SW Weiner nimmt die Favoritenrolle an

von Alexander Eckrodt

(23.06.20) Was passiert, wenn die beiden stärksten Mannschaften einer Liga aufsteigen und es keine Absteiger gibt? Richtig, der Drittplatzierte der Vorsaison geht als Favorit in die neue Spielzeit. Diese Bürde muss in der Kreisliga B2 nun Schwarz-Weiß Weiner tragen. Doch statt die Favoritenrolle von sich zu weisen, fühlen sich Team und Trainer darin sogar recht wohl. 

"Die Rolle nehmen wir sehr, sehr gerne an", sagt Trainer Alexander Witthake, "Ich kann mich da ja nicht vor die Jungs hinstellen und sagen: 'Passt mal auf, wir gucken was am Ende dabei raus kommt." Das funktioniert nicht!" Nach dem Aufstieg von Matellia Metelen und den Sportfreunden Gellendorf könne man sich gar nicht gegen die Favoritenrolle wehren. "Wir werden versuchen, das zu bestätigen - gar keine Frage!", zeigt sich Witthake durchaus selbstbewusst. 

Verbesserung im Sturm erwünscht

Auffällig bei Schwarz-Weiß: In der vergangenen Spielzeit gab es 19 (!) verschiedene Torschützen im Team. "Es ist schon ein Vorteil, so viel torgefährliche Spieler zu haben anstelle von nur einem oder zwei Torjägern. Trotzdem ist es unsere Hausaufgabe, mehr Tore zu schießen", meint der Coach. Ein Blick auf die Tabelle der Vorsaison verdeutlicht: Mit 59 hat Weiner nicht nur 14 Treffer weniger erzielt als der Tabellenzweite aus Metelen, sondern auch zehn Tore weniger als der FC Galaxy Steinfurt auf Platz vier. Es fehlte einfach ein echter Knipser.

Womöglich hat sich die Truppe mit genau diesem jetzt verstärkt. Lars Ehling wechselt in die Weiner. "Wir haben mit Lars einen sehr guten Stürmer verpflichtet", findet Witthake. Wie er selbst spielte auch Ehling lange für Vorwärts Wettringen, doch gebürtig kommt der Offensivmann aus Ochtrup. Bei SW Weiner spielte er in der Jugend. "Er ist ein Vollblut-Stürmer", beschreibt der Übungsleiter seinen neuen Angreifer. Witthake sieht jedoch auch in seinem bisherigen Kader noch Entwicklungspotenzial: "Wir haben mit Ole Winter einen jungen Stürmer dabei, der sehr ambitioniert ist, in der vergangenen Spielzeit allerdings noch ein bisschen lernen musste. Ich hoffe, dass er dieses Jahr einschlägt." In der Saison 2019/20 traf Winter viermal.

Chance für Jungspunde

Ein weiterer Neuzugang hört auf den Namen Max Eschhues. Er kommt aus der eignen A-Jugend, in der er auch eigentlich noch ein Jahr spielen dürfte. "Er hat in der vergangenen Saison schon ein paar mal bei uns mittrainiert. Er hat dabei einen sehr guten Eindruck hinterlassen", erklärt Witthake. Er sei generell ein Freund davon, junge Spieler spielen zu lassen. "Die kicken, wie sie gerade Bock haben und machen sich nicht zu viele Gedanken", begründet er die Herangehensweise. 

Bis zum Saisonstart wartet noch einiges an Arbeit auf Witthake und sein Team. Seine Mannschaft bezeichnet er schmunzelnd als "gar nicht fit." Der Coach macht seinen Spielern allerdings keinen Vorwurf: "Das ist doch ganz normal. In der ersten Zeit machst Du vielleicht noch ein bisschen etwas zuhause, aber mit der Zeit wird das dann weniger. Das würde ich als Spieler genauso machen. Da habe ich totales Verständnis für..." Dafür werden die kommenden Wochen dann halt noch ein wenig kräftezehrender...