Krombacher Kreispokal 2020/21

Auch einem der besten Bezirksliga-Keeper unterläuft mal ein Bock: Luca Dömer sah beim Freckenhorster Siegtreffer nicht gut aus.

Drei Tage lang Titelverteidiger


Von Christian Lehmann

(02.09.20) Das ist ein Fall fürs Guiness-Buch der Rekorde: Exakt drei Tage nach dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des SC Greven 09 steht fest, dass der Kreispokalsieger seinen Titel nicht verteidigen wird. "Wir haben am Samstag Geschichte geschrieben, jetzt halt ein zweites Mal", nahm es Trainer Mirsad Celebic sportlich. Er hatte ebenso wie sein Gegenüber, Freckenhorsts Trainer Christian Franz-Pohlmann, beim 2:3 (1:2) im Feidiek ein rasantes, hochklassiges Spiel gesehen.

"Du kannst innerhalb von drei Tagen eigentlich nicht zwei hochklassige Spiele abliefern. Es war trotzdem ein richtig geiler Pokalfight auf tollem Niveau. Es hätte alle zwei Minuten ein Tor passieren können. Vor dem 3:2 haben wir Möglichkeiten, selbst das Tor zu machen. Es ist schade, dass so ein Spiel vom besten Mann entschieden wird", so Celebic, der damit auf den Bock seines Torhüters Luca Dömer anspielte. Nach einem langen Einwurf von Freckenhorsts Richard Beil hatte der Schnapper den Ball unglücklich ins eigene Tor bugsiert. Einen Vorwurf gab's von seinem Coach nicht, weil Dömer zuvor mehrfach überragend pariert hatte. 

Franz-Pohlmann adelt Greven

"So ein Glück muss man sich auch erarbeiten", bilanzierte Franz-Pohlmann, der den Gegner in allerhöchsten Tönen adelte: "Sie haben eine verdammt gute Truppe. Unser Weiterkommen war mit Sicherheit verdient. Dass die Partie in der letzten Aktion entschieden wird, ist aber bitter für Greven. Schade, dass so eine spielstarke Mannschaft jetzt schon raus ist."

Was sie fußballerisch auf dem Kasten haben, deuteten die Nullneuner schon in der Anfangsphase an. Freckenhorst kam zunächst überhaupt nicht ins Spiel und hatte Glück, dass Keeper JP Hart ebenso wie sein Gegenüber richtig gut drauf war. Schon nach 30 Sekunden vereitelte er nach zu kurzem Rückpass von Timo Achenbach einen frühen Gegentreffer durch Jonas Rüschenschulte mit einem tollen Reflex. Achenbach war es auch, der mit einem unnötigen Foulspiel im Strafraum an Patrick Fechtel den Grevener Führungstreffer durch Mike Liszka ermöglichte (0:1/30.). 

Verletzung bei Schubert

Bitter für Freckenhorst: Kurz zuvor hatte Franz-Pohlmann den verletzten Stan Schubert rausnehmen müssen. Der für ihn eingewechselte Luca Wiggelinghoff lief allerdings direkt heiß: Seine Flanke von der linken Seite vergoldete Noel Gryczka per Volleyschuss (1:1/37.). Nun schwamm Greven, den zweiten Ball nach einem Standard verwertete Pierre Jöcker zum 2:1 (45.+2). Zuvor hatte Marian Brügger Pech mit einem Pfostenschuss gehabt (40.). In dieser Phase hatte der TuS einen zweiten Sechser vor die Abwehrkette beordert und so ein Mittel gefunden, die zweiten Bälle zu gewinnen.

Kurz nach Wiederbeginn war dann wieder Nullneun am Zug: Nach einem von Patrick Fechtel scharf getretenen Standard wühlte Mo Seye die Kugel irgendwie rein (1:1/55.). Anschließend ging es auf und ab, die gefährlicheren Szenen waren allerdings auf Freckenhorster Seite. So setzte etwa Wiggelinghoff einen Freistoß an den Pfosten (65.), Jöcker traf mit einem Kopfball nur das Lattenkreuz (79.). Nach Dömers verhängnisvollen Lapsus hatte Greven dann noch eine letzte Patrone zum möglichen Ausgleich, doch erneut bewies Hart gegen Rüschenschulte, dass er ein richtig guter Greifer ist (90.+3).

TuS Freckenhorst - SC Greven 09     3:2 (2:1)
0:1 Liszka (30./FE), 1:1 Gryczka (37.),
2:1 Jöcker (45.+2), 2:2 Seye (55.),
3:2 Dömer (90./ET)