Gibt es bald einen FC Dörenthe-Ladbergen?


Von Alex Piccin

(22.03.16) Keine Saison geht vorüber, ohne dass fast jede Mannschaft die wohl größte Sorge des Amateursports heimsucht: der Personalmangel. Damit schlagen sich unter anderem die Damenmannschaften des SC Dörenthe und VfL Ladbergen herum. Dörenthe kratzt seit Monaten die letzten Spielerreserven zusammen, bei Ladbergen werden im Sommer einige Spielerinnen den Verein verlassen. So liegt der Königsweg doch nahe, die Damenabteilungen zusammenzulegen. Doch so einfach ist dieser nicht zu begehen.

Ladbergens Sportlicher Leiter Carsten Behling bringt seine Sorgen auf den Punkt: "Eigenständig werden wir aufgrund der Abgänge nur schwer in der Bezirksliga existieren können. Dörenthe wäre als Verein und vom Umfeld her für eine Partnerschaft ideal." Die ersten Gespräche sind erst wenige Wochen alt, wobei die Grundstimmung positiv ist, wie Dörenthes Fußball-Obmann Marcus Schnieders bestätigt: "Ladbergen sucht einen Partner und uns kam das sehr gelegen. Wir haben die Gespräche sofort aufgenommen und teilen Ansichten und Einstellungen. In vielen Punkten sind wir uns einig, es sind aber noch viele Fragen offen."

Aufstiegssperre

Eine davon hängt mit den Statuten zusammen. Es ist laut Verband nicht möglich, überkreislich eine Spielgemeinschaft zu gründen, der Start würde in der untersten Klasse erfolgen, sprich der Kreisliga. Hinzu kommt, und das ist die große Krux an der Sache, eine Aufstiegssperre von drei Jahren. So lange in der Kreisliga zu spielen, wäre für viele gestandene Bezirksliga-Spielerinnen eine Unterforderung, befürchtet Schnieders. Etwaige Ausnahmeregelungen haben schlechte Aussichten auf Erfolg. Einen Präzedenzfall möchte der Verband nicht schaffen.

So bleiben, zumindest theoretisch, zwei weitere Möglichkeiten. Mit einer Vereinsneugründung würde man die Aufstiegssperre umgehen, allerdings hängt dahinter ein riesiger Verwaltungsaufwand, den es zu stemmen gelte. Die dritte Option wäre, alle Spielerinnen eines Vereins zum anderen zu transferieren, stand heute zum VfL, da der Ligaverbleib gesicherter erscheint. "Da stünde nur die Ego-Frage im Raum, offiziell für Ladbergen aufzulaufen. Aber die Spielerinnen sind alle alt genug, um vernünftig damit umzugehen", meint Schnieders. Dies seien alles Gedankenspiele, denn der Dörenther Obmann wie auch Behling betonen wiederholt, es sei noch nichts spruchreif: "Die Geschichte ist noch super frisch, es kann noch alles ganz anders kommen."

Möglichst zeitnahe Entscheidung

Zeit haben die Verantwortlichen theoretisch bis Ende Juni, auch wenn Behling möglichst schnell Klarheit haben möchte: "Ziel ist es, bis Ende April alles stehen zu haben. Wir sollten nicht bis auf den letzten Drücker warten, denn dann würde sich die Frage stellen, ob die Spielerinnen das mitmachen." Diese haben die Idee positiv aufgenommen und werden auch das letzte Wort haben, sagt Schnieders: "Die Entscheidungen werden nicht über den Köpfen der Spielerinnen gefällt, sie müssen mit einer Lösung einverstanden sein."

Dass sich auch Kreisligist Falke Saerbeck an den Gesprächen beteiligen würde, erwies sich als ein der regionalen Nähe geschuldetes Gerücht. Von Seiten des BSV Brochterbeck wurde allerdings Interesse bekundet, da bereits eine Jugendspielgemeinschaft mit Dörenthe besteht. "Das wäre für sie aber eine schlechte Option, da sie wieder von ganz unten starten müssten", so Schnieders. Der BSV rangiert derzeit auf dem zweiten Platz in der Landesliga und spielt um den Aufstieg mit.

Ära geht zu Ende

Die Trainerfrage für die mögliche Spielgemeinschaft wäre zudem auch noch zu klären. Dörenthes Coach Uwe Perrey hört im Sommer auf, genau wie sein Kollege aus Ladbergen, Andreas Habben. Für ihn schließt sich der Kreis nach 15 Jahren VfL, davon die letzten elf als Trainer der Damenmannschaft. Einen Nachfolger gebe es für beide Teams noch nicht, es gelte erst die Ligazugehörigkeit abzuklären und ob es überhaupt was wird mit der Zusammenarbeit.

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