Katastrophale erste Halbzeit

Von Nils Uhlig

(23.01.23) 30 Minuten konzentrierter Handball reicht selten zum Sieg. Und auch am Samstag lief der TSV Ladbergen lange einem hohen Rückstand hinterher. Dass die stark kämpfenden Vredener beim 25:25-Unentschieden am Ende wenigstens noch einen Punkt retteten war mehr als verdient. Der Spitzenreiter muss sich vor allem aus der Distanz steigern.

"Von den ersten 30 Minuten haben wir 25 wirklich schlecht gespielt", wollte Ladbergens Trainer Dirk Elschner nichts schönreden. Gegen sehr engagierte und motivierte Vredener ließ sein Team defensiv, wie offensiv zunächst vieles vermissen, was ein Spitzenteam ausmacht. Zwar startete die TSV mit einem Doppelschlag von Jannik Meyer mit einer 0:2-Führung in die Partie, das war es im ersten Durchgang aber auch an positivem aus Gästesicht.

Mit 4:0-Lauf zur deutlichen Halbzeitführung

Vreden drehte, gestützt auf einer starken Torwartleistung, auf und führte nach gut 13 Minuten mit 7:5 durch Anschwitzer Christian Buning. Nach dem 9:7 von Alex Gehling nahm Elschner seine Auszeit, Besserung war aber nicht in Sicht - im Gegenteil. Buning erhöhte für die Hausherren auf 12:8 und nach dem 12:9 von Niklas Seifert erhöhte der TVV mit einem 4:0-Lauf auf 16:9. Ladbergens Winter-Neuzugang Michel Sorg schaffte wenigstens noch den 16:10-Pausenstand.

Auch nach dem Seitenwechsel fehlten den Gästen im Angriff zunächst die Mittel und Tom Resing, Leihgabe von Vredens zweiter Mannschaft, erzielte das 18:11 nach mehr als 38 gespielten Minuten. Dann endlich ging ein kleiner Ruck durch die Ladberger Mannschaft, nachdem Seifert mit zwei Toren zum 18:13 verkürzt hatte. Tor um Tor kamen die Gäste nun näher.

5:0-Lauf stellt das Spiel auf den Kopf

Nach dem 22:18 von Timo Tenostendarp stand die Ladberger Deckung plötzlich und mit einem 5:0-Lauf drehte die Elschner-Sieben unerwartet das Spiel zur eigenen 22:23-Führung von Pascal Rohde. Vredens Frank Steinkamp nahm seine Auszeit, doch Ladbergen legte weiter vor und führte auch zwei Minuten vor Ende knapp mit einem Tor. 50 Sekunden vor Schluss unterlief den Gästen allerdings ein folgenschwerer technischer Fehler und der unbekümmerte Tom Resing schraubte die Kugel kurz vor dem Schlusspfiff zum völlig verdienten 25:25-Ausgleich in die Maschen.

"Wir haben im ersten Durchgang hinten überhaupt keinen Zugriff bekommen und haben vorne den Torhüter zum Weltmeister geworfen. Am Ende hat die Abwehr viel mehr Gier und Willen gezeigt. Auch wenn man sich ärgert, ist das Unentschieden unterm Strich absolut gerecht. Wir haben aktuell aus dem Rückraum einfach keine Durchschlagskraft", bemängelte Elschner.

Tore für Vreden: Timo Tenostendarp (6/3), Oliver Abbing (4), Tom Resing (4), Alexander Gehling (3), Maximilian Wagener (3), Christian Buning (2), Johannes Frintrop (2), Dominik Küsters (1).
Tore für Ladbergen: Niklas Seifert (9/8), Michel Sorg (4), Thies Hülsbusch (4), Jannik Meyer (3), Jonas Langenberg (2), Pascal Rohde (2), Leon Ludwigs (1).