Bezirksliga 12

Mit offenem Visier in den Abstiegskampf: Gievenbecks Luca de Angelis (l.) will mit seinem Team ebenso den Abstieg verhindern wie Telgtes Michael Averweg und Jörg Sauerland (r.).

Die halbe Liga zittert


Von Christian Lehmann

(29.01.19) Nicht nur ganz oben wird es in der Rückrunde ein Hauen und Stechen geben. Hinter den besten Sechs der Liga ist so ziemlich alles möglich. Selbst Arminia Ibbenbüren, die ISV und Emsdetten 05 könnten noch ganz unten reinrutschen. Richtig eng wird es aber ab Platz 10, den derzeit Germania Horstmar belegt. Der TuS liegt mit 20 Punkten nur derer fünf vor Teuto Riesenbeck. Wir haben uns die Kellerkinder vor dem Start vorgeknöpft - zunächst einmal diejenigen, die derzeit nicht auf einem Abstiegsplatz stehen.

 

Statistik: Offensiv haben alle acht Teams, für die es eng werden könnte, keine Bäume ausgerissen. Die meisten Tore haben Cheruskia Laggenbeck und die SG Telgte erzielt (30), wobei Telgte mit 43 Gegentreffern auch die Schießbude der Liga ist. BW Aasee, Teuto (je 42) und Preußen Lengerich (41) stehen dem jedoch in nichts nach. Das beste Heimteam stellt Cheruskia Laggenbeck (16 Punkte) vor Germania Horstmar (13). Am seltensten, nämlich nur viermal, punktete Riesenbeck vor eigenem Publikum. Dafür überzeugte Teuto auswärts, mit elf Zählern ist Sebastian Möllers' Team in der Fremde das beste aller Abstiegskandidaten. Lengerich und BWA holten je nur drei Punkte, wobei die Preußen nicht einmal einen Sieg feierten. Die meisten Punkte in den direkten Kellerduellen sammelte der VfL Wolbeck (14), es folgen Riesenbeck und Telgte (je 11) sowie BW Aasee (10), Horstmar und Laggenbeck (je 9). Die wenigsten Punkte gegen die Konkurrenten sammelten Preußen Lengerich (8) und Gievenbecks U23 (5).

 

TuS Germania Horstmar (10. Platz, 20 Punkte, 26:26 Tore)


Der TuS hat in der Hinserie den einen oder anderen selbsternannten Experten überrascht. Über den Berg ist der Tabellenzehnte aber nicht, denn der Vorsprung auf die Abstiegsränge kann schnell aufgebraucht sein. Ein vernünftiges Training war im Winter selbst auf dem Horstmarer Kunstrasen kaum möglich, weil dieser teils knüppelhart gefroren war. Zudem hat TuS-Trainer André Rodine vor seiner letzten Halbserie am Borghorster Weg die ersten Sorgen. Kevin Behn hat sich im Training eine Fußverletzung zugezogen, Tim Hellenkamp erlitt einen Rippenbruch. Immerhin: Dennis Behn ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Als Ersatz für den Langzeitverletzten Timo Lindstrot haben die Horstmarer sich für ein halbes Jahr die Dienste von Sven Meckelholt (zuletzt SC Greven 09) gesichert.

Im Test gegen den TuS Altenberge (1:0) hinterließ der TuS einen guten Eindruck, beim SV Gescher (1:3) ruckelte es aber noch gewaltig bei den ersatzgeschwächten Gästen. Zum Auftakt wird das Team gegen den SV Burgsteinfurt, der nach der Hinrunden-Derbypleite auf Revanche sinnt, voll gefordert sein. Auch wenn Rodine geht und sein Nachfolger noch nicht feststeht, ist nicht davon auszugehen, dass es in Horstmar unruhig wird. Selbst dann nicht, wenn das Team auf einen Abstiegsplatz abrutschen sollte. 

Rückrundenstart: 10. Februar gegen den SV Burgsteinfurt

Cheruskia Laggenbeck (11. Platz, 20 Punkte, 30:37 Tore)


Vor allem die Fitness stimmt beim Aufsteiger zwölf Tage vor dem Rückrundenstart. "Wenn wir physisch nicht voll auf der Höhe sind, haben wir in der Bezirksliga nichts verloren", weiß Trainer Nico Fehlhauer. Er freut sich, dass er künftig wieder mehr Optionen haben wird. Die Leistungsträger Maxi Pelle und Steffen Miersberger kehren nach Verletzungen zurück. Zudem hat sich der Verein Sebastian Küppers von Preußen Lengerich geholt. Der Noch-A-Junior soll aber behutsam aufgebaut werden. Das gilt auch für Lars Büscher und Niklas Schmolling, die schon in der Hinserie ihre Qualität andeuteten. In den Tests gegen den SC Melle (0:3), den SC Halen (3:3) und den FC Kalkriese (6:0) zeigten die Cherusker nur eine schwache Halbzeit. Verletzungen gibt es derzeit kaum zu beklagen.

