Paul Müller (l.) und Sven Thoma sind pikiert.

Thoma, Müller und Zumdick nehmen Stellung


Von Robert Wojtasik und Christian Lehmann

(02.06.15) Gestern berichteten wir von der Opens internal link in current windowDemission von Trainer Sven Thoma beim B-Ligisten TuS Saxonia Münster. Thoma, der beruflich momentan in Köln unterwegs ist und deshalb gestern für unsere Redaktion nicht erreichbar war, hat sich in einer schriftlichen Stellungnahme zu den Vorgängen geäußert.

"Die Entscheidung kann ich nicht verstehen. Von so manchem Akteur bin ich menschlich schwer enttäuscht. Ohne mit mir oder den Seniorenobleuten das Gespräch zu suchen, wurde mein Vertrag von Seiten des Vorstands zum Saisonende aufgelöst, ohne die Entscheidung darzulegen und nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Dieser Chance wurde ich beraubt. Den Grund für diesen Schritt der Vereinsführung kann ich nicht nachvollziehen. Mir ist der Verein TuS Saxonia sehr wichtig gewesen. Neben meiner Tätigkeit als Trainer der ersten Mannschaft habe ich immer versucht, den Verein voranzubringen. Ich habe in meiner Freizeit Fußballcamps und Fußballschulen veranstaltet, war fast ein Jahr Jugendkoordinator und habe, als es kein anderer machen wollte, ein halbes Jahr lang die Minikicker trainiert.

Die Aussagen und die Darstellung zu meiner Person und meiner Arbeit, die sich in unglaublichen und nicht nachvollziehbaren Unterstellungen äußern, kann und will ich nicht akzeptieren. Warum werden wichtige und gute Verantwortliche quasi im Wechsel von Ebbe und Flut ausgetauscht? Die Liste ist lang. Diese Frage sollte sich die Vereinsführung mal stellen."

Co-Trainer Müller: "Tut mir für den Verein leid"

Auch der bisherige Co-Trainer Paul Müller hat sich zur Entlassung von Sven Thoma geäußert und seinen Abschied vom TuS Saxonia verkündet.

Offenbar wird nun ein größerer Umbau der ersten Mannschaft fällig. Co-Trainer Paul Müller kündigte am Dienstagmorgen an, den Verein aufgrund der jüngsten Ereignisse zu verlassen. Zu diesem Schritt hatte sich auch schon Keeper und Torwarttrainer Johannes Zumdick entschieden. Auch er ist bestürzt: "Wir haben zig Stunden in seperaten Einheiten und Aktionen verbracht, um diesen Verein voran zutreiben. Leider scheint es, von welchen Ecken auch immer, nicht ganz der Wunsch zu sein. Es ist traurig, wenn anonyme Mails bei Frau Urkötter landen und diese dann damit versucht, eine Argumentation aufzubauen. Im Winter wollte man unbedingt die Verträge verlängern, weil der geleistete Job so gut gewesen ist. Vor 14 Tagen hatten wir eine Sitzung, wo alle ihre Anliegen vorbringen konnten und in folgenden Einzelgesprächen wurden soweit viele Sachen ausgeräumt. Man wollte zusammen weitermachen - zusammen! Das hat auch Frau Urkötter gesagt. 14 Tage später ist auf einmal alles anders."

Vier von Müller nicht namentlich genannte Spieler sollen ebenfalls wegwollen. Die Abgänge von Tristan Zumloh und Simon Sommer zum Opens internal link in current windowLiga-Konkurrenten BSV Ostbevern stehen schon länger fest.

"Der Verein hat uns erst die C-Lizenzen bezahlt und schmeißt jetzt plötzlich den Trainer raus. Das kann ich nicht nachvollziehen", sagte Müller. "Bei einem Gespräch mit Vorstand und Fußballabteilung vor zwei Wochen war noch Friede, Freude, Eierkuchen. Unser Seniorenobmann wusste bis zuletzt nichts von der Entlassung."

Zum Vorwurf, Thoma habe Teile der Mannschaft ungerecht behandelt, sagte Müller: "Spaß gehört sicherlich dazu, aber wenn Leute schickern und spielen und ihnen egal ist, ob gewonnen oder verloren wird, dann ist das die falsche Einstellung. Mir tut es nur für den Verein leid, bei dem ich meine Jugend verbracht habe."