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DJK-II-Trainer Frank Oelmann.

DJK II hat schon 41 Kicker eingesetzt –
Oelmann: „Sehe mich als Zuarbeiter!“


Von Lutz Hackmann

(04.04.12) Die meisten Trainer wären längst entnervt. Doch was anderswo als beinahe magathesker Unfug angesehen würde, gehört bei der DJK Eintracht Coesfeld sozusagen zum guten Ton: Sage und schreibe 41 Fußballspieler hat Trainer Frank Oelmann in dieser Saison in der DJK-Reserve bereits eingesetzt. Dabei das Gesamtziel nicht aus den Augen zu verlieren ist die Kunst – aber auch genau der Grund, warum die DJK und Oelmann im Sommer ihre Beziehung eingegangen sind. 

„Der Abteilungsvorstand hat mit die Aufgabe zugewiesen, den Abstand zwischen der ersten und zweiten Mannschaft zu verkleinern“, erklärt Oelmann, der im Hauptberuf als Chemielaborant seine Brötchen verdient. Die besondere Herausforderung dabei: Der von Oliver Glaser trainierte Landesliga-Kader der DJK umfasst satte 24 Akteure, Oelmann selbst hat 18 Leute auf dem Zettel stehen. „Und alle sollen Spielpraxis bekommen“, berichtet Oelmann weiter. Der langjährige Trainer von Vorwärts Lette – in der vergangenen Saison noch Konkurrent der Eintracht-Reserve in der Kreisliga A – hatte in der Vergangenheit seine eigenen Beobachtungen gemacht. „Da hatte die DJK dann wirklich fünf, sechs Kicker aus der Ersten dabei, und wir Letter haben uns kaputt gelacht. Denn die wirkten in der Tat wie Fremdkörper im Team.“ 

Die Chemie muss stimmen

Genau das zu ändern, das ist eine Säule der Oelmann´schen Mission. Die Chemie muss für Oelmann halt stimmen, wen wundert´s? Und wenn der DJK-II-Coach an diesen Teilbereich denkt, sagt er nicht ohne Stolz: „Olli Glaser und mit ist es gelungen, den Jungs, die in die Reserve runter kommen, Spaß zu vermitteln, auch in der Kreisliga B zu spielen. Mit Ausnahme eines einzigen Spielers, der keinen Bock hatte für die DJK II aufzulaufen, ist keiner von oben dagewesen, der sich in der Reserve hängen gelassen hätte!“ Natürlich sei es klar, dass die Spieler, die es am Wochenende nicht in den Spiel-Kader des Landesligisten schaffen, nicht glücklich seien. „Das wissen wir alle!“ Aber gerade hier sei es umso wichtiger, zu den Betroffenen durchzudringen und die Sinnhaftigkeit der Maßnahme zu vermitteln. Was offenbar funktioniert hat, murren tut niemand der Aktiven. Wohl auch, weil der Großteil der Landesliga-Kicker aus waschechten Eintrachtlern besteht und sich mit dem Klub identifiziert . Begeistert ist Oelmann vom intensiven Austausch mit Glaser, der wann immer es geht, bei den Punktspielen der Eintracht II zuschaut. Oelmann stellt klar: „Ich sehe mich als Zuarbeiter!“ Dass man sich auch über die Reserve ins Blickfeld der Landesliga empfehlen kann, zeigt die Tatsache, dass zuletzt mit Simon Brück und Philipp Lammerding auch Akteure zum Training im Glaser-Kader eingeladen wurden.

Im Sommer kommen nun zehn Youngsters aus den A-Junioren in den Senioren-Spielbetrieb. Einige davon werden im Oelmann-Kader landen, und der freut sich schon drauf: „Ich habe ja selber eine blutjunge Truppe, mit den jungen Leuten zu arbeiten, macht mir Riesenspaß!“ Ob das dann in der Kreisliga B ist, oder ob die Oelmann-Kicker ihren Abstieg 2011 direkt reparieren, so wie es auch der Abteilungsvorstand fordert, wird sich zeigen. Derzeit ist die Eintracht II mit gewaltigem Vorsprung Zweiter der B-Liga, und vor einem Relegationsspiel gegen den A-Liga-Drittletzten ist Oelmann nicht bange.



Heimspiel-Stellenmarkt

    Kreisliga A Münsterland

    Pl. MannschaftSp. TorePkt.
    1    SV Ibbenbüren 30    107:29 79  
    2    Germ. Hauenhorst 30    80:24 78  
    3    BW Aasee 28    77:19 71  
    4    1. FC Nordwalde 30    87:26 67  
    5    SG Sendenhorst 30    75:25 67  

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