Einmal durchatmen, bitte

Von Cedric Büchter

(12.09.16) Das Top-Spiel zwischen dem SC Velpe-Süd und der Reserve der Ibbenbürener Spielvereinigung hatte einiges zu bieten: Schönes wie Unschönes und vor allem eine gehörige Portion Kurioses. In einer turbulenten Partie, die in beiden Halbzeiten aufgrund einer Knieverletzung eines Gast- bzw. Heim-Akteurs mehrere Minuten unterbrochen werden musste, gewannen am Ende die Hausherren durch ein Sensationstor von Helge Przijbijlski in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Völlig konträr zur Schlussphase und sonstigen Dramatik begann die Begegnung sehr schleppend. Torraumszenen waren auf beiden Seiten Mangelware. Die gefährlichste Szene verzeichnete Velpe-Süd, als Gäste-Keeper Max Mau eine Ecke unterlief und Manuel Horstmann knapp verpasste – alles also lauwarm. „Dann kam die ISV einmal nach vorne“, so SC-Trainer Holger Althaus, und bekam unter gütiger Mithilfe des Schiedsrichters plötzlich einen Foulelfmeter zugesprochen, den Alexander Eiter auch verwandelte (30.). Das Foulspiel war unstrittig, allerdings war der Tatort glasklar vor dem Strafraum, und das hätte selbst der auf Höhe der Mittellinie stehende Unparteiische sehen müssen.

Auch dieses ´Geschenk` führte nicht dazu, dass die Begegnung Fahrt auf nahm. Nach dem Seitenwechsel kam die ISV zunächst zwei Mal gefährlich in den Sechzehner, aber nicht zum Abschluss – weiterhin lauwarme Kost in der Box. Mit dem 1:1-Ausgleich durch einen zweifelhaften Foulelfmeter, den Manuel Horstmann versenkte (60.), bekam das Match jedoch endlich seine erwartete Temperatur. Mit dem ´Kick` des Ausgleichs konnten die Gastgeber ihr in der Halbzeit besprochenes Vorhaben, endlich aktiver zu werden, jetzt konsequent umsetzen und bastelten vor allem in Form von Standardsituationen am Führungstreffer. Doch ein Kopfball von Markus ´Tanker` Hinterberg ging knapp über den Querbalken und zu oft kam der Fuß einfach nicht an die Pille.

Halleluja!

Turbulent wurde es dann in der 84. Spielminute, als der Schiedsrichter Velpes Dominik Sickendieck die Ampelkarte zeigte, obwohl dieser zuvor noch keinen gelben Karton gesehen hatte. Für die Althaus-Elf kam es jetzt knüppeldick, denn kurz darauf verletzte sich auch noch Daniel Nagel am Knie und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. So brach nach der zweiten längeren Spielunterbrechung schließlich die dritte Minute der Nachspielzeit an. Das Leder lag im Zuge eine Freistoßes kurz vor der Mittellinie und Helge Przijbijlski hatte die Schnauze wohl so was von voll, dass er das Leder mit aller Kraft, die sein Oberschenkel hergab, Richtung Tor bolzte. ISV-Schnapper Mau hatte wohl mit allem gerechnet, aber nicht mit so etwas. Die Kugel schlug zum 2:1-Siegtreffer unter der Latte ein.

„Alles war gut“, freute sich Holger Althaus über den famosen Lucky Punch. „Wir haben uns nicht beirren lassen und uns gegen alle Widerstände gestemmt!“

SC Velpe- Süd – SV Ibbenbüren II     2:1 (0:1)
0:1 Eiter (30./FE), 1:1 Horstmann (60.),
2:1 Przijbijlski (90.+3)