Christian Hebbeler (u.r.) bleibt trotz einiger Gerüchte um sein Team gelassen.

"Zur Not zahlen wir das Fahrtgeld"


Von Mario Witthake

(02.01.15) Wegen eines klammen Sponsoren hat Preußen Lengerich finanzielle Sorgen. Die Trainer  gehen mit der Problematik erfrischend offen um. Christian Hebbeler, zusammen mit Michael Bürgel für den sportlichen Erfolg des Bezirksliga-Spitzenreiters verantwortlich, geht davon aus, dass für die Rückrunde "alles in trockenen Tüchern" ist.

An Stammtischen im Fußballkreis Tecklenburg ist schon von der Pleite des SCP die Rede, doch so weit ist es nach Aussage von Hebbeler bei weitem nicht. "Bei uns ist das kein großes Thema." Die Fakten: Ein Sponsor, der dem Verein eine Summe im vierstelligen Bereich zukommen lassen sollte, hat die Zahlungen an die Preußen eingestellt. Weil der Klub um Vorstandssprecher Roland Henning Ende des Jahres 2014 nach Alternativen suchen musste, sind einige Siegprämien an die Spieler nur mit Verspätung gezahlt worden. Bei 11 Siegen aus 17 Spielen kam in der Hinrunde einiges zusammen.

"Mini-Etat"

So viel, wie viele glauben, jedoch auch nicht. "In Anbetracht unseres Erfolges arbeiten wir mit einem Mini-Etat. In der Bezirksliga gibt es sechs, sieben, acht Vereine, die mehr haben", sagt Hebbeler. Die fehlenden Einnahmen sind nun, so Hebbeler, "auf andere Schultern verteilt" worden. Das Thema werde sein Team in der Rückrunde nicht beeinträchtigen, zumal "100 Euro mehr oder weniger im Monat mich nicht interessieren. Zur Not zahlen wir den Spielern das Fahrtgeld bis zum Saisonende. Was ihnen versprochen worden ist, werden wir auch einhalten."

Dass die Mannschaft sportlich zum Ende der Hinrunde nicht nachgelassen hat und im Winter auch bei einigen Hallenturnieren (Ibbenbüren, Emsdetten) für Furore gesorgt hat, bestätigt zumindest Hebbelers Einschätzung, dass die Spieler sich nicht beeinflussen lassen. Bestes Beispiel ist Mittelfeld-Mann Robin Surmann, der mit starken Leistungen das Interesse andere Vereine auf sich gezogen hat. "Wenn's um's Geld ginge, wäre Robin schon im Sommer weg gewesen", sagt Hebbeler. Ob Surmann im kommenden Jahr bei den Preußen spiele, wisse er nicht.

Dennoch geht der Trainer gelassen in die Rückrunde, die mit dem Aufstieg in die Landesliga gekrönt werden könnte. Für Hebbeler wahlweise "ein extremes sportliches Ausrufezeichen, das uns niemand mehr nehmen kann" oder einfach nur "der Wahnsinn". Ob der dann mit Hebbeler und Bürgel weitergeht, ist ebenfalls offen, weil die Gespräche noch nicht geführt wurden. Zur Erinnerung: Im Vorjahr ließ sich das Duo bis Ende April Zeit, um zu verlängern. Am Ende der Saison stand die Meisterschaft in der Kreisliga A.