Hüntemann mit Geschick und Eleganz

von Alex Piccin

(20.05.15) Mit den falschen Ideen zum falschen Zeitpunkt präsentierte sich Preußen Borghorst bei Schwarz-Weiß Weiner. Dazu gesellte sich defensiv eine Portion zu viel Risikobereitschaft in der Viererkette, wie SCP-Coach Ralf Zenker feststellte. Daniel Hüntemann war der Nutznießer für die Gastgeber, der mit zwei sehenswerten Treffern die Ochtruper auf die Siegerstraße führte.

"Es fehlte auf vielen Positionen die Ruhe und es wurden zu oft falsche Entscheidungen getroffen", erklärte Zenker. "Wir wollten hinten eigentlich risikofrei spielen, doch davon war nicht viel zu sehen. Aus diesen Unzulänglichkeiten resultierten dann auch die Gegentore. Dieses Problem besteht aber schon länger." So ging der unruhige Aufbau Preußens bereits in der dritten Minute fast ins Auge. Michael Möllers sprintete bei einem Rückpass dazwischen, verpasste anschließend aber den Führungstreffer.

Brinkjans an die Latte

Den ersten richtigen Höhepunkt setzten die Adlerträger in Person von Michael Brinkjans, der nach 17 Minuten die Latte traf. Viel Gefahr versprühten sie ansonsten nicht. Eher war es die Weiner, die mehrere Male durch Frank Lenfert (20.), Hüntemann (23., 33.) und Möllers (21.) den Abschluss suchte. Zuerst noch erfolglos, doch kurz vor der Halbzeit schlug Hüntemann zu. Von Christopher Schultejann in halblinker Position bedient, nahm er dessen Flugball mit der Brust an und drosch ihn auf Tor. Die Bogenlampe überraschte Keeper Rene Pichutzki und schlug im langen Eck ein (44.).

Borghorst versuchte, nach dem Seitenwechsel für mehr Druck zu sorgen, doch spätestens 20 Meter vor dem Tor gingen die Ideen aus. So musste ein Strafstoß für den Ausgleich herhalten: Steffen Stohldreyer legte Rene Weiermann - klare Angelegenheit: Schiedsrichter Jens Kamphues zeigte auf den Punkt. Sven Berghaus verlud Udo Nadicksbernd - 1:1 (62.). Offenbar zu sehr vom eigenen Treffer beflügelt, ließ Preußen es in der Defensive schleifen. Hüntemann schnappte sich an der linken Strafraumkante die Kugel, setzte sich auf dem Weg ins Zentrum gegen zwei Gegenspieler durch und setzte einen Schlenzer ins lange Eck (64.). "Ein richtiger Geniestreich", lobte sein Trainer Florian Dudek.

Wolke lässt Gästefans verstummen

Die Gäste waren nun angeschlagen, ihre Anhänger witterten nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Weiner-Schnapper Nadicksbernd jedoch Morgenluft. Co-Trainer Frederik Wolke rückte zwischen die Pfosten. Dudek bereitete dies jedoch keine größeren Sorgen: "Eddie hat in Hauenhorst auch schon gespielt, und das sehr gut." Kaum auf dem Platz rettete Wolke mit dem Fuß zur Ecke. Diese pflückte er anschließend souverän herunter - hinter der Bande wurde es leise (75.). Jene Ecke war für den Weiner-Torhüter auch schon die letzte Prüfung des Tages.

Mit etwas Glück hätten die Kollegen im Angriff den Sieg höher gestaltet, doch Matthias Oßendorf (86.) und Möllers (87.) verzogen knapp. "Heute war der Wille entscheidend. Die Mannschaft hat sich nach 20 Minuten reingekämpft und die Partie nicht mehr aus der Hand gegeben. Ich denke, damit sind wir fast durch. Wir werden versuchen, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen", schloss Dudek.

SW Weiner - Preußen Borghorst     2:1 (1:0)
1:0 Hüntemann (44.), 1:1 Berghaus (62./FE),
2:1 Hüntemann (64.)