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Kreisliga B1

Die Zwote des TuS Recke mit Trainer Sebastian Finke (r.) ist auf Erfolgsspur. Foto: privat.

Bereit für den großen Coup


Von Fabian Renger

(27.11.20) Die Reserve des TuS Recke hat Humor. Auf Öffnet externen Link in neuem Fensterihrer Instagram-Präsenz schreibt sie über sich, sie sei die potenteste Mannschaft des ganzen Kreises. Ahja. Eine, sagen wir mal, interessante Selbstbeweihräucherung. Verantwortlich für solch Schabernack - wir empfehlen insbesondere die Spieler-Steckbriefe an dieser Stelle - ist Noah Goecke, Kicker der Truppe und Mediawart. Den Posten sollte es unbedingt geben. "Er soll das ruhig ausleben, er hat gute Ideen", lobt Coach Sebastian Finke. Was das alles mit 'ener Klenen' zutun hat, klären wir später. Klären wir erstmal die Frage: Wie schaffte es die Mannschaft auf den hervorragenden zweiten Zwischenrang?

Dazu müssen wir zunächst mal in die Vorbereitung zurückschauen. Finke rückte vor Saisonbeginn vom zweiten ins erste Glied, in der Vorsaison war er nämlich noch Co-Trainer unter Daniel Rählmann, inzwischen ist er Chef. Fünf Testspiele absolvierte die Bande, allesamt gingen verloren, insgesamt hagelte es 21 Gegentreffer. Rasch war Druck auf dem Kessel. Mannschaft und Mannschaftsrat bedrängten Finke mit der Frage: Wie wär's mit Einspielen? Nicht einmal ließ Finke sich nämlich in die Karten schauen, nicht einmal ließ er seine favorisierte richtige erste Elf spielen. "Da sind wir gereift", sagt der Übungsleiter. "Ich hab gesagt: Macht euch doch keine Sorgen." Er behielt Recht.

"Wir wollen den Erfolg vorne finden"

Der SV Uffeln (6:0), der SV Halverde (6:3) und Stella Bevergern (5:3) wurden an den ersten Spieltagen geschlagen. Finke nennt das "klein schießen", es war der Verdienst von kräftiger Taktik-Büffelei in der Vorbereitung. In dem Bereich erarbeitete sich die Mannschaft einiges. Finkes Plan ist nämlich ambitioniert: "Spaß am Fußball ist dann vorhanden, wenn man nach vorne spielt. Ein Abwehrkrimi ist auch mal toll, aber das machen meine eigene Nerven nicht mehr mit. Wir wollen den Erfolg vorne finden."

Das passt zum Tonangeber. Finke, ein Mit-Dreißiger, spielte als Kicker selbst vorwiegend im Osnabrücker Raum. Maximal bis zur Bezirksliga. Ein Schien- und Wadenbeinbruch mit Kompartmentsyndrom stoppte Ausflüge in höhere Fußball-Sphären. Er selbst agierte, abgesehen vom Tor, beinahe überall auf dem Acker. Er ist allerdings gelernter Außenspieler. "Und einigermaßen beidfüßig", berichtet er. Der Liebe wegen zog er vor rund vier Jahren in die hiesigen Gefilde. Mittlerweile wohnt er in Mettingen, seine fußballerische Bleibe ist der TuS seither. Erst als Innenverteidiger auf dem Feld, dann eben als Co-, jetzt halt als Boss. Mindestens zwei Jahre will er mit der Zweitvertretung noch weiter arbeiten. Doch seine Ziele scheinen in Gefahr zu sein.

Den Plan des Trainers schon jetzt durchkreuzt - Meisterfeier? "Wäre schon geil!"

"Mein persönlicher Plan war es, eigentlich in diesem Jahr noch nicht so viel Erfolg zu haben", wollte er sich eigentlich mit seiner Elf langsam heran robben an die obere Tabellenregion. Sie wurde in den vergangenen vier Spielzeiten stets Siebter. Jetzt ist sie Zweiter. Sieben Tore und drei Punkte fehlen bei derselben Spielanzahl zum Primus Westfalia Westerkappeln. Aus dem Ambitionen macht Finke keinen Hehl. "Wir wollen aufgrund der bisherigen guten Saison versuchen, den großen Coup zu landen", sagt er. Eine andere Aussage sei vermessen."Wenn es machbar ist, haben wir nichts dagegen, aufzusteigen. Wenn die Jungs sagen: Wir wollen 'ne Meisterfeier, dann bin ich der Letzte, der sagt, lass mal wen anders hochgehen. Das wäre schon geil!"

Offene Worte. Aber keine größenwahnsinnigen. "Scheinbar finde ich die richtige Ansprache, dass die Jungs meine Idee von Fußball mitgehen", meint Finke. Seine Jungs kennen sich zum Großteil nicht erst seit vorgestern, wer bei Recke II spielt, kommt auch aus Recke. Das ist ein Vorteil. Eingeschworener Haufen und so. Die offensive Spielidee fruchtet. 34 Buden bedeuten die zweitmeisten in der Liga, Abwehr kann die Mannschaft aber auch. Elf Gegentreffer hat die Gang erst hingenommen. Der Bronzerang im Verteidigungsranking. Doch es gibt noch was zutun. Vor allem bei eigenen Ballverlusten hat Finke noch Koordinationsprobleme ausgemacht. An diesen Umschaltmomenten muss noch malocht werden.

Blutjung - Westerkappeln im Visier

Das Spitzenspiel gegen Kappeln hätte am 8.11. angestanden - kurz zuvor kam's zum Corona-Stop. "Ich mache mir langsam Sorgen, dass es nachher eine Geschichte vom Torverhältnis wird", hat Finke es vor allem auf das direkte Duell abgesehen. Sieben Tore und drei Zähler Rückstand lassen sich aufholen, doch dazu braucht es eben einen Dreier gegen Westfalia. Und wer weiß, wer dann schneller aus der Pause auf Betriebstemperatur schaltet. Die Knochen dafür hat Recke II definitiv: Die Mannschaft ist nämlich wirklich blutjung. Unsere Instagram-Schnellrecherche ergibt, dass Felix Bensmann mit seinen 26 Jahren der Opa sein müsste. (man mag uns Lügen strafen) Die besten Torjäger sind Luka Schaffer (21 Jahre) und Dennis Frackowiak (24 Jahre) mit je sieben Hütten. Vor der Saison integrierte der Cheftrainer Jonathan Mensing und Noah Niemann aus der A-Jugend und bekam noch ein paar aus der Dritten des Clubs.

Eine junge Crew. Das mit der Potenz können (und wollen) wir aber an dieser Stelle nicht überprüfen. Zum Schluss noch letzte Fakten. Der größte Erfolg? Finke:"Die Jungs lernen, wenn wir ohne Egoismus als Mannschaft spielen, sind wir viel erfolgreicher. Diesen Entwicklungsschritt machen wir gerade durch." Das stimmt. Elf verschiedene Torschützen hatte die Mannschaft bislang insgesamt, acht von ihnen haben bereits zweimal gejubelt. Spricht für die Homogenität. Und dann ist da ja noch die 'Ene Klene'. "Unser Erfolgsbringer", sagt Finke lachend. "Das ist das Lied, das wir hören, wenn wir gewonnen haben." Auf dem ersten Mannschaftsabend entstand diese Idee. Bis heute lief das Meisterwerk schon relativ häufig. Und wer weiß, wie oft es erst auf einer möglichen Aufstiegsfeier zu hören wäre...

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