Spaßfaktor spielt wichtige Rolle

Von Jan Steinigeweg

(11.01.21) Seit dieser Saison sitzt Florian Schulte wieder bei SW Havixbeck auf der Bank. Zumindest in der Theorie, denn momentan nimmt leider niemand auf den Bänken der Hallen des Heimspiel-Lands platz. Der Vertriebsleiter ist als Coach an den Ort zurückgekehrt, wo er auch seine erste Trainerstation ausübte. "Als ich in Havixbeck Spieler war, wollte ich dem Verein etwas zurückgeben", erinnert sich der 39-Jährige. So kam es dazu, dass Schulte zum Einstieg ins Trainerbusiness die B-Jugend der Schwarz-Weißen coachte. Mittlerweile besitzt er die B-Lizenz und trainiert die 1. Mannschaft des Vereins in der Landesliga.

In der Zwischenzeit passierte jedoch eine Menge und das größtenteils außerhalb von Havixbeck. Schulte kehrte zu seinem Ausbildungsverein HF Reckenfeld/Greven (ursprünglich SC Greven 09) zurück, bei dem er als Spieler die Jugendmannschaften durchlief und auch die ersten Jahre im Seniorenbereich spielte. Eigentlich im Rückraum beheimatet verschlug es ihn mit fortschreitendem Alter und etwas mehr Gewicht auf den Rippen an den Kreis. In Greven trainierte er die A-Jugend und lief parallel für die 1. Mannschaft in der Bezirksliga auf. Als sein damaliger Trainer Horst Cielejewski im Laufe der Saison 2013/14 vorzeitig die Koffer packte, sprang Schulte interimsmäßig gemeinsam mit Stefan Heming als Spielertrainer ein. So schnupperte er dann auch die erste Seniorentrainer-Luft.

Zwei Aufstiege mit Kattenvenne

In der Saison 2015/16 stand dann die erste Vollzeitstelle als Trainer an. Allerdings nicht in Greven, denn der damals 33-Jährige heuerte beim TV Kattenvenne an und beerbte dort Thomas Intfeld. Der TVK war im Umbruch und nach einigen Landes- und Bezirksligajahren in der Kreisliga gelandet. Mit Schulte sollte es da schnellstmöglich wieder raus. Und alle, die es mit dem TVK hielten, sollten vom neuen Coach in seiner fünfjährigen Amtszeit nicht enttäuscht werden. Denn bereits in seiner ersten Spielzeit am Ölberg gelang der Aufstieg zurück in die Bezirksliga.

Um die jungen Spieler wie Mario Postert und Alexander Kipp baute Schulte eine Mannschaft in Kattenvenne auf, die gut in der Bezirksliga ankam und schon bald nach Höherem strebte. In der Saison 2018/19 errang der Coach seinen bislang größten handballerischen Erfolg und stieg mit dem TVK in die Landesliga auf. "Der Aufstieg in die Landesliga und die Feier vor pickepackevoller Halle war schon cool", blickt Schulte zurück auf die Zeit mit den "positiv handballverrückten Kattenvennern". Die erste Saison in der Landesliga war dann erwartet schwer. Viele Spiele verlor Schulte mit seiner Sieben äußerst knapp, doch durch den Abbruch war ein möglicher Abstieg letztlich kein Thema mehr. Und mit seinem Wechsel zum Landesliga-Aufsteiger SW Havixbeck trifft er dann, wenn die Saison fortgesetzt wird, auf bekannte Kattenvenner Gesichter.

Am Ende trifft einer die Entscheidung

Beim Handballsport im Bereich der Bezirks- und Landesliga sieht er den Spaß als wichtigen Faktor, auch wenn es leistungsorientiert zugeht. "Ich persönlich finde, man sollte schon viel Spaß miteinander haben. Wenn dann Entscheidungen getroffen werden, sollte das aber final einer machen. Und das ist der Trainer", so Schulte. Was  natürlich nicht bedeutet, dass man im Nachhinein nicht über Entscheidungen sprechen könne. Denn gegenseitiger Respekt sei ebenso ein Baustein für ein gutes Miteinander im Team. Und gerade die Erfolge in seiner Zeit beim TV Kattenvenne sprechen dafür, dass der 39-Jährige mit dieser Linie gut fährt.