie kann es noch. 4:0 hieß es am Ende für die Gäste. "Wir haben uns vorgenommen, den Ball laufen zulassen und wenig Fehlpässe zu spielen. Das hat viel besser geklappt als in den letzten Spielen", lobte Coach Daniel Fröndhoff, wurde schließlich auch mal wieder Zeit. Zuletzt noch hatte das Team etwas den Anschluss verloren. Jetzt ist es aber umso motivierter, besonders aber die Torjäger Nicolas Joksch und Marco Hunnewinkel. Die wetten nämlich mit ihrer Truppe, dass sie zusammen bis zur Rückrunde noch neun Buden machen. Gegen Ostenfelde hat es mit drei Toren jedenfalls schon ganz gut geklappt. Besonders nennenswert war auch Jokschs Vorarbeit zum zweiten Treffer: Der tanzte mal eben sechs Ostenfelder im Sechzehner aus und legte dann auf den erfolgreichen Menke zum 2:0 quer.
Tore: 0:1 Joksch (8.), 0:2 Menke (20.)
0:3 Hunnewinkel (53.), 4:0 Hunnewinkel (73.)