Camara: "Le foot, c'est de la discipline!"

Von Mario Witthake

(03.09.14) Bienvenue à Metelen hieß es vor gut einem Jahr für André Junior Camara. Der junge Mann aus Guinea hat in Deutschland Asyl beantragt, ist in der Vechtestadt gelandet, lernt fleißig Deutsch und kickt seit dem Sommer bei Matellia Metelen. Über seine ersten Erfahrungen im Steinfurter Fußball, Kommunikation auf und neben den Platz sowie seine Ziele spricht der 20-Jährige im etwas improvisierten Interview mit Heimspiel-online.

André, wie kommt es, dass Du in Metelen gelandet bist?

Camara: "Ich habe Asyl in Deutschland beantragt und bin in Metelen gelandet. Das war vor ungefähr 11 Monaten."

Fußball spielst Du aber erst seit diesem Sommer in Metelen. In Guinea schon immer?

Camara: "Ja, ich habe in der Kindheit angefangen. Metelen ist mein erster Klub in Europa. Ich will im Fußball aber ganz weit kommen."

Willst du mit dem Fußball Geld verdienen?

Camara: "Es geht mir nicht um das Geld. Ich will so gut wie möglich spielen."

Dein Trainer Matthias Kappelhoff-Rickert lobt deine Schnelligkeit und Variabilität? Wie beurteilst du das Niveau in Metelen und in der Liga?

Camara: "Das Niveau ist etwas niedriger hier. Aber Fußball ist Disziplin, man muss arbeiten und ich will ganz weit kommen."

Wie klappt die Kommunikation auf und neben den Platz? Ich habe gehört, nur Sebastian Feldhues und Henning Sprey sprechen Französisch.

Camara: Das ist schwierig. Mein Trainer kann kein Französisch. Ich muss Deutsch lernen, aber das ist schwer. Es gibt einen Sprachkurs in Gronau, aber der geht bis 22 Uhr. Der letzte Bus nach Metelen fährt um 21.45 Uhr und ich habe kein Auto. Außerdem will ich das Training nicht verpassen."

Wie läuft es mit den Kollegen auf dem Platz?

Camara: "Ich darf mich nicht isolieren, deshalb gehe ich einfach auf die Leute zu und spreche mit jedem auf Deutsch und Englisch."

Dein Trainer sagt du seist fleißig und das Deutsch wird besser.

Camara: "In kleinen Schritten wird es besser. (Nun wirklich auf Deutsch, Anm.): "Es geht."

Andre, ich wünsche Dir viel Glück in Metelen. Vielen Dank für das Gespräch.

Camara: "Vielen Dank, kein Problem."