"Irgendwie passt es ins Bild"

Von Julian Schimmöller

(02.05.20) Nach der Empfehlung des Verbandsfußballausschusses herrscht  nun mehr oder minder Gewissheit: Nach 13 Jahren Abstinenz kehrt der SC Velpe Süd zur kommenden Saison sehr wahrscheinlich zurück ins Kreisoberhaus! Da würde man normalerweise Euphorie pur erwarten, doch die kam unter den aktuellen Umständen nicht auf: "Die Freude in unserer WhatsApp-Gruppe war sehr verhalten", schildert der spielende Co Dominik Sickendieck. Nachdem der FLVW eine Annullierung ja quasi bereits ausgeschlossen hatte und Velpe sowohl nach der Hinrunde als auch nach aktuellen Tabellenstand Erster ist, ist der voraussichtliche Aufstieg sicherlich hochverdient - aber dennoch fühlt es sich auch irgendwie komisch an.

"Natürlich wollten wir lieber auf dem Rasen aufsteigen. Es passt aber irgendwie ins Bild, dass es ausgerechnet jetzt, wo wir dann doch mal aufsteigen, so passieren muss", schildert Sickendieck. Worauf er damit anspielt? Seit Jahren kratzte Velpe immer wieder am Aufstieg und scheiterte häufig denkbar knapp, teils unter kuriosen Umständen. Besonders bitter hat Sickendieck dabei noch die Spielzeit 2014/15 im Kopf: Velpe lag auf Kurs Aufstiegsrelegation und wurde dann kurz vor knapp noch von den Kobbos aus Tecklenburg abgefangen, weil Preußen Lengerich seine dritte Mannschaft zurückzog. Velpe verlor durch die annullierten Partien sechs Punkte, Tecklenburg nur vier - und am Ende stiegen so die Kobbos auf.

Das Feiern wird nachgeholt!

Solch ein Szenario droht Velpe in diesem Jahr zumindest nicht, das Thema Aufstieg dürfte im Normalfall durch sein, auch wenn Sickendieck natürlich sagt: "Wir warten noch auf die offizielle Bestätigung - feiern kann man ja aktuell eh nicht." Dementsprechend wurde auch noch nicht angestoßen - persönlich sowieso nicht, aber auch nicht virtuell. Vielmehr hofft man darauf, dass sich eventuell ab Mitte Mai weitere Lockerungen ergeben, die eine gebührende Aufstiegsfeier möglich machen: "Es wird definitiv noch eine richtige Sause geben, sobald das wieder möglich ist", verspricht Sickendieck.

Während die Aufstiegssause also wohl nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben ist, dürfte die Mannschaftsfahrt dieses Jahr wohl ins Wasser fallen. Schon ein Wermutstropfen für Sickendieck: "Das ist bitter. Als Aufsteiger nach Malle zu fliegen, wäre definitiv eine coole Sache gewesen." Unterm Strich wird der diesjährige Husarenritt also durch die aktuelle Situation etwas getrübt - die Feierlaune wird aber sicherlich zu gegebener Zeit noch aufkommen. Davon geht auch Sickendieck aus und kündigt schon einmal "lustige Bilder" von der Feier an - wir wünschen schon Mal viel Spaß und sind gespannt.