Ein 23:0 und die Frage nach dem Sinn

Von Christian Lehmann

(10.09.20) Wie heißt es so schön? Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Wenn jedoch ein Westfalenligist gegen eine Kreisliga C-Truppe kickt, ist eine Überraschung eher unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Deshalb stellten sowohl Hiltrups Trainer Christian Hebbeler als auch Dyckburg-Coach Dirk Berse nach dem 23:0 (10:0)-Erfolg des TuS in der ersten Runde die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Begegnung.

"Weder für uns noch für den Gegner hatte das irgendeinen Wert", betonte Hebbeler, der die Idee einer Vor-Qualifikation für B- und C-Ligisten ins Spiel bringt. "Man sollte überdenken, ob es in dieser Form so viel Sinn macht." Ähnlich sah es Kollege Berse: "Die spielen fünf Klasse höher, was willst Du da erwarten? Wir hätten es uns auch leicht machen und nicht antreten können, aber das wollten wir nicht. Für uns war es eine gute Laufeinheit, aber so hat niemand etwas davon."

Immerhin blieb festzuhalten, dass die Gäste stets fair blieben, Hebbeler hatte ein einziges Foul im gesamten Spiel gezählt. Zudem feuerte der Underdog ein, zwei Schüsschen grob in die Richtung des Kastens von David Wiethölter ab. Einmal hatte die SG Pech bei einer Abseitsentscheidung. Die Hiltruper, bei denen Nils Johannknecht mit sechs Treffern die beste Quote hatte, haderten mit einer leichteren Verletzung von Alan Bezhaev, die sich dieser ohne Gegner-Einwirkung zugezogen hatte.

TuS Hiltrup - SG Dyckburg     23:0 (10:0)
1:0 Gaube (5.), 2:0 Kleine-Wilke (6.),
3:0 Gaube (9.), 4:0 Guetat (12.),
5:0 Johannknecht (26.), 6:0 Johannknecht (34.),
7:0 Mladenovic (35.), 8:0 Johannknecht (37.),
9:0 Gaube (40.), 10:0 Hammami (45.),
11:0 Blesz (47.), 12:0 Bezhaev (50.), 
13:0 Johannknecht (53.), 14:0 Guetat (54.),
15:0 Johannknecht (65.), 16:0 Mladenovic (69.),
17:0 Menke (71.), 18:0 Finkelmann (73.),
19:0 Johannknecht (75.), 20:0 Menke (79.),
21:0 Menke (80.), 22:0 Menke (82.),
23:0 Guetat (85.)