Krombacher-Pokal

Der Entwicklung geschuldet


Von Pascal Bonnekoh

(07.08.22) Neu-Coach Julian Wiedenhöft ist mit seinem SV Herbern noch nicht da angekommen, wo er sein möchte. Im Kreispokal ließ man sich von einem Gegentreffer komplett von der Rolle bringen und verlor daher auch wohl verdient mit 1:3 (0:0) bei Bezirksligist BW Beelen.

In der ersten Halbzeit neutralisierten sich die beiden Mannschaft noch so ein wenig. Torchancen waren eher Mangelware, aber dennoch waren beide Übungsleiter zufrieden mit den Leistungen ihrer Mannschaften. So richtig brenzlig wurde es nur ein einziges Mal, als Beelens Keeper Tobias Wiese die Kugel nochmal scharf machte. Eigentlich hatte er den Ball längst fest in den eigenen Händen, musste dann aber plötzlich doch nochmal nachfassen. Bei den anschließenden drei Herberner Torschüssen machte Wiese seinen Fehler wiederum direkt wieder wett.

"Wir haben völlig verdient gewonnen"

Nach dem Seitenwechsel patzte wiederum Herbern. Zunächst ließ man Marco Spliethofe auf Außen viel zu viel Platz und dann stand auch noch Torjäger Mohamed Mara im Fünfer völlig frei (48.). "Wenn man Mara im Fünfer so allein lässt und er dann den Ball bekommt, macht er den natürlich weg", ärgerte sich Wiedenhöft über den einfachen Gegentreffer. Kurz darauf erhöhten die Blau-Weißen dann auch schon auf 0:2, hier stand wiederum der Unparteiische im Mittelpunkt. Johannes Bonkamp schraubte sich hoch und krachte mit Herberns Torwart Christoph Hunnewinkel zusammen, der die Kugel eigentlich schon fest in seinen Händen hielt. Wegen des Zusammenstoßes ließ er das Spielgerät jedoch fallen und Bonkamp drückte den Ball über die Linie (50.).

"Er hält 197 Bälle im ganzen Spiel fest, nur den einen Ball lässt er dann fallen, wo er von einem Gegenspieler angegangen wird. Das sollte man als Schiedsrichter hinterfragen", ärgerte sich Wiedenhöft. Beelens Trainer Stefan Bruns konnte den Frust seines Gegenübers durchaus nachvollziehen: "Ich kann Julian verstehen. Da hätte ich mich auch aufgeregt. Für mich war das ein klares Foul, aber der Schiri meinte, dass beide gleichzeitig am Ball waren." Rund eine viertel Stunde später kam es dann noch dicker für die Gäste. Angefangen in der eigenen Hälfte trugen die Hausherren die Kugel bis vor den gegnerischen Kasten, wo Spliethofe das Spielgerät trocken im Giebel versenkte (63.). Hier lag laut Wiedenhöft wiederum eine ziemlich eindeutige Abseitsstellung vor.

Immerhin gelang Herbern noch der Ehrentreffer. In der zweiten Minute der Nachspielzeit köpfte Daniel Krüger zum 1:3 ein. "Wir müssen uns trotz der Schiedsrichter Entscheidungen an die eigene Nase fassen. Es war nicht gut, wie wir das 0:1 zugelassen haben und wir dürfen dann nicht so den Faden verlieren. Das ist der Entwicklung geschuldet." Auf der anderen Seite war Bruns wiederum mehr als zufrieden: "Wir haben völlig verdient gewonnen. Wir waren unterm Strich in allen Belangen die bessere Mannschaft."

BW Beelen - SV Herbern     3:1 (0:0)
1:0 Mara (48.), 2:0 Bonkamp (50.),
3:0 Spliethofe (63.), 3:1 Krüger (90.+2)