Martin Sandmann würde bei der aktuellen Konstellation am liebsten aufs Familienduell verzichten.

Halbzeit: Rheines Sandmänner unter sich

 


Von Nils Tyczewski

(16.04.14) Stadtderby, Abstiegsknaller, Familienduell - Die Partie zwischen dem SC Altenrheine und Amisia hat es gleich in dreifacher Hinsicht in sich. Zwischen den Sportanlagen der beiden Klubs liegen knappe fünf Kilometer. In der Tabelle trennen beide Vereine nur drei Punkte. Schon das reicht für eine brisante Ausgangslage. Das Aufeinandertreffen ist aber auch eine große Familienzusammenführung: Hermann Sandmann ist Amisias Fußball-Obmann. Am Ostermontag stehen ihm gleich vier Angehörige gegenüber: Seine Neffen Giacomo, Sven und der zur Zeit verletzte Kai kicken für den SCA. Trainiert wird das Trio dort von Hermann Sandmanns Bruder Martin. Im Interview mit heimspiel-online sprechen die Oberhäupter des fußballverrückten Sandmann-Clans über das Derby am Ostermontag.

heimspiel-online: Hallo Hermann, hallo Martin. Schon heiß aufs Derby?
Martin Sandmann: Um ehrlich zu sein, würd' ich's am liebsten gar nicht spielen. Klar, aufs Derby ist man heiß. Aber die Konstellation mit beiden Mannschaften im Abstiegskampf, das ist 'ne beschissene Situation für mich.

heimspiel-online: Warum? Kein Rivalitätsgedanke in der Stadt? Keine Lust, dem älteren Bruder mal zu zeigen, wo der bessere Fußball gespielt wird?
Martin Sandmann: Ach was. Ich bin ja selber eingfleischter Ur-Amise. Ich habe die ganze Jugend und auch die ersten Seniorenjahre in der Emsaue gespielt. Ich gönne Amisia den Klassenerhalt genauso wie uns. Beide Mannschaften müssen drin bleiben, das wäre gut für den Fußball in der Stadt. Am schönsten wäre es, wenn wir beide schon 40 Punkte hätten.
Hermann Sandmann: Klar gibt es eine Rivalität zwischen den Vereinen, aber eine gesunde. Das ist ein Derby, und das will man gewinnen. Das wichtigste sind aber die drei Punkte gegen den Abstieg. Deswegen ist mir auch diese Familiengeschichte nicht so wichtig. Wir spielen nicht gegen meinen Bruder sondern um drei wichtige Punkte um den Klassenerhalt. Das ist das A und O. Der Rest ist Trallafitti.

heimspiel-online: Keine Angst vor Frotzeleien bei den nächsten Familienfeiern?
Hermann Sandmann: Ich sach' mal so: Es ist schon besser, als Gewinner zu den Familienfesten zu kommen. Wir haben ja das Hinspiel gewonnen, von daher wäre ich in dieser Hinsicht sogar bei einem Unentschieden weiter oben auf...

heimspiel-online: Muss der Verlierer einen ausgeben?
Hermann Sandmann: Wenn wir gewinnen, geb' ich einen aus. Aber wie ich Martin kenne, will er dann gar nicht.
Martin Sandmann: Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich geb' Hermann nach dem Spiel aber gerne n' Bier und 'ne Bratwurst aus - egal, ob wir gewinnen oder verlieren.

heimspiel-online: Friede, Freude, Eierkuchen also. Trotzdem hat keiner Punkte zu verschenken. Wie geht das Spiel aus?
Martin Sandmann: 3:1 für uns. Rezma, Watta und Berning treffen für uns, der kleine Perreira für Amisia.
Hermann Sandmann: 2:1 für uns.