Bezirksliga 11

Hendrik Maduschka steht in der kommenden Saison nicht mehr beim SV Gescher an der Seitenlinie. Er tritt die Nachfolge von Stefan Rahsing beim SuS Stadtlohn an. Foto: Renger

Maduschka-Rückkehr zu den Wurzeln


von Christian Lehmann

(20.10.21) Schon im Sommer hatte Stefan Rahsing seinen Abschied vom SuS Stadtlohn zum Saisonende angekündigt, entsprechend früh kann der Bezirksliga-Tabellenführer nun eine Nachfolgelösung präsentieren. Die Verpflichtung von Hendrik Maduschka, Coach des Ligakonkurrenten SV Gescher, überrascht dabei - wenn überhaupt - nur auf den ersten Blick.

"Für mich geht es zurück zu den Wurzeln", erklärt der 36-jährige Übungsleiter auf Nachfrage von heimspiel-online. Maduschka kommt zwar gebürtig aus Ahaus, zog aber bereits als fünfjähriger Steppke nach Stadtlohn und schloss sich im Jahr 1991 dem SuS Stadtlohn an, wo er bis heute Vereinsmitglied ist und ab und an auch noch bei den Alten Herren mitkickt. Seit 2000 trainierte er diverse Jugendmannschaften, in finanziell und sportlich schweren Zeiten stand er dem Klub auch als Co- und Interimstrainer der ersten Mannschaft zur Seite. 

"Riesenlob" für Rahsing und sein Team

Die schweren Zeiten, in denen der Verein binnen drei Jahren von der Oberliga in die Bezirksliga durchgereicht wurde, sind aber längst vergessen. Und das ist auch eng mit der Arbeit von Stefan Rahsing verbunden, findet Maduschka, der den scheidenden Coach noch aus gemeinsamen Zeiten in der SuS-Jugendabteilung kennt. "Stefan und sein Team haben in den vergangenen drei Jahren einen richtig guten Job gemacht und den Verein neu aufgerichtet. Den Verantwortlichen gebührt ein Riesenlob", findet der B-Lizenzinhaber, der ab Sommer ein bestelltes Feld auffinden wird.

Unklar ist allerdings noch, in welcher Liga. Pikanterweise zählt Maduschkas aktueller Verein zu den Herausforderern des bisher noch ungeschlagenen Tabellenführers. Gerade deshalb war es dem Coach auch wichtig, von Anfang an mit offenen Karten zu spielen, bevor nach dem direkten Liga-Duell beider Teams am Tag der Deutschen Einheit (1:0-Sieg für Stadtlohn) der Flirt intensiviert wurde. "Ich wollte nicht in die Gespräche reingehen, ohne den SV Gescher vorher informiert zu haben. Man ist mir dort sehr entgegen gekommen, ich spüre großen Rückhalt im Verein. Es waren offene und klare Gespräche. Viel Bedenkzeit brauchte ich sowieso nicht."

Langfristige Zusammenarbeit geplant

Viele Spieler der aktuell so erfolgreichen ersten Mannschaft kennt Maduschka bereits aus seiner Zeit als Jugendtrainer. Die Gespräche mit dem Kader sollen nun so schnell wie möglich anlaufen. Die Ausgangslage ist allerdings nicht die schlechteste. Wer kann schon von sich behaupten, im Oktober als Erstplatzierter einen neuen Trainer für die neue Saison präsentieren zu dürfen? 

"Hendrik passt einfach super rein. Natürlich hatten wir auch andere Namen auf dem Zettel, aber er war die erste Wahl", betont Markus Plate, Stadtlohns Sportlicher Leiter. "Man hat bei ihm gespürt, dass er sofort Feuer und Flamme war. Er hat ein langfristiges Konzept, das ist genau das, was wir auch gesucht haben." Talentierte Spieler, die sich beim SuS in der U19 durchgesetzt haben, sollen auch weiterhin vermehrt eine Chance erhalten, sich in der "Ersten" zu zeigen. Vereinzelte externe Verstärkungen mit Augenmaß schließt Plate allerdings nicht aus. Ob der Weg in die Landesliga führt, werde sich zeigen. In den vergangenen beiden Spielzeiten schaute der SuS durch die Corona-bedingten Saison-Abbrüche trotz guter Leistungen und Ergebnisse in die Röhre. "Träumen darf man immer. Es wäre schön, wenn es jetzt im dritten Anlauf klappt", meint Plate. "Wenn wir im Topspiel gegen die SG Coesfeld punkten, dann sieht's schon mal ganz gut aus..."