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Landesliga 3

HCI-Coach Christian Guhe (l.) mit seinem Co-Trainer Michael Saatkamp und Senioren-Obmann Nicolas Niehoff. Foto: HCI

Rumschreien nicht mehr zeitgemäß


Von Jan Steinigeweg

(07.12.20) Er ist ein echtes Urgestein beim 1. HC Ibbenbüren. Seit der Vereinsgründung im Jahre 1984 ist der aktuelle Trainer der 1. Herrenmannschaft Christian Guhe mit an Bord. Und auch schon vorher war er handballerisch in Ibbenbüren unterwegs. Mit zehn Jahren lernte er beim Ibbenbürener SV das kleine Handball-Einmaleins. "Ich komme aus Bockraden, da gab es nichts anderes. Da wurde einem gesagt, du kannst hier oben zur Halle fahren. Und das war's", blickt der 52-Jährige zurück. So einfach startete die Laufbahn als Handballer. Als denn sein Jugendtrainer Thomas Baune, der gleichzeitig auch seine Nachbar war, zum neu gegründeten HCI wechselte, lag es für den damaligen B-Jugendlichen nahe, diesem zu folgen. Und so wurde Guhe zum Vereinsmitglied der ersten Stunde.

Und auch im Seniorenbereich streifte Guhe sich anschließend das Trikot des 1. HC Ibbenbüren über. Damals war der Verein noch in Niedersachsen eingegliedert und spielte in der Bezirksklasse. Guhe lief im Rückraum auf, vorwiegend als Aufbauspieler oder Halblinker. "Ich hatte nie einen dollen Wurf, war aber sehr schnell und beweglich", beschreibt der Coach seinen Stil. In den Folgejahren gelang der Aufstieg in die Weser-Ems-Liga und von da aus der direkte Durchmarsch in die Verbandsliga Niedersachsen. Bis hoch an die Nordsee ging es dann zu den Spielen. "Das war schon toll, da erinnert man sich sehr gerne dran. Das waren die eigenen Leute und keiner von außerhalb", erzählt Guhe. Um das Jahr 2000 herum wurde der HCI dann den Teams aus Nordrhein-Westfalen zugeordnet.

Parallel gespielt und trainiert

"Das war ein Klassenunterschied in der Verbandsliga", resümiert der HCI-Coach, der anschließend mit seinem Team vermehrt in Ostwestfalen unterwegs war und abstieg. Mit 34 Jahren beendete er die aktive Spielerlaufbahn, da die Achillessehne zunehmend Probleme machte. Schon früh zeichnete sich ab, dass Guhe auch Freude am Trainergeschäft entwickelte. Seitdem er zwanzig ist, hat er schon neben dem eigenen Spielbetrieb im Herrenbereich Jugendmannschaften beim HCI trainiert, unter anderem später auch seine eigenen Kinder. Eine offizielle Trainerlizenz hat er dabei nie erworben. Da machte ihm der Beruf als Maschinentechniker im Ibbenbürener Bergbau einen Strich durch die Rechnung. "Ich habe über Jahrzehnte Wechselschicht mit Wochenendarbeit gemacht, daher war das problematisch", verrät der Coach. Denn diese Trainer-Lehrgänge finden in der Regel mehrtägig an Wochenenden statt.

Das tut seiner Arbeit als Trainer aber keinen Abbruch. Über die vergangenen mittlerweile dreißig Jahre sammelte er viele Erfahrungen im Jugendbereich beim HCI, wo er mit der A-Jugend 2013/14 in der Qualifikation für die Bundesliga spielte, diese zwar nicht schaffte, aber anschließend Landesliga-Meister wurde. Und dann auch im Seniorenbereich außerhalb des Handballclubs. So stand er fünf Jahre bei den Herren des TuS Recke an der Seitenlinie und verbrachte auch drei Jahre als Coach der Reserve des TV Ladbergen. Bei seiner Trainertätigkeit zehrt er auch von den Eindrücken, die er selbst von seinen ehemaligen Trainern gewonnen hat. Spontan fällt ihm da Hubertus Neuhaus ein, der ihn sieben Jahre trainierte und in seiner Laufbahn später auch noch die 1. Herren des ISV in der Regionalliga coachte. Da gibt es doch mit Sicherheit schlechtere Lehrmeister!

Mit viel Fingerspitzengefühl

Mittlerweile ist Guhe bereits verrentet, denn im Bergbau ist mit 50 Jahren Schluss. "Ich darf nicht mehr arbeiten, bin aber noch topfit", verrät der Coach. Zwischen seiner alten Arbeit unter Tage in einer der tiefsten Zechen Europas und seinem Dasein als Trainer sieht er vor allem eine Parallele: "Der Zusammenhalt wurde groß geschrieben und das ist im Vereinsleben ja das Gleiche." Und da ihm die Arbeit im Verein schon immer Spaß machte, was sich auch in seiner langjährigen Tätigkeit im Jugendvorstand widerspiegelt, und er zudem eine handballverrückte Familie im Rücken hat, musste er nicht zweimal Überlegen, als im Vorfeld dieser Saison die Anfrage kam, die 1. Mannschaft des HCI zu trainieren.

Und das macht er mit Bedacht. "Das muss man mit sehr viel Fingerspitzengefühl angehen. Die Zeit mit viel rumschreien ist vorbei", analysiert Guhe. Die Spieler seinen unterschiedlich gestrickt und da müssen man schon gucken, wen man wie anpackt. "Da gehört auch mal Ärger dazu, aber trotzdem muss es dann auch später wieder mal ein Bierchen geben", beschreibt der Übungsleiter. Früher beim Training im Jugendbereich ist Guhe auch mal lauter geworden. Doch mit zunehmender Erfahrung ließ das immer mehr nach. Und Guhe glaubt, dass man auch in der Außendarstellung besser wahrgenommen wird, wenn man mit Ruhe an die Sachen herangeht. Und das möchte der Coach möglichst bald wieder, wenn Spieler und Trainer wieder in die Halle dürfen. 

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