Hat Nullacht bald ein Torwart-Problem?

Von Jan Steinigeweg

(24.02.21) Zu behaupten, dass Münster 08 den Boden unter den Füßen verliert, wäre vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber von einem sicheren Rückhalt im Kasten müssen sich die Landesliga-Handballer zur kommenden Saison verabschieden. Lukas Boden wird beruflich nach Frankfurt gehen und steht Trainer Kay Sparenberg damit zukünftig nicht mehr zur Verfügung. "Lukas hat für eine Menge Spaß bei mir gesorgt, dass muss ich wirklich sagen", beschreibt Sparenberg. Sein Keeper habe gerne und viel hinterfragt und auch nachgefragt. Ob man am Ende immer auf einen Nenner kam, sei mal dahingestellt.

"Aber das meine ich vor allem sehr positiv, dabei ist er mir wirklich ans Herz gewachsen", so der Coach. Und auch sportlich hatte Boden, der sich in der Vorbereitung als Nummer eins der Nullachter behauptete, ganz klar einen hohen Wert für das Team. Zur Saison 2017/18 wechselte der gebürtige Weimarer vom Radeberger SV aus der Verbandsliga Sachsen zu den Nullachtern. Nachdem er sein Studium in der Verfahrenstechnik abgeschlossen hatte, trat er einen Job in Münster an und stieß so zu der Landesligatruppe, für die er dann insgesamt, einschließlich der Corona-Unterbrechungen, vier Jahre im Kasten stand.

Torhüterfrage bei Nullacht

Von Thüringen, über Sachsen, über Nordrhein-Westfalen geht es jetzt also gemeinsam mit seiner Frau nach Hessen. Da hat Boden schon so einiges von Deutschland gesehen, inklusive der Handball-Hallen. "Hier ist es wirklich sehr schön", sagt der Keeper im Bezug auf Münster und auch den Verein. Aber in Frankfurt wird es bestimmt auch schöne Ecken geben. Und mit dem Handball will der 30-Jährige wohl weitermachen. "Das ist ja noch kein Alter für einen Torhüter", weiß Boden. Keeper knacken ja gerne auch mal die 40er-Marke. Und da er bislang von schwereren Verletzungen verschont blieb, möchte er auch weiter zwischen den Pfosten aktiv sein.

Bereits zu Beginn der Corona-Unterbrechung im vergangenen Oktober ging sein Torhüterkollege Jonas Igelmann für ein Masterstudium in die Nähe von Leipzig. Somit ist Arne Tönjann der letzte verblieben Keeper im Kader der Nullachter. Und auch seine Zukunft im Verein ist derzeit noch fraglich. Ab dem März wird er beruflich eine Stelle in den Niederlanden antreten. Die holländische Grenze ist natürlich von Münster aus noch in Reichweite, aber da bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt. Sicher ist nur, dass das eingespielte Torhüter-Trio, mit dem die Nullachter noch in diese Spielzeit starteten, zumindest zu zwei Dritteln in der Saison 2021/22 nicht mehr an Bord sein wird.