"Wenn einer das Recht hat, aufzusteigen,..."

von Christian Lehmann

(01.04.20) Thomas Dauwe gilt als Freund markiger Sprüche. Derzeit hat der Coach von Matellia Metelen allerdings nicht allzu große Lust zum Flachsen. Auch über Fußball mag er eigentlich nicht gerne reden. "Das ist unser aller liebstes Hobby, aber momentan gibt es wahrlich wichtigere Dinge, die mich beschäftigen", betont der Übungsleiter. Dennoch macht auch er sich Gedanken, wie es weitergehen kann.

Als Tabellenführer verabschiedeten sich die Jungs aus der Vechtegemeinde in die Winterpause, als die Tabelle Anfang März "eingefroren" wurde, waren sie nur noch Zweiter. Jüngst plädierte Stephan Sloot, Coach von B2-Ligaprimus SF Gellendorf, dafür, dass die beiden Ersten jeder B-Ligastaffel bei einem Abbruch der Saison aufsteigen dürften. Eine Lösung, mit der auch Dauwe gut leben könnte. "Als der Spielbetrieb im Winter eingestellt wurde, waren wir Erster, ja - das aber nur, weil wir zwei Spiele mehr bestritten hatten. Nachdem jeder gegen jeden einmal gespielt hat, haben die Gellendorfer jedes Spiel gewonnen, auch das gegen uns. Im Moment stehen wir wieder deutlich hinter ihnen. Wenn einer das Recht hat, aufzusteigen, dann Gellendorf. Ich würde mir nicht erdreisten, das für uns einzufordern. Ich würde mir aber zumindest wünschen, dass wir die Chance auf ein Entscheidungsspiel bekommen." 

19 Teams in der A-Liga? - "Dankbarer Weg"

Differenziert sieht der Trainer die Situation in Parallelstaffel eins, in der sowohl GW Rheine als auch Fortuna Emsdetten noch aus eigener Kraft aufsteigen könnten. Selbst der Dritte SC Altenrheine II hat noch Chancen - in der B2 ist Matellias Verfolger SW Weiner mit sieben Punkten Rückstand abgeschlagen. "Da wird sicherlich mehr diskutiert als bei uns. Ich habe in einem Interview mit Herrn Rühlow gelesen, dass er notfalls eine A-Liga mit 19 Teams plant. Das würde dann nach meiner Rechnung vier Aufsteiger aus den B-Ligen bedeuten. Das wäre ein dankbarer Weg..."

Fernab aller Spekulation versucht Dauwe derzeit, seine Mannschaft auf den Tag X vorzubereiten - dabei denkt er auch mittel- und langfristig. "Ich habe den Jungs mitgeteilt, dass sie sich vernünftig verhalten sollen und ihnen einige Stabi-Übungen mit auf den Weg gegeben. Im Moment geht es nur über Selbstdisziplin. Ich vertraue darauf, dass sie nicht mit acht Kilo mehr auf den Rippen wieder beim Training auftauchen." Die Planung für die kommende Spielzeit ist auf personeller Ebene bereits durch. Mindestens vier A-Jugendliche sowie ein Spieler aus der Reserve rücken auf - wobei Dauwe noch keine Namen nennt. Er sagt aber: "Wir fahren ganz gut mit unserer Linie, vor allem auf eigene Leute zu setzen." 

Zeitnah will Dauwe auch seine Sommer-Vorbereitung für die Saison 2020/21 planen - unter dem Vorbehalt, dass diese auch tatsächlich wie geplant Anfang August beginnen kann. "Damit kannst Du ja auch nicht erst Mitte Mai anfangen", betont der Übungsleiter.