Mit Erfahrung Boese

Von Nils Uhlig

(14.04.23) Lange spielte SuS Neuenkirchen ganz oben in der Landesliga 3 mit. Ein Grund sind die drei B's - Bütergerds, Boolke und Boese. Matze Boese hat zwar höherklassige Erfahrung, musste unter seinem alten, neuen Trainer aber das Handballspielen quasi neu lernen. Im Anschwitzen erzählt er von den Schwierigkeiten ohne Harz und warum Neuenkirchen so stark performt.

"Die Laufwege passen. Wir haben uns in der Vorbereitung und auch während der Saison stetig verbessert", sagt der erfahrene Kreisläufer. Schon in der letzten Spielzeit gelang der Klassenerhalt. Da war es noch eine Überraschung, jetzt ist das Team gefestigt und auf dem Weg erneut in der Liga zu verweilen. Auffällig sind bei den Auftritten der SuSler zwei Dinge: Zum Einen ist die Helming-Sieben zuhause noch immer ohne Punktverlust, zum Anderen erzielen sie mehr Tore, als in den Vorjahren. Den zweiten Punkt kann Boese mit der verbesserten Abwehr erklären, zu der er selbst im Mittelblock beiträgt. Dadurch kommt das Team zu Ballgewinnen. "Und wir fokussieren uns auch mehr auf die erste und zweite Welle", wurde das Tempospiel ausgebaut.

Der zweite Punkt ist die Heimstärke. Die freut Boese auch, doch neben dem verbesserten Spiel trägt auch ein Punkt dazu bei, an den sich der ehemalige Emsdettener erstmal gewöhnen musste. "Ich habe 25 Jahre mit Harz gespielt. Die Umstellung ist schon groß", ist es grade für den Kreisläufer schwer ohne Kleber zu agieren. "Du brauchst meist beide Hände zum fangen und risikoreiche Anspiele sollte man besser ganz lassen", sagt er. Zuvor nutzte er eine Hand zum Fangen und die andere, um den Gegenspieler auf Abstand zu halten. Das ist nun nicht mehr so einfach möglich. Auch die Wurfvarianten sind mit klebendem Ball variabler. Doch inzwischen hat sich Boese darauf eingestellt und spielt besonders mit den anderen zwei B's Marcel Bütergerds und Felix Boolke hervorragend zusammen. Das macht ihn in der Liga zum zweitbesten Torschützen.

Am Wochenende geht es nun gegen den TV Vreden. "Eine schnelle Truppe und mit Olli Abbing haben die einen super Spielmacher, der seine Nebenleute gut in Szene setzt", weiß Boese. Dennoch will er die weiße Heimweste auch an diesem Wochenende nicht ausziehen. Mit seiner Erfahrung, die er gerne an die Nebenleute weitergibt, will er auch gegen den Tabellenzweiten als Sieger vom Platz gehen. Bei nur drei Minuspunkten Rückstand auf den TSV Ladbergen wäre rechnerisch sogar noch die Meisterschaft möglich. Davon will Boese aber gar nichts hören: "Der Klassenerhalt war immer und ist auch weiterhin unser einziges Ziel."

Anschwitzen, der 18. Spieltag

SC Münster 08 - DJK Coesfeld (Samstag, 17 Uhr)
Mit 17 Pluspunkten ist Nullacht nur einen Punkt vor den Gästen, hat allerdings noch ein Nachholspiel mehr in petto. Kay Sparenberg hofft, dass die Zeit gereicht hat, um auch den Spielern der zweiten Reihe die Abläufe noch einmal näherzubringen, denn der eine oder andere, muss für die Verletzten in die Bresche springen. Besonders die Torgefahr von Lasse Gehmeyr und Spielmacher Linus Witzenhausen fehlten zuletzt. Coesfeld nutzte die Pause um die angeschlagenen Spieler für den Endspurt fit zu bekommen. Der aktuelle Platz 6 soll mindestens gehalten werden.
Boese-Tipp: 28:23. "Ich weiß zwar nicht, wie die Verletztenliste bei 08 grade aussieht, aber zuhause werden die das trotzdem gewinnen", tippt der erfahrene Kreisläufer auf die Hausherren.
HEIMSPIEL-Tipp: 26:24. Ein enges Duell. Durch den Sieg entledigt sich Münster aller Abstiegssorgen.

Westfalia Kinderhaus - HSG Kattenvenne/Lengerich (Samstag, 19 Uhr)
Nur noch zwei Partien hat die Westfalia und beide müssen gewonnen werden, um überhaupt noch eine Chance auf den Relegationsrang zu haben. Wenn das geschafft ist, heißt es hoffen, dass Coesfeld maximal noch zwei Punkte holt. Doch erstmal muss die HSG aus Kattenvenne und Lengerich bezwungen werden. Die kann befreit aufspielen, schließlich steht der Abstieg längst fest. Es könnte auch die Abschiedstour des einen oder anderen älteren Recken sein, der eventuell in Zukunft etwas kürzer tritt.
Boese-Tipp: 29:25. "Kinderhaus hat eine gute Mischung aus jungen und älteren Spielern", findet Boese und tippt auf die Graefer-Sieben.
HEIMSPIEL-Tipp: 27:22. Defensiv kann die HSG in der Landesliga mithalten, offensiv fehlten zu oft die Mittel. Da hat Kinderhaus etwas mehr zu bieten und gewinnt verdient.

SuS Neuenkirchen - TV Vreden (Samstag, 19.15 Uhr)
Die weiße Heimweste der Gastgeber bescherte ihnen zwischenzeitlich sogar den Spitzenplatz und die Möglichkeit ganz oben anzugreifen. Tobias Helming wollte sich aber schon damals keinen Illusionen hingeben. Einzig der Klassenerhalt war und ist das Zeil und mit einem weiteren Heimerfolg würden die SuSler einen Riesenschritt machen. Vreden hat sich nach durchwachsenenem Saisonstart inzwischen auf Platz 2 gespielt. Mit zwei Siegen in den letzten beiden Partien soll dieser gehalten werden, doch die Spiele in Neuenkirchen und Coesfeld haben es in sich.
Boese-Tipp: 32:30. "Beide Teams werden mit offenen Scheuklappen agieren", hofft der SuSler auf das bessere Ende für seine Mannschaft.
HEIMSPIEL-Tipp: 33:32. Auch dieses Spiel wird richtig eng. Für Vreden ist es ohne Harz nicht leicht, deswegen gewinnt Neuenkirchen und bleibt zuhause ohne Punktverlust.

Vorwärts Gronau - TSV Ladbergen (Sonntag, 17.30 Uhr)
Die Fischer-Sieben braucht noch einen Sieg, um die Klasse zu halten. Zuhause sind die Gronauer bisher gewohnt stark aufgetreten. Doch im letzten Jahr konnte Ladbergen erstmals seit langem einen Punkt entführen. Gewinnen die Hausherren, muss die TSV aber auch wieder um die Meisterschaft bangen. Das wird Dirk Elschner seinem Team mit auf den Weg geben. Denn auch wenn Ladbergen ungerne ohne Harz spielt, darf das in der aktuellen Saisonphase keine Rolle spielen. Die Qualität, um das Spiel über die Abwehr zu gewinnnen, ist definitiv da.
Boese-Tipp: 25:26. "Das wird ein spannendes Spiel. Gronau wird zuhause hochmotiviert sein. Das bessere Ende hat aber Ladbergen", legt sich Boese fest.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:27. Wir wollen, dass auch die Meisterschaft wieder spannend wird und Gronau zuhause zu bezwingen ist fast unmöglich.