Überraschung bleibt aus

von Alex Piccin

(19.05.16) Am Ende gab es nur Gewinner. Erwartungsgemäß setzte sich der klassenhöhere Favorit Germania Hauenhorst die Krone des Kreispokals auf, auch wenn der Kopf bereits auf das möglicherweise entscheidende Meisterschaftsspiel am Sonntag gerichtet war. Doch der unterlegene 1. FC Nordwalde hatte beim 1:2 (1:2) vor heimischem Publikum sehr gut mitgehalten und erntete säckeweise Lob.

Den Germaninnen war anzumerken, dass sie nicht mit voller Kraft zu Werke gingen. Trainerin Anja Siegers lieferte dafür die Erklärung: "Wir haben andere Prioritäten, dass muss ich klar sagen. Wir möchten Sonntag den Aufstieg packen, das ist viel wichtiger. Es wäre schön gewesen, wenn das Pokalfinale nach Meisterschaftsende ausgetragen worden wäre. So verliert das Endspiel ein wenig an Wert. Aber es sei angemerkt, dass wir den Pokalsieg nicht als Selbstverständlichkeit angesehen haben. Auch aufgrund des Ergebnisses haben wir uns nie hundertprozentig sicher gefühlt. Nordwalde verdient ein großes Kompliment, sie haben es gut gespielt und uns schwer gemacht."

Hohe Ballbesitzquote, wenig Ertrag

Ihre Elf drückte der Partie gleich ihren Stempel auf, auch wenn der hohe Ballbesitzanteil zunächst nur steriler Natur war. Der FCN staffelte die Räume eng, vorne beschäftigten Anke Markmann und Anna Spieker die Hauenhorster Verteidigung alleine. Großartiges Nachrücken wurde vermieden, um nicht die offene Konterflanke anzubieten. Die beiden Angreiferinnen trainieren zwar noch nicht lange zusammen, doch merkte man ihnen schon das blinde Verständnis an.

Da aus dem Spiel heraus nichts gefährlich aufs Tor kam, musste ein Eckball zur Germania-Führung herhalten, getreten von Lena Gosewinkel. Den köpfte Melanie Reinhold an die Latte, Nicole Schampera stand richtig und staubte ab (17.). 20 Minuten später legte Gosewinkel das 2:0 mit einem Schuss ins rechte untere Eck nach, sie war von Lena Wermelt durch einen abgefälschten Pass freigespielt worden (37.). Kurz zuvor hatte Wermelt einen Querpass von Jule Borgmann an den linken Pfosten gesetzt (34.).

Spieker zum Anschluss

Noch vor der Halbzeit gelang dem FCN der Anschlusstreffer. Bei einem weiten Schlag entwischte Spieker ihrer Bewacherin Kathrin Wessel und behielt nach einem Sololauf vor Torfrau Andrea Brümmer die Übersicht (43.). Im zweiten Abschnitt verwalteten die Hauenhorsterinnen das Ergebnis, die mögliche Entscheidung wurde nicht forciert. Eine Viertelstunde vor Schluss gab es auf beiden Seiten einen Wachmacher. FCN-Torfrau Sabrina Thiemann wehrte einen flatternden Distanzschuss von Wermelt mit dem Fuß ab. Im Gegenzug probierte es Spieker mit der gleichen Taktik, Brümmer klärte zur Ecke (76.).

In den Schlussminuten dann der letzte Aufreger der Partie: Gosewinkel zog von links rein und von der Sechzehnerkante ab. Thiemann streckte sich und lenkte das Leder an die Unterkante der Latte. Die Kugel sprang vor der Linie wieder aufs Feld - zumindest hatte der Unparteiische Werner Monser das so entschieden (89.). Dann war Schluss, doch Germania löste auch beim Jubel die angezogene Handbremse nicht. "Feiern können wir jetzt nicht", richteten Siegers und Co. gleich den Blick auf das Westfalenliga-Duell bei Wacker Mecklenbeck. Das Double Kreispokal und Hallenkreismeisterschaft ist erreicht. Zu den beiden Trophäen sollen sich aber noch zwei weitere gesellen: Eben die Westfalenligameisterschaft samt Aufstieg und der Westfalenpokal. Darum wird am 26. Mai gegen die gastgebende Arminia Ibbenbüren gespielt.

Nordwaldes Coach Hennes Jerzinowski freute sich über den Zuspruch von allen Seiten für sein Team: "Das war von beiden Seiten ein tolles Spiel. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Auch wenn sie verloren hat, sie muss den Kopf hochhalten. Sie hat sich das Finale hart erarbeitet und generell eine tolle Saison gespielt."

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1. FC Nordwalde - Germania Hauenhorst     1:2 (1:2)
0:1 Schampera (17.), 0:2 L. Gosewinkel (37.),
1:2 Spieker (43.)