Bezirksliga 12

Leiten nur noch bis zum Saisonende die Geschicke bei der U23 des 1. FC Gievenbeck: Nicolas Hendricks, Julian Langner und Nicolai Hermann.

Ein Kampf gegen Windmühlen


Von Christian Lehmann

(17.04.19) Eigentlich läuft's ja gerade richtig prima bei der U23 des 1. FC Gievenbeck. Nach fünf Siegen in Serie - und das ohne größere Verstärkung aus dem Oberligakader - haben sich die 49ers wieder eine gute Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt erarbeitet. Etwas überraschend kommt deshalb auch die Meldung daher, dass das Trainertrio bestehend aus Nicolas Hendricks, Julian Langner und Nicolai Hermann am Saisonende nach nur einem Jahr wieder aufhört und in der kommenden Saison eine Pause einlegt. 

"Wir im Trainerteam waren hin- und hergerissen und sind sehr traurig, dass wir diese Entscheidung treffen mussten. Wir wollen im Verein auch niemandem einen Vorwurf machen, aber wir haben uns das von den Bedingungen her anders vorgestellt. Es ist schwierig, in Gievenbeck eine zweite Mannschaft zu trainieren", betont Hendricks.

Zahlreiche Abgänge

Was er meint, wird beim Blick auf die Kaderplanung für die nächste Saison deutlich. Schon vor der laufenden Spielzeit musste sich das Team, ein Mix aus externen Neuzugängen, Jungsenioren und wenigen "Altgedienten", komplett neu finden. Ein radikaler Umbruch steht auch in der kommenden Spielzeit bevor. Denn neben Luca de Angelis (TuS Hiltrup), der offiziell noch zum Kader der ersten Mannschaft zählt, dem Team aber in vielen Spielen mit seinen Toren half, werden den Verein auch weitere veranlagte Spieler verlassen. Jonas Niesing zieht es zum BSV Roxel, Jonas Schäfer und Tom Gaede heuern beim SC Münster 08 an. Robert Flügel und Tom Finger wechseln zu Borussia Münster. Spieler, die es in dieser Saison besonders gut machten, wie etwa Justus Kurk, Miclas Mende oder Tim Vercelli, erhielten bereits Einsatzzeiten in der Ersten und könnten fest hochrücken. Aus der U19 kommen nur wenige Spieler des 2000er-Jahrgangs hoch.

"Man müsste jedes Jahr wieder bei Null anfangen und es würde immer so weitergehen", sagt Hendricks, der die Mannschaft am Dienstagabend über die Entscheidung informierte. Einige Führungsspieler und auch der Sportliche Leiter Stephan Zurfähr waren bereits länger im Bilde. Im Groll wird Hendricks nicht gehen, aus seiner Sicht habe das Team - so es denn die Klasse hält - die anvisierten Ziele erreicht. "Uns hat die Arbeit immer riesigen Spaß bereitet. Ich hoffe, dass die Mannschaft nicht auseinanderbricht", sagt der Übungsleiter.

U23-Modell steht auf dem Prüfstand

Stephan Zurfähr, der als frischgebackener Familienvater nach der Saison ebenfalls all seine Aufgaben niederlegen wird, ist nun gefragt, einen Nachfolger zu präsentieren - und das möglichst schnell. Er betont, dass man sich mit dem Trainerteam einvernehmlich getrennt habe: "Das war eine gemeinsame Entscheidung."

In Zukunft, so Zurfähr, gelte es auch, das Prinzip der klassischen U23 zu überdenken. "Letztendlich ist es ja egal, wie man das Kind nennt. Bei den Spielern, das zeigen ja die jüngsten Meldungen derer, die sich neu orientieren, scheint die Identifikation für dieses Modell auch nicht mehr da zu sein. Der Sprung zur ersten Mannschaft ist sehr groß. Dass man es nach einem Jahr in der U23 schafft, ist kein Selbstläufer mehr." Das Ziel des Vereins sei es, eine leistungsorientierte zweite Mannschaft zu stellen, die überkreislich spielt. 

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