Roland Jungfermann wird im Sommer neuer Trainer der Warendorfer Sportunion. Nach dann drei Jahren beim SV Rinkerode.

Die Ideen passen: Jungfermann wird WSU-Steuermann


Von Fabian Renger

(09.12.19) Ralf Sennhenn hält nicht lange hinterm Berg mit den Ambitionen der Warendorfer SU: Kurz- bis mittelfristig möge die Erste doch bitte wieder in der Bezirksliga unterkommen. Das ist der große Wunsch und das große Ziel des Sportlichen Leiters der Sportunion. "Kreisliga genügt nicht", betont er. Gerne wäre er das Ziel weiter mit Trainer Lukas Krumpietz und dessen Co Domenic Canta angegangen, doch das Duo lehnte eine weitere Zusammenarbeit über den Sommer hinaus ab. Sennhenn wurde allerdings fix fündig: Im Sommer übernimmt Roland Jungfermann, derzeit noch Coach des SV Rinkerode in der Parallelstaffel.

"Ich kann mir gut vorstellen, diese Idee mit der Bezirksliga mit zu entwickeln", erklärt Jungfermann seine Zusage. Noch nie ist er mit einer Mannschaft in die Bezirksliga aufgestiegen, dass so ein namhafter Verein wie die WSU ihm diese Chance eröffne, ehrt den 53-Jährigen. "So kann ich mir auch noch einmal neue Reizpunkte setzen", so Jungfermann, der vom Potenzial des Clubs samt Anlage schwärmt. "Die WSU ist eine sehr, sehr gute Adresse!" Auch vom Gespräch mit seinem neuen Vorgesetzten war er angetan.

Krumpietz war's zu viel Aufwand

Dies gilt beidseitig. Sennhenn charakterisiert Jungfermann als menschlich integren Typen. "Roland kennt die Kreisliga, hat eine offensive Ausrichtung und steht für Kontinuität auf der Trainerposition", sagt der Warendorfer Sportleiter. "Wir wollen das Gleiche. Die Philosophien passen."

Gleichwohl: Zu gerne hätte er mit Krumpietz und Canta weiter gemacht. Doch das Trainerduo beendet im Mai nach dann zwei Spielzeiten die Tätigkeit in der Pferdestadt. Canta wohnt in Hamm, Krumpietz arbeitet in Hamm - beide sind die Fahrerei Leid und wollen den Aufwand nicht mehr stemmen. "Die Mannschaft ist top, Ralf auch", sagt Krumpietz. "Aber wir würden gerne in die Bezirksliga gehen." Die Pendel-Touren seien für die Kreisliga einfach nicht angemessen, so Krumpietz. In der ersten Saison brachte er Warendorf auf dem zweiten Platz ins Ziel, da war Borussia Münster im Weg. Aktuell ist es der vierte Rang, die Tuchfühlung zum zweiten Rang - ganz eventuell berechtigt dieser zum Aufstieg - ist vorhanden, der Zug zum ersten Platz allerdings wohl auch abgefahren. Frei von Ambitionen geht Krumpietz logischerweise aber nicht ins letzte halbe Jahr:"Wir wollen wieder Vizemeister werden! Und wir stehen aktuell zurecht auf Platz 4."

Weber: "Entscheidung ist vollkommen in Ordnung!"

Krumpietz ist nun ebenso auf der Suche nach einer neuen sportlichen Bleibe wie der SV Rinkerode auf der Suche ist nach einem neuen Seitenlinien-Steuermann nach der Jungfermann-Regentschaft. "Wir haben drei Jahre hervorragend zusammengearbeitet und es ist sicherlich ein Verlust", betont Burkhard Weber, Leiter der Rinkeroder Fußballabteilung. "Aber nach drei Jahren überlegt man eh grundsätzlich, ob und wie man weiter zusammen arbeitet. Die Entscheidung von Roland ist vollkommen in Ordnung!" Einen neuen Trainer hat man natürlich noch nicht - erst am Sonntag informierte Jungfermann den Verein über seinen Entschluss. "Wir sind da offen und haben natürlich auch Ideen und Überlegungen", so Weber weiter.

Im ersten Jahr unter Jungfermann ging der SVR durch die Decke, scheiterte erst in der Aufstiegsrelegation, im Vorjahr wurde Rinkerode Sechster, derzeit steht die Truppe auf dem elften Rang. "Das war keine Entscheidung gegen Rinkerode. Es sind tolle Jungs, wir lachen viel in der Kabine", stellt Jungfermann abschließend klar. Auch mit Weber habe er ein prima Verhältnis. 

Lukas Krumpietz hingegen verabschiedet sich nach zwei Jahren aus der Pferdestadt.