Ebenso wie Horstmar hat auch Laggenbeck fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Fehlhauer warnt: "Das ist nicht ansatzweise ein sicheres Polster. Wir gucken nur nach unten. Wenn wir am Ende der Saison vier andere Mannschaften hinter uns gelassen haben, dann war es eine überragende Saison." Besonders wichtig werde seiner Meinung nach sein, wie das Team gegen Mitkonkurrent Wolbeck aus den Startblöcken kommt.

Rückrundenstart: 10. Februar gegen den VfL Wolbeck.

VfL Wolbeck (12. Platz, 18 Punkte, 25:22 Tore)

Das Team hat sich mit zwei Siegen zum Abschluss der Hinserie immerhin in eine gute Ausgangsposition geschossen. Trainer Alois Fetsch ist mit derder Winter-Vorbereitung unzufrieden - und das nicht etwa, weil seine Jungs nicht gut mitgezogen hätten. Ihn nervt der Terminplan. "Wir haben im Dezember viel zu lange gespielt, hatten eine viel zu kurze Pause, und fangen viel zu früh wieder an!", beklagt sich der Trainer darüber, dass nicht in den warmen Monaten mehr gespielt wird. "Die Jungs, die bei den Stadtis mitgespielt haben, hatten eine Woche Pause! Darüber ärgern wir uns seit Jahren, und doch passiert nichts!", klagt der Übungsleiter.

Immerhin haben er und sein Team alternative Trainingsmethoden gefunden, auch die beiden Tests gegen den SV Herbern (1:1) und Wacker Mecklenbeck (6:0) verliefen positiv. Die kurzfristige Absage des für Sonntag geplanten Freundschaftsspiels gegen RW Unna passte Fetsch jedoch gar nicht in den Kram. So bleibt nur noch ein Versuch gegen den TSV Handorf am heutigen Dienstagabend. Mit Mamadou Jabbie hat sich dem Team im Winter ein neuer Spieler angeschlossen. Jabbie, der in Münster wohnt, spielte zuletzt für die U19 des FCE Rheine und soll vorsenioriert werden. So oder so ist sich Fetsch sicher, dass seine Mannschaft das Zeug hat, den Klassenerhalt frühzeitig zu sichern. "Die Jungs haben in der vergangenen Rückserie gezeigt, was in ihnen steckt." Um punktemäßig vom Fleck zu kommen, sollte der VfL allerdings seltener remis spielen. Nur Greven 09 und der SV Wilmsberg teilten in der Hinserie genauso häufig die Punkte (sechsmal). In der Vorsaison hatte Wolbeck zwölfmal Unentschieden gespielt - Bestwert.

Rückrundenstart: 3. Februar gegen den SC Greven 09

1. FC Gievenbeck U23 (13. Platz, 16 Punkte (24:31 Tore)

Das Gesicht des Teams von Nicky Hendricks hat sich ein wenig verändert. Fynn Durynek wechselte zu Concordia Albachten, Leon Sonnberg erhofft sich beim TSV Handorf mehr Einsatzzeiten. Oumar Diallo spielt wieder für Grün-Weiß Albersloh, Miclas Mende rückt fest zur ersten Mannschaft hoch. Dennoch hatte Trainer Nicolas Hendricks in der Vorbereitung zum Teil eine 25 Mann starke Trainingsgruppe. Neu dabei ist Tom Gaese, ein talentierter Sechser, der nach einem England-Aufenthalt zurück in Deutschland ist. In der Jugend wurde der 19-jährige Jungspund beim VfL Osnabrück ausgebildet, zuletzt spielte er für BW Hollage in der U19-Landesliga. Als halber Neuzugang gilt der zugezogene Gustav Krebs, der in der Hinserie aufgrund einer Knöchelverletzung lange fehlte. 

Kaum eine Mannschaft hatte eine so kurze Winterpause wie die 49ers. Bis kurz vor Weihnachten musste das Team durchtrainieren, ehe die Partie beim SC Altenrheine aufgrund schlechter Witterungsbedingungen kurzfristig abgesagt werden musste. Wäre das Match früher verlegt worden, hätte das Team die Füße zwei Wochen früher hochlegen können. Kurz nach dem Vorbereitungsstart gab's gleich mal eine 0:6-Watschen gegen Münsters A1-Spitzenreiter Borussia Münster, die der Trainer allerdings relativiert. "Wir haben etwas ausprobiert und es haben einige gespielt, die in der Hinrunde wenig Praxis hatten." Klar ist aber, dass er mit dem Verlauf der Vorbereitung nur mäßig zufrieden ist. Zuletzt gab's noch ein 0:1 gegen den A-Ligisten Eintracht Münster.

Rückrundenstart: 3. Februar beim SC Altenrheine

 

Wie sich Teuto Riesenbeck, die SG Telgte, Blau-Weiß Aasee und der SC Preußen Lengerich auf die Restserie vorbereiten, lest ihr morgen im zweiten Teil unserer Mini-Serie zum Bezirksliga-Abstiegskampf.

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