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Kreisliga A

Der spielende Co-Trainer Gerold Laschke (r.) ist als Führungsspieler und Torjäger der Westfalia nahezu unersetzlich.
Seit gefühlten Ewigkeiten in Leer und aus der Defensive nicht wegzudenken: Felix Bödding

Das Mirakel vom Leerbach


von Christian Lehmann

(04.12.20) Vor der Saison hatten sie bei Westfalia Leer mit so ziemlich allem gerechnet. Damit aber nicht: Trotz massiver Personalsorgen während der bisherigen acht Spielen ist die Mannschaft von Thomas Overesch als Tabellenführer der Kreisliga A in den Corona-Pausen-Bahnhof eingefahren. Als Fünfter! Von 18 Teams! Vier Siege, zwei Remis und zwei Pleiten gab's in den bisherigen acht Spielen. Im heimischen Stadion am Leerbach hat die Westfalia überhaupt noch nicht verloren. Der Grund? Was oft als Platitüde herhalten muss, wird in Leer gelebt: Tatsächlich ist das ganz große Plus im Horstmarer Ortsteil die mannschaftliche Geschlossenheit, mit der die Truppe zu Werke geht.

"Ich nenne uns ganz gerne den SC Freiburg der Kreisliga A", sagt Trainer Overesch, der in seiner fünften Saison als Coach sichtlich Spaß daran hat, die Weiterentwicklung der Mannschaft zu beobachten. Gerechnet hatte er mit diesem guten Start nicht: "Da hat sich eine Mannschaft zusammengefunden, die man vorher so sicher nicht auf dem Schirm hatte. Viele, die in der vergangenen Saison hintendran waren, stehen jetzt in der ersten Reihe und zeigen tolle Leistungen", lobt er. "Dass wir trotz unserer ganzen Ausfälle so viele Punkte geholt haben, ist schon bemerkenswert."

Viele Ausfälle, keine Neuzugänge

Achja, Ausfälle. Hier eine kleine Liste der Stammspieler der vergangenen Spielzeit(en), die in der aktuellen Runde kaum bis gar nicht zum Zuge kamen: Jannik Arning, Pascal Iger, Kevin Thiele, Henning Eweler, Tim Laumann, Lennard Raus, Daniel Thiemann. Die Liste ließe sich durchaus noch mit weiteren Namen füllen. "Wir sind wochenlang mit maximal 13, 14 Mann zu den Spielen gefahren", erinnert sich Overesch. Weil die Mannschaft eng zusammengerückt ist und jeder für den anderen rackert, läuft es trotzdem vorzüglich. Auch nicht zu vernachlässigen ist laut Overesch der Faktor Eingespieltheit: "Die Jungs wissen, was wir Trainer von ihnen verlangen." Auf externe Neuzugänge wurde bei der Westfalia in den vergangenen Jahren weitestgehend verzichtet, einzig Rückkehrer Gerold Laschke und Kapitän Timo Hüsing können höherklassige Erfahrungen nachweisen. 

Michael Denkler hat nach seiner schweren Knieverletzung in der Vorsaison wieder zu alter Stärke gefunden. Er ist ein großer Rückhalt der Westfalia.

Das Duo führt die Mannschaft auf dem Platz. Während Hüsing als Linksverteidiger oder Sechser die Defensive zusammenhält, schießt Laschke Tore am Fließband - sieben Treffern waren es in sieben Spielen für den früheren Wettringer. "Über seine Qualitäten müssen wir nicht reden. Gerold bekommt auf dem Platz das hin, was ich von außen nicht reinbringen kann", sieht Overesch große Vorteile in der Konstellation mit dem kickenden Co. Auch das restliche Trainerteam mit dem zweiten Assistenzcoach Nils Eden hat großen Anteil daran, dass derzeit jeder weiß, wo er hinzulaufen hat. Es gab aber auch Spiele, in denen es nicht so rund lief - vor allem in der Rückwärtsbewegung. Drei Spiele gegen den FSV Ochtrup (1:4), den 1. FC Nordwalde (0:6) und die SpVgg Langenhorst-Welbergen (4:4) machten die eigentlich sehr gute Defensiv-Bilanz ein wenig kaputt. Vor allem die Klatsche in Nordwalde fuchste Overesch. "Das hätte in dem Maße nicht passieren dürfen. Abgesehen davon war für uns in fast jedem Spiel was drin."

Denkler ist wieder fit - und wichtig fürs Team

Das sieht auch Michael Denkler nicht anders. Der Torhüter, der im Verein auch 2. Vorsitzender ist und gemeinsam mit Stefan Schulze Schwarthoff die Frauenmannschaft der SG Horstmar/Leer betreut, darf nach einer Horror-Vorsaison endlich wieder Bällen hinterherhechten. Nach einem Patellasehnen-Riss und Knorpelschaden im September 2019 verpasste er fast die komplette vergangene Spielzeit. Bisher musste er nur beim 4:4 in Langenhorst wegen eines Corona-Verdachtsfalls im Umfeld pausieren. "Unser Teamgeist ist überragend. Egal, ob Nummer 14 oder 15 in der Startelf steht, die hauen sich voll rein und spielen den Gegner mürbe. Vorne machen wir immer einen, wir müssen nur zusehen, dass wir defensiv gut stehen." Zu den Highlights der bisherigen Saison zählte aus seiner Sicht der 4:0-Derby-Erfolg gegen Germania Horstmar. In der ersten Halbzeit spielten die Hausherren ihren Gegner damals rund und ließen kaum eine Torchance zu. Ein ruhiger Nachmittag für Denkler. "Als Torwart möchte man sich natürlich auch mal auszeichnen, aber es ist auch schön, zu sehen, wenn die Vorderleute so gut arbeiten, dass man gar nicht eingreifen muss."

Derzeit tut sich selbst in der WhatsApp-Gruppe nicht viel. Aufgaben verteilt hat Overesch nicht, er setzt auf den Faktor Konkurrenzkampf, denn nach der Pause werden einige langzeitverletzte Spieler wieder fit sein. "Wenn dann einer den Schlendrian hat einkehren lassen, dann hat er halt Pech gehabt." Obwohl Westfalias Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Emsdetten II nur fünf Zähler beträgt, werden am Leerbach keine Parolen rausgehauen. "Unser wichtigstes Ziel ist es, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre sehr schön", gibt sich Denkler bescheiden. Overesch sieht das nicht anders. "Für uns ist jedes Jahr in der Kreisliga A wie eine gewonnene Meisterschaft. Wenn wir die Klasse halten, dann werden die Jungs das auch dementsprechend zelebrieren..."

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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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