Kreisliga B2

Marco Bolte (r.) und der TuS Freckenhorst II stehen in der Tabelle richtig gut dar. Nach sieben Spieltagen fuhr die Truppe bereits sechs Siege ein.

Immer für viele Tore gut


von Alexander Eckrodt

(19.01.21) Die Einstellung ist top, der Teamgeist ist top, die Stimmung ist top - bei der Zweiten Mannschaft des TuS Freckenhorst passt aktuelles fast alles zusammen. Das Ergebnis: nach sieben Spielen belegt die Truppe den zweiten Tabellenplatz, gewann die letzten fünf Spiele vor der Pause und stellt die zweitbeste Offensive der Liga. Der Abstand auf Tabellenführer Wacker Mecklenbeck III Beträgt gerade einmal einen Zähler - wobei Wacker III auch schon ein Spiel mehr hinter sich hat als Freckenhorst. "Grundsätzlich können wir damit ganz gut zufrieden sein", sagt Christian Klemann in aller Ruhe. 

Als große Stärke seiner Mannschaft bezeichnet er vor allem das kollektive Auftreten seiner Mannschaft. "Alle versuchen ihre Aufgaben zu erfüllen. Wenn das aber mal nicht funktioniert, versuchen die Teammitglieder zu helfen und den Fehler auszubaden", erklärt der Übungsleiter. Eine weitere Stärke ist außerdem das gute Umschaltspiel der Mannschaft. "Dann ist es leichter Tore zu erzielen, als aus dem flachen Anstoß heraus", sagt Klemann. In der Vorbereitung investierten Trainerteam und Mannschaft viel Zeit darin, das Konterspiel auf ein gutes Niveau zu bringen. Das klappt in dieser Spielzeit richtig gut. Coach Klemann: "Wir erkennen die Momente und gehen dann zielstrebig in Richtung Tor. Wir sind immer in der Lage, drei Tore zu schießen."

Standards funktionieren

Alleine aufs Konterspiel setzt die Mannschaft aber nicht. Auch eigenen Ballbesitzphasen gehören zum Freckenhorst-Plan. "Wir wollen schon auch selber den Ball haben. Es ist ein schöner Misch aus beidem", erklärt der Trainer. Generell steht auch im Freckenhorster Offensivspiel das Kollektiv im Vordergrund. "Es geht bei uns nicht darum, dass jeder seine Bude machen will. Wir haben das Auge für den Mitspieler und sehen, wer in einer besseren Position steht", so Klemann. Die Mannschaft erspielt sich viele Chancen und die einfache Schlussfolgerung daraus ist die Hohe Anzahl an selbst erzielten Treffern (29). Eine weitere Stärke sind die eigenen Standards. Klemann: "Wir haben da zwei bis drei Varianten, bei denen wir aber recht konsequent sind. Wir laufen unsere Laufwege." Die Schützen variieren dabei. Wer sich gut fühlt und Bock hat, der darf auch schießen. Im Zentrum stehen dann die Großgewachsenen Spieler wie zum Beispiel Matthias Mersmann. "Die Verteidiger sind dann auch echt heiß, wenn sie mal nach vorne dürfen." 

Auch, wenn das Kollektiv im Vordergrund steht, fallen zwei Angreifer aus der Freckenhorster Reserve besonders positiv auf: Yannick Pumpe (7 Tore) und Marius Becker (6 Tore). Beide überzeugten schon als Torjäger und Vorbereiter. Während die Stärke von Pumpe vor allem in der Geschwindigkeit liegt, die er bei den Umschaltbewegungen effektiv ausnutzt, setzt Becker seinen Körper geschickt ein. "Wenn er an den Ball kommt, knallt er den Ball auch rein", sagt Klemann. Eine weitere wichtige Achse bilden die Spieler mit Bezirksliga-Erfahrung. Jan Gierhake und Mersmann sorgen in der Defensive für Ordnung und Stabilität, Marius Sowa bewegt sich im zentralen offensiven Mittelfeld. "Wenn Marius einen guten Tag hat, dann merkt man schon den Unterschied", so der Coach, der noch ergänzt: "Jeder Spieler hat seine Sachen, die ihn wichtig für das Team machen." 

Klatsche gegen Telgte

Von den insgesamt sieben gespielten Partien sticht eine Begegnung dieser Saison besonders hervor. Gegen die Zweite der SG Telgte gab es eine deftige 2:7-Klatsche für die Freckenhorster. "Wir haben es da nicht geschafft, Zugriff auf das Telgter Spiel zu bekommen", beschreibt es der Trainer. Riesige Lücken, Abstimmungsprobleme und leichte Ballverluste sorgten für die klare Niederlage, die am zweiten Spieltag wie ein Weckruf wirkte. "Wir haben dann gemerkt, dass man ganz ohne Aufwand ganz schön einen vertafelt kriegt, aber besser einmal richtig verlieren, als dreimal 1:0", sagt der Trainer der Freckenhorster Reserve. Eine Sache, die aus Sicht des Coaches auch noch hätte besser laufen können, war die Trainingsbeteiligung - auch wenn diese eigentlich gar nicht so schlecht war. Klemann: "Grundsätzlich war die Trainingsbeteiligung zwar gut, aber der Großteil kann immer noch nur einmal die Woche trainieren. Ich kann eigentlich nie mit der vollen Kapelle trainieren. Das blinde Verständnis könnte sich noch verbessern." Ergänzend gibt er aber auch zu: "Das ist schon stöhnen auf einem hohen Niveau."

Die ersten Spieltage der Saison haben gezeigt, dass mit dem TuS Freckenhorst II auf jeden Fall zu rechnen ist in dieser Spielzeit, wenn es um das Thema Aufstieg geht. Nach einem starken vierten Rang in der Vorsaison ist eine erneute Verbesserung für das Klemann-Team absolut realistisch. Der Trainer warnt aber vor den noch kommenden Aufgaben: "Wir hätten einen Bomben-November vor der Brust gehabt." In der Hinrunde muss die Mannschaft unter anderem noch gegen die Zweite vom VfL Sassenberg und gegen die Reserve der SG Sendenhorst, die die Vorsaison auf dem dritten Platz abschloss, antreten. "Wenn wir jetzt sagen würden, wir müssen auf jeden Fall hoch, wäre das nicht richtig, weil wir noch nicht gegen jeden gespielt haben, Wir wollen aber auf keinen Fall von unserem Ziel abrücken, gegen jeden Gegner zu gewinnen und bis zum Ende oben dabei zu sein."