Anfangs nervös, dann aber souverän

Von Jan Steinigeweg

(04.10.20) Nach sechs Monaten hat Westfalia Kinderhaus nun wieder das erste Pflichtspiel bestritten. Und das mit Erfolg. Auswärts setzte sich das Team von Sebastian Dreiszis mit 25:18 (12:9) beim Liganeuling Arminia Ochtrup durch. Es dauerte ein bisschen, bis die Westfalia in Tritt kam. "Am Anfang war schon ein bisschen Nervosität in unserer Abwehr zu sehen. Vorne habe wir den Ball aber gut laufen lassen und freie Situationen gefunden", beschrieb Dreiszis. Die Abschlüsse hätten das ein oder andere Mal noch konsequenter sein können, aber  egal - der erste Sieg ist im Sack.

Hinten trat Kinderhaus mit einer offensiveren Variante der 6:0-Deckung auf, bei der früh Druck auf den wurfgewaltigen Ochtruper Rückraum um Max Oelerich ausgeübt werden sollte. Und als die anfängliche Nervosität abgelegt war, gelang das auch immer besser. In der ersten Halbzeit waren beide Teams noch hauptsächlich im Abtastmodus unterwegs, was aber nach der langen Pflichtspielpause nicht wirklich verwunderlich ist. Erst zur Pause setze sich die Westfalia erstmals mit drei Toren ab, beim 12:9 der Gäste durch Hagen Müller.

Doppel-Rot kurz vor Schluss

Nach Wiederanpfiff verkürzte Gerrit Thiemann auf 10:12, doch in der Folge war nun Kinderhaus am Drücker. Mit drei schnellen Toren zogen die Gäste auf 15:10 davon. Das erste Polster war also da. "Wir haben schlecht abgeschlossen und vorne Ballverluste gehabt. Da haben wir Kinderhaus zu einfachen Toren eingeladen", bemängelte der Ochtruper Trainer Christian Woltering. Zudem habe sein Team zu viele Gegentor über die Außen bekommen. Dabei spielte der Neuzugang der Westfalia Thies Hülsbusch groß auf, der insgesamt achtmal für die Gäste netzte.

In Gefahr geriet der Sieg für Kinderhaus danach nicht mehr wirklich. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Jungs noch mal hektisch wurden", so Gäste-Coach Dreiszis. Nur in der 54. Minute wurde es noch mal nickelig. Der Ochtruper Adrian Ultee foulte Matthias Leenings beim Abschluss auf der Außenposition. Er sah daraufhin eine vertretbare Rote Karte, war allerdings nicht der einzige, der vom Platz ging. Dem gefoulten Leenings entfleuchte im Affekt ein Schimpfwort, das ihm ebenfalls ein frühzeitiges duschen bescherte. Dann war auch bald Schluss und die Westfalia machte sich nach dem 25:18-Erfolg mit zwei Punkten im Gepäck auf die Heimreise.

Tore für Arminia: M. Oelerich (4), Thiemann (4), Wiggenhorn (3), L. Oelerich (3), Woltering (2), Steenweg (1), Noori (1)

Tore für Westfalia: Hülsbusch (8), Kohl (4), Müller (3), Lennings (3), Jung (2), M. Honerkamp (1), Würthwein (1), Dittrich (1), Giesbert (1), Schulz (1)