Krombacher Kreispokal 2020/21

Lennart Korn (l.) und GWA brachten Westfalia Kinderhaus, hier mit Jürgen Venikh, nicht wirklich ins Wanken. Dennoch lieferte der B-Ligist gegen den Westfalenliga-Vertreter ein blitzsauberes Match ab.

Amels wächst über sich hinaus


Von Christian Lehmann

(28.10.20) In der ersten Pokalrunde hatte Westfalia Kinderhaus den A-Ligisten FC Mecklenbeck noch mit 14:0 rausgekegelt. Im Drittrunden-Match gegen B-Liga-Vertreter GW Amelsbüren hatte die Mannschaft von Trainer Marcel Pielage kein so leichtes Spiel. Der Underdog rackerte bis zum Umfallen, erspielte sich gegen den Westfalenligisten einige gute Torchancen und hielt das Ergebnis beim 1:3 (0:2) erträglich. GWA-Trainer Andre Frankrone war absolut begeistert: "Das war ein geiles Match! Es hat mega Bock gemacht."

Allerdings erwischten die Hausherren am Häpper auch einen ziemlich miesen Start. Nick Rensing traf schon nach drei Minuten nach einem Eckball auf den ersten Pfosten per Kopf zum 0:1. Bockstark. Kaum zu verteidigen. Westfalenliga-Qualität eben. "Da hatten wir vielleicht noch ein bisschen zu viel Respekt", mutmaßte Frankrone. Den legte seine Truppe anschließend ab, mit Ausnahme eines Abseitstreffers von Rui Guimares (21.) und einer Eins-gegen-Eins-Situation von Kebba Touray (40.) hatten die Gäste nur wenig zwingende Torchancen, auf der Gegenseite vereitelte Westfalia-Schnapper Thorben Hövelmann mit einem tollen Reflex gegen Niklas Thewes den möglichen Ausgleich. Nach einem Konter über Emmanuel Boryor war die grün-weiße Post abgegangen (25.). Amels hatte auch anschließend noch durch Bene Sollik (30.) und Boryor (35.) gute Abschlüsse, das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Nach zwei Doppelpässen durchs Zentrum vollstreckte wieder Rensing zum 0:2 (45.). Psychologisch wichtig und so...

Sollik mit den Ehrentreffer

Doch auch nach der Pause hielten die Hausherren die Offensiv-Wucht der Kinderhauser zunächst im Zaum, erst zwischen der 55. und 65. Minute geriet die Amelsbürener Abwehr ein wenig ins Schwimmen. Unter anderem traf Guimares die Latte (61.). Nachdem Boryor mit einem Abschluss auf die lange Eck erneut am starken Hövelmann gescheitert war (65./Frankrone: "Den hält in der B-Liga normalerweise keiner"), sorgte Marvin Kehl nach einem Angriff über links für die Entscheidung (0:3/75.). Doch Amels knickte noch immer nicht ein. Im Gegenteil: Nach einem Ballgewinn von Diogo da Silva legte Thewes am Sechzehner quer, Sollik kan zum Abschluss und erzielte den wohlverdienten Ehrentreffer (1:3/76.).

"Es ist klar verdient. Damit es hätte spannend werden können, hätten wir früher das Tor machen müssen", bilanzierte Frankrone. "Es wäre aber auch komisch gewesen, wenn man keinen Unterschied erkennen könnte. Unser Matchplan ist voll aufgegangen. Wir konnten sie ein bisschen ärgern, das fand ich echt geil. Dass wir gegen eine solche Truppe überhaupt so viele Torchancen kriegen, hätte ich nicht gedacht." Sein Kollege Marcel Pielage hatte lobende Worte für den Gegner übrig: "Sie haben eine richtig fitte Truppe, haben kompakt verteidigt und gute Konter gespielt. Wir haben einigen Spielern, die zuletzt nicht häufig gespielt haben, die Chance gegeben. Dass sich da die fehlende Spielpraxis bemerkbar macht bei einigen, ist doch klar. Die Jungs haben Gas gegeben", sagte er.

GW Amelsbüren - Westfalia Kinderhaus     1:3 (0:2)
0:1 Rensing (3.), 0:2 Rensing (45.),
0:3 Kehl (75.), 1:3 Sollik (76.)