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Ben Hermeling (r.) kam zur Pause für Jannik Oldach, konnte aber das Ruder nicht mehr herumreißen.
Typisches Bild: Marius Wies (am Boden) sieht sich einer Altenrheiner Übermacht gegenüber.

Kanalarbeiter versenken die Piggen


Von Fabian Renger

(31.10.15) "Neuenkirchen? Besser geht's nicht. Geil!" Altenrheines oberster Kanalarbeiter Michael Seiffert war regelrecht überrumpelt, als er von der freudigen Botschaft erfuhr: Im Halbfinale des Kreispokals wartet niemand Geringeres als der große SuS aus Neuenkirchen, das wusste er gar nicht. Vorher hatten seine SC-Kicker die Piggen mit 4:1 (0:1) auf die Heimfahrt geschickt. Es dürfte in der Vergangenheit nettere Heimfahrten gegeben haben, denn Gäste-Trainer Harry Toonen war restlos bedient. Er vertrat den kurzurlaubenden Christof Brüggemann.

"Wenn du meinst, so arrogant auftreten zu müssen, dann brauchst du dich nicht zu wundern", erzürnte sich der Niederländer über die Leistung seiner Truppe in den zweiten 45 Minuten. Da vermisste er Laufbereitschaft und vor allen Dingen den nötigen Kampf, kurz gesagt: "da hat alles gefehlt". Nach der Halbzeit-Führung brannte seine Truppe in der Tat kein Feuerwerk mehr ab. Einzig eine Aktion von Daniel Smith nach 61 Minuten stand noch auf der Habenseite der Gäste, sonst blieb der Zettel blank. Dort hatte sich Wilmsbergs Außenbahn-Flitzer vom Dienst Alex Wehrmann über links mal wieder durchgetankt und Diogo Maia Rego bedient. Der setzte in der Mitte Daniel Smith in Szene, aber Marc Foullois verhinderte Schlimmeres. Es wäre der zweite Treffer gewesen - und wohl auch die Vorentscheidung. 


Vier Tore in einer Viertelstunde

Anschließend war Wilmsberg mit dem Gedanken wohl schon auf der Halloween-Party oder auf der Couch, anders ließen sich die folgenden Minuten nicht erklären. Nach 65 Minuten traf der kurz zuvor eingewechselte Dennis Gottschlich mit einem schönen Schuss aus linker Position, der  nimmermüde Timo Althoff hatte vorbereitet. Es dauerte keine zwei Minuten, bis die Welt am Schürweg dann endgültig Kopf stand und wieder in Ordnung war. Jens Loerakker spielte die Kugel lang und länger, Altenrheines Quasi-Alleinunterhalter Lukas Stellmacher - am Samstag der meistgerufene Name am Platz - vernaschte mehrere Piggen auf einmal in bester Torjäger-Manier und netzte ein - 2:1 (67.).

Eben jener Stellmacher erhöhte wenig später sogar noch auf 3:1 (70.), hätte sogar vier Minuten drauf das dritte Ding machen können. Aber Gäste-Goalie Selwan Abdul-Rahman hatte was dagegen. Wenig später war er gegen den ebenfalls eingewechselten Marcel Pöhlker dann aber endgültig machtlos, der den 4:1-Endstand markierte (79.).

In einer guten Viertelstunde machten sich die Gäste damit alles kaputt, was sie sich im ersten Abschnitt mühsam erarbeitet haben. Nach 44 Minuten gingen sie im Anschluss an einen echten Sahne-Spielzug in Front. Mehrere Offensiv-Akteure des Auswärtsteams schoben sich die Kugel blitzgescheit und in Windeseile zu, so kurz und so knackig, dass am Daniel Smith völlig unbehindert einschieben konnte. Ein Tor, das in seiner Entstehung selbst bei Seiffert für Anerkennung sorgte. Vorher lieferten sich die 22 Mann ein Spiel auf Augenhöhe. 

Ausgeglichen bis zum Pausentee

Bereits nach 120 Sekunden hätte der souverän pfeifende Schiri Michael Wellmeier auf den Punkt zeigen können, als Abdul-Rahman mit SCA-Mann Maik Berning zusammenprallte. Letztgenannter wurde daher später auch ausgewechselt, wie es aussieht aber wohl kein dauerhafter Neuzugang im SCA-Lazarett. Rahman stand auch wenig später im Vordergrund, als er an seinem linken Strafraumeck einen Ausflug unternahm, aber außerhalb seines 16ers über den Ball trat und seine Kollegen den anschließenden Ball von Stellmacher nur gerade so klären konnten (5.). Kevin Vollrath setzte nach sieben Minuten einen Schuss neben den Kasten, auf der Gegenseite schob der auffällige Jannik Oldach die Kirsche wenige Zeigerumdrehungen später ebenfalls am Tor vorbei.

"Wir hätten auch 1:0 in Führung gehen können", resümierte Seiffert nach Abpfiff. "Wir trainieren gut und arbeiten hart", war er regelrecht begeistert, dass die Früchte seiner Arbeit endlich geerntet werden. Und Toonen wird jetzt vermutlich Brüggemann den Urlaub mit der schlimmen Botschaft vermiest haben.

SC Altenrheine - SV Wilmsberg 4:1 (0:1)
SCA: 
Foullois - Kösters, B. Sandmann, Langner, J. Loerakker - Naberbäumer, B. Sandmann (69. Pöhlker) - Althoff, Vollrath (46. Seiffert), Berning (54. Gottschlich) - Stellmacher

Wilmsberg: Abdul Rahman - Dobbe, Baumeister (84. Blanke), Wesselmann, A. Wehrmann - Gedenk (73., S. Wehrmann), Wies - Maia Rego, Hagedorn, Smith - Oldach (46. Hermeling)

0:1 Smith, 1:1 Gottschlich (65.)
2:1 Stellmacher (67.), 3:1 Stellmacher (70.)
4:1 Pöhlker (79.)



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