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Querpass

Fokussiert und konzentriert: Rolf Grundke alias Rolfinaction bei der Arbeit.

Rolf - immer in Action


Von Fabian Renger

(26.04.20) 60.000, 70.000 oder vielleicht auch 100.000 - die Anzahl der Schnappschüsse in Rolf Grundkes Archiv lässt sich kaum beziffern. "Kein Foto geht verloren", sagt er. Wer jetzt überlegt, wer Rolf Grundke sein soll, dem helfen wir gerne auf die Sprünge: Rolf Grundke rast als Öffnet externen Link in neuem FensterRolfinaction durchs Tecklenburger (Fußball-) Land. Am 1. Mai 2016 erschien der erste Bericht auf seiner Webseite. Doch Grundkes Hingabe für die Fotografie und den rollenden Ball entstand schon einige Jahre früher. Mit uns sprach er über eine Stunde am Telefon darüber - obwohl er das, wie er selbst sagt, eigentlich gar nicht gerne macht und lieber den direkten face-to-face-Kontakt hat. Aber für uns macht er mal eine Ausnahme. Gott sei Dank.

"Ich fotografiere seit rund 40 Jahren", schätzt er. Früher knipste Grundke gar noch schwarzweiß und entwickelte seine Arbeiten selbst. Gelernt hat er allerdings etwas gänzlich anderes. Geboren wurde Grundke im Flecken Aerzen im Landkreis Hameln-Pyrmont. Das ist im November 62 Jahre her.  Mit fünf Jahren zog er nach Meppen, erst erlernte er den Beruf des Feinmechanikers, dann, ein paar zweite Bildungswege später, stand er am Zapfhahn. Eine American Sportsbar sowie eine Szenekneipe in Meppen waren zwischen 1990 und 1999 seines. Rolf Grundke, der Gastronom.

2001: Umzug nach Lotte

Anfang dieses Jahrtausends gab es den Ortswechsel. 2001 war das. Grundke zog nach Lotte, bis heute sein Wohnsitz. Er ist stolzer Vater von fünf Kindern und sechs Enkeln. Sein Sohn Lucas, heute bei den SF Lotte III aktiv, war damals noch ein junger Dötz. Und er stellte seinem Vater einen klaren Auftrag:"Er hat gesagt: Wenn da, wo wir hinziehen, kein Fußball gespielt wird, ziehe ich nicht mit und bleibe bei Oma." Aber der Filius wurde schnell besänftigt: Bei den Sportfreunden aus Lotte wurde damals Oberliga gekickt, Lucas fand einen Platz in Lottes E-Jugend - und Vater Rolf endgültig zum Fußball.

"Da habe ich mit der Sport- und Bewegungsfotografie begonnen", sagt der 61-Jährige. Erst nur für die Eltern in der Truppe des Sohnemannes, das stieß auf Anklang. Später für die Sportfreunde, deren Mitglied er übrigens bis heute ist. Und so entwickelte es sich immer weiter. Die Kameras wurden besser, das Archiv wuchs, und am 1. Mai 2016 startete schließlich das Öffnet externen Link in neuem FensterProjekt Rolfinaction. "Das war so eine Ankündigung, wo ich überall bin, wenn ich Fotos mache", erinnert sich der Fotograf und Schreiberling an seinen ersten Text. Und das alles neben seiner eigentlichen Arbeit. Nach seiner Zeit als Gastronom arbeitete Grundke in einem Hotel in Osnabrück als Techniker. "Wer mich Hausmeister Krause nennt, kann das auch tun. Damit hab ich auch kein Problem", sagt Grundke und lacht. Diesen Job übt er bis heute aus. Vollzeit wohlgemerkt. Unter der Woche Hausmeisterei, am Wochenende Flemmerei bis die Balken biegen.

Das kennen wir: Nicht immer ist der Job des Fotografen beim Fußball ein angenehmer. Auch Rolf Grundke kennt das. Hier beim legendären Aufstiegs-Unwetter-Spiel zwischen der ISV-Reserve und dem SV Uffeln im Sommer 2018.

