Halverde nach dem Start-Schock

Von Marlon Esch

(15.08.18.) Ein sattes 1:6 gegen den TuS Graf Kobbo Tecklenburg setzte es für den SV Halverde am ersten Spieltag. 60 Minuten lang spielte der kleine HSV gut mit - dann brach er zusammen. "Nach dem 1:3 war der Drops gelutscht", gibt Obmann Franz-Josef Garmann zu. Die Mannschaft hat danach aufgegeben - eine Mentalität, die ein Abstiegskandidat nicht haben sollte...

Wie geht es jetzt weiter? Gegen Hörstel im nächsten Spiel rechnet sich Garmann nicht viel aus und sagt auch unmissverständlich, warum: "Unsere Defensive ist der Schwachpunkt, und wenn ich mir Hörstel vorne angucke..." Die Offensive des nächsten Gegners hat selbst gegen defensiv starke Hopstener viermal gebutzt. "Ich hätte mir natürlich eine andere Situation gewünscht", gesteht Garmann. Hörstel kommt zur ungünstigsten Zeit und die Halverder müssen damit rechnen, dass sie auch nach fünf Spieltagen mit ganz wenigen Punkten dastehen könnten, wenn sie sich nicht zusammenreißen. Das Team ist angeknackst, eine weitere hohe Niederlage nicht ausgeschlossen. 

Garmann glaubt nicht an eine Seuchensaison

Sorgen macht auch die nicht vorhandene Breite im Kader der Halverder. Von der Bank kann Trainer Frank Karlisch beim Vorjahreszwölften nicht viel mehr reinwerfen. Die Verletzung vom etatmäßigen Kapitän Michael Goeke hält noch mindestens vier bis fünf Wochen an. Eine Schleimbeutelentzündung verhindert sein langersehntes Comeback. 

Eine sportliche Seuchensaison, wie sie die Zweite von Lengerich zuletzt erlebt hat, will der HSV nicht durchmachen. Die erste Stunde gegen Tecklenburg macht Mut und zeigt, dass das Team mithalten kann. Gegen Hörstel wird es wichtig sein, die Flinte auch bei einem Rückstand nicht ins Korn zu werfen. Die Devise lautet "Brust raus und kämpfen!", um das besagte Ziel, schnell nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, zu erreichen. 

Marco Schneider und die Hinterhand

Auf wen kann Halverde bauen? Marco Schneider weiß, wie das Toreschießen geht und schoss auch das bisher einzige. Da die Personaldecke von der Qualität her dünn ist, muss notfalls eine A-Liga-taugliche Mannschaft zusammengeflickt werden, wenn Schneider oder weitere Leistungsträger wie Florian Siebelmeyer fehlen.

Immerhin: Im Vereinsheim liegen noch einige Spielerpässe der Halverder verborgen. Wem diese gehören, bleibt Garmanns Geheimnis. Jedenfalls, so sagt er, hat der HSV etwas in der Hinterhand. Ob sich die Halverder gegen die Erwartungen vieler Skeptiker auf Dauer unten befreien können, werden sie in den nächsten Wochen beweisen müssen.