 Sonntags ist Großkampftag für ihn. Vier bis fünf Termine ackert er ab. Mit verschiedenen Prioritäten. Er arbeitet als freier Mitarbeiter für die NOZ. Deshalb ist er vor allem auf den Anlagen des SC VelpeSüd, SC Halen, SV Büren, von Westfalia Westerkappeln und auch Eintracht Mettingen Stammgast. Natürlich: Seniorenfußball kommt nicht zu kurz, im Winter auch jegliche Hallenturniere, die es so gibt, zudem etliche Jugendspiele der Umgebung. Was ihm aber noch mit am wichtigsten ist:"Der  Frauenfußball hat einen hohen Stellenwert für mich, der wird immer spartanisch behandelt." Dabei erinnert er sich an so manch hochklassige Begegnung. Auch die B-Mädels von Arminia Ibbenbüren begleitet er in ihrem aktuellen Bundesliga-Jahr und schwärmt vom Niveau.

"Das ist ein Hobby, aber auch ein Standbein", sagt Grundke über rolfinaction, er schreibt auch, lieber knipst er jedoch. Gut zutun hat er sowieso: Nicht nur beim Spielgeschehen ist er zu Gast, für ganze Vereine wie beispielsweise in Mettingen bietet er Mannschaftsshootings an. "Das läuft dann sehr routiniert ab", berichtet er von drei Tagen voller Arbeit. "Da ziehe ich im 15-Minuten-Takt die Mannschaften durch." Einige Angebote müsse er mangels Zeit sogar mitunter absagen. Denn Grundke macht ja nicht nur Fußballfotos. Porträtfotografie gehört zum Portfolio, ebenso ist er bei Hochzeiten zugegen, auch Tauf- oder Babyshootings mache er sehr, sehr gerne. Landschaftsfotografie ohnehin. So wie früher, als alles begonne hatte. Privat sei alles im Lot. Grundkes Frau arbeitet als Verkäuferin auch mal am Wochenende. Da gibt's keinen Stress wegen Terminen. "Wir haben einen Tag in der Woche als Familientag, da machen wir unser Wochenende", betont er. Da ist Fußball dann ausnahmsweise mal nebensächlich.

Wenn die Rente kommt, geht's erst richtig los

Überhaupt: Grundke ist ein Mann mit Prinzipien. "Ich habe auch einen Anspruch an meine Arbeit und keine Lust, irgendeinen Prütt abzuliefern." Pläne hat er noch einige. Wenn er in rund zwei Jahren als Hausmeister in Rente geht, dann ist noch längst nicht Feierabend. Im Gegenteil. "Dann mache ich nur noch Fußball und fahre diese Geschichte hoch. Ich hab noch so viel Potenzial und Ideen, was ich noch machen kann und will im Fußballkreis Tecklenburg..."

Doch wie war der junge Rolf eigentlich so am Ball unterwegs? "Ich hab als Straßenfußballer tagtäglich gezockt", erinnert er sich und ergänzt lachend:"Ich hatte keine Taktik und hab den Ball nicht abgegeben. Da kann man dribbeln wie ein kleiner König - aber zum Mannschaftssport würde es nie reichen." Immerhin: Als Jugendtrainer feierte er einst mit Lottes D-Jugend den Meistertitel. 3:0 hieß es im entscheidenen Spiel gegen Mettingen III. Lotte lief mit Viererkette (!) auf. Grundke, Inhaber des C-Scheins, hatte sich dieses System damals von langjährigen DFB-Jugend-Bundestrainer Ralf Peter beim Lehrgang abgeschaut und seinen Jungs eingetrichtert. Selbst davon gibt's freilich noch ein Foto. Zu bewundern auf Öffnet externen Link in neuem FensterGrundkes facebook-Seite. Zwar nicht selbst geschossen, aber immerhin. Bei und von ihm geht wohl wirklich nichts verloren. Das wäre auch verdammt schade.